[CH] Digitale Stellwerke für SBB

Die SBB hat am 07.10.2025 die Rahmenverträge für Stellwerke im Umfang von 1,4 Mrd. CHF an Hitachi, Siemens und Stadler Rail vergeben. Die ersten digitalen Stellwerke werden nach erfolgreicher Erprobung voraussichtlich 2029 in Betrieb genommen. Die SBB hatte die Leistungen im Herbst 29022 in zwei Losen ausgeschrieben.

Heute betreibt die SBB knapp 500 Stellwerke in der Schweiz. 80 % der Anlagen werden in den nächsten 20 Jahren ersetzt.

[DE] Höchststand bei Unfällen und überfahrenen Haltesignalen

Die Anzahl an überfahrenen Haltesignalen hat 2024 in Deutschland mit 717 Vorfällen einen neuen Höchststand erreicht. Davon erreichten 124 den Gefahrenpunkt – auch das ein neuer Höchststand. Im Vorjahr waren es 561 zu 108. Diese Zahlen hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) vor Kurzem im Sicherheitsbericht für das Jahr 2024 veröffentlicht.

Zuvor waren in den Jahren 2014 bis 2018 teilweise deutliche Anstiege zu beobachten, wohingegen die Zahlen der Signalüberfahrten in den Jahren 2019 und 2020 zurückgingen, um dann seit 2021 wieder anzusteigen. Die überfahrenen Haltesignale bleiben daher ein Schwerpunkt der Überwachung durch das EBA, so die Behörde.

Der Verband Mobifair kritisiert im Zusammenhang mit den überfahrenen Haltesignalen die „teils unzureichenden und unkontrollierten Ausbildungen im Quereinstieg“ bei den Triebfahrzeugführern.

Grafik: Mobifair
Grafik: Mobifair

[CZ] Ziegenbahn wird renoviert

Der Abschnitt Krupka město – Oldřichov der „Kozí dráha“ (Ziegenbahn) genannten Strecke Děčín/Bodenbach – Oldřichov/Ullersdorf südlich des Erzgebirgskamms, der vor kurzem von der Správa železnic (SŽCZ) in die Liste der (stillgelegten) Strecken für die sogenannte Konservierung aufgenommen wurde, soll nun doch renoviert werden.

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Es wurde vereinbart, dass die SŽCZ der Zentralkommission im Oktober 2025 einen Vorschlag unterbreiten wird, um die Instandsetzung dieses Abschnitts in den Investitionsplan aufzunehmen, erklärte Jan Růžička, der Regionalrat von Ústí/Aussig, nach Verhandlungen mit der SŽCZ, welche die Pläne bestätigte.

Die Region bemüht sich seit langem um die Sanierung der Strecke auf ihrer gesamten Länge. Nachdem der Abschnitt von Děčín nach Telnice und später bis Krupka wiedergestellt wurde, blieb der westliche Abschnitt trotz einer Verkehrsbestellung durch die Region stillgelegt. Noch im vergangenen Jahr erklärte die SŽCZ, dass sie andere Prioritäten habe.

Wie hoch die Reparaturkosten zur Inbetriebnahme sein werden, ist noch nicht klar. Im Vergleich zu den bisherigen Abschnitten dieser Strecke wird hier die Sicherung von vier Bahnübergängen und die Rekonstruktion der Brücken ein Thema sein.

Die Region geht davon aus, dass die Kommission die Reparatur genehmigen wird. Im Laufe des Jahres 2026 könnten die Planungsunterlagen fertig sein und zur Aufnahme in den Haushalt 2027 vorgeschlagen werden. Die Instandsetzung würde dann im Jahr 2027 erfolgen und im Frühjahr 2028 könnte die gesamte Strecke wieder von der Linie T11 von Děčín nach Oldřichov befahren werden. Wie bereits berichtet, wird dieser Abschnitt künftig auch für den Güterverkehr von Interesse sein.

[CZ] Planung für Prager Nordumfahrung beginnt

Správa železnic (SŽCZ) hat am 01.10.2025 die Planung für die „Tišická spojka“ ausgeschrieben (zakazky.spravazeleznic.cz), eine 1,4 km lange Verbindungskurve, mittels derer der Schienengüterverkehr den Knoten Praha / Prag künftig nördlich umfahren kann.

Seit Jahren bemühen sich die Güterverkehrsunternehmen um den Bau einer Verbindung zwischen den Strecken Lysá nad Labem – Mělník und Neratovice – Všetaty. Über die neue eingleisige, elektrifizierte Verbindungskurve können Züge zusammen mit der Modernisierung der Strecke Kralupy nad Vltavou – Neratovice dann vollständig außerhalb des überlasteten Prager Knotens verkehren. Mit dieser Verbindung der Eisenbahnstrecken, die am rechten und linken Ufer der Elbe entlangführen, entsteht auch eine alternative Umleitungsstrecke für den Transitgüterverkehr.

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Laut SŽCZ soll der Bau im Jahr 2027 beginnen und gleichzeitig mit der Modernisierung der Strecke von Praha nach Všetaty erfolgen. Der daran anschließende Bahnhof Všetaty wird durch die Verlegung aller Gleise auf die Nordwestseite des Gebäudes, wo heute die Strecke Nymburk – Mělník verläuft, einen Komplettumbau erleben. Die geschätzten Kosten für 1,4 km der neuen Strecke belaufen sich auf 650 Mio. CZK (26,78 Mio. EUR). Die Strecke wird vorerst an das Gleichstrom-Traktionssystem angeschlossen sein, wobei die Umstellung auf Wechselstrom vorbereitet wird.

Die Überlegungen für diese Verbindung sind nicht neu – bereits Ende der 1970er Jahre gab es Vorschläge in Mittelböhmen für diese und eine weitere Streckenverbindung, allerdings gab es für den Bau beider damals kein Geld…

[PL] Reaktivierung Łagiewniki – Strzelin

Im Juli 2025 hat das EIU „Niederschlesischer Straßen- und Eisenbahndienst“ (Dolnośląska Służba Dróg i Kolei; DSDiK) eine Ausschreibung für die Reaktivierung der stillgelegten Strecke zwischen Strzelin/Strehlen(Schles) und Łagiewniki/Heidersdorf (km 33,763 – km 51,139) angekündigt. Die Sanierungsarbeiten sollen innerhalb von acht Monaten abgeschlossen sein. Der 17 Kilometer lange Abschnitt, der bereits seit 1989 ohne Verkehr ist und im Jahr 2000 stillgelegt wurde, kann für den Export von Zuschlagstoffen aus Steinbrüchen in dieser Region von großer Bedeutung sein.

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Schon am 26.09.2018 führte insbesondere das Interesse der umliegenden Steinbrucheigentümer am Schienenverkehr dazu, dass der Abschnitt Strzelin – Kondratowice von der SKPL Infrastruktura i Linie Kolejowe für einen Zeitraum von drei Jahren (mit der Möglichkeit der Verlängerung) gepachtet wurde. Bis zum Ende des ersten Quartals 2019 sollte die Strecke wieder in Betrieb gehen. Es traten jedoch organisatorische Schwierigkeiten auf, die sich aus der Notwendigkeit ergaben, die Stellwerkstechnik auf dem Bahnhof Strzelin umzubauen. Ein Jahr später wurde daher beschlossen, die Strecke an die Woiwodschaft Niederschlesien zu übergeben. Die förmliche Übertragung im Rahmen einer notariellen Urkunde fand jedoch erst im Jahr 2024 statt.

Die Regierung der Woiwodschaft Niederschlesien beschloss, zum Konzept der Wiederbelebung zurückzukehren und es auf den Abschnitt Kondratowice – Łagiewniki auszuweiten, zumal die in Łagiewniki anschließende Strecke auch gerade reaktiviert wird. Obwohl nur Güterverkehr geplant ist, wird die Höchstgeschwindigkeit für Personenzüge künftig 80 km/h betragen, und in Kondratowice/Kurtwitz wird für alle Fälle ein neuer Bahnsteig gebaut. Für Güterzüge hingegen wird die vmax 50 km/h und die zulässige Achslast 200 kN betragen. In Kondratowice werden neben dem Bahnsteiggleis auch zwei weitere Gleise mit einer Gesamtlänge von ca. 720 Metern eingebaut.

Es ist das erste Reaktivierungsprojekt des Marschallamts der Woiwodschaft Niederschlesien (Urząd Marszałkowski Województwa Dolnośląskiego; UMWD) und DSDiK, das in erster Linie für den Transport von Gütern umgesetzt wird. Die lokalen Straßen sind stark durch den Verkehr von Lkw belastet, die Granit aus den örtlichen Steinbrüchen transportieren.

[SE] Stambanan wieder befahrbar

Am 01.10.2025 konnte die Stambanan zwischen Mellansel und Västeraspby um 13:30 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Sie war seit dem Zugunglück bei Skorped gesperrt.

Dies war der letzte noch zu reparierende Bahnabschnitt in Schweden nach Unwetterschäden: Botniabanan und Ådalsbanan sind seit dem 15. September bzw. 24. September wieder für den Verkehr freigegeben.

Foto: Trafikverket

[DE] Intermodalterminal Straubing eröffnet

Am 30.09.2025 wurde der bimodale Standort Straubing-Sand im Beisein von Vertretern aus Politik und Wirtschaft offiziell eröffnet. Das Projekt wird vom Bund mit rund 19 Millionen Euro gefördert. Das entspricht etwa 79 % der förderfähigen Gesamtinvestition.

Betreiber ist die Contargo CombiTrac Straubing-Sand GmbH als Joint-Venture von Contargo und der SFI Group als Verbund aus mittelständischen Unternehmen im Großraum Regensburg. Den Bau des 50.000 m2 großen Terminals übernahm das Josef Rädlinger Bauunternehmen aus Cham.

Foto: Contargo