[IT] Generalstreik in Italien

Italiens größte Gewerkschaft Confederazione Generale Italiana del Lavoro (CGIL) plant am 12.12.2025 einen 21 Stunden dauernden Generalstreik. Laut Verkehrsministerium drohen Ausfälle bei Fern- und Regionalzügen sowie im öffentlichen Nahverkehr und bei Fähren. Flüge seien nicht Teil des Streiks.

Zu den zentralen Forderungen gehören die Rückerstattung des fiscal drag und seine künftige Neutralisierung, die Erneuerung aller nationalen Tarifverträge im Privatsektor sowie zusätzliche Mittel für den öffentlichen Dienst, um die Kaufkraft zu sichern, begleitet von einer echten Steuerbefreiung für Lohnerhöhungen, die Stärkung und Ausweitung der vierzehnten Monatsrente, ein Stopp der automatischen Anhebung des Rentenalters und mehr Flexibilität beim Renteneintritt, eine beitragsabhängige Garantierente für prekär und unregelmäßig Beschäftigte, eine echte Industriepolitik für Gewerbe und Dienstleistungssektor, Bekämpfung von prekären Beschäftigungsverhältnissen, Niedriglöhnen und Schwarzarbeit und die Stärkung der öffentlichen Daseinsfürsorge: Gesundheit, Bildung, Forschung, Pflege, Wohnraum und öffentlicher Nahverkehr.

[AT/IT] Betrunkener Tf mit Stromabschaltung gestoppt

Am Nachmittag des 03.12.2025 wurde ein Lokführer in Tirol aus dem Verkehr gezogen. Dier 50-jährige Italiener war bereits kurz nach der Abfahrt mit seinem Zug Richtung Verona in Hall in Tirol aufgefallen: Nach der Mißachtung eines Signales hatte er die Fahrt trotz der Anweisung der Fahrdienstleitung der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) fortgesetzt. Diese brachte den Zug dann mittels einer Abschaltung der Oberleitung zum Stehen.

Der Lokführer erhielt eine Anzeige und musste eine Sicherheitsleistung von mehr als 1000 EUR hinterlegen. Zudem droht ihm der Entzug des Lokführerscheins für sechs Monate, da der Atemalkoholtest durch die Tiroler Polizeit einen hohen Alkoholwert ergab.

[BE] Generalstreik in Belgien

Für den 26.11.2025 ist in Belgien ein landesweiter Generalstreik angekündigt worden. Diesem soll am 24. November ein Streik der Eisenbahner und am 25. November ein Streik des Öffentlichen Dienstes vorausgehen.

[DE] Stellwerksbesetzung am Knoten Frankfurt verbessert

Ab dem 17.11.2025 besetzt DB InfraGO die Stellwerke im Knoten Frankfurt wieder so, dass wieder das volle Fahrplankapazität genutzt werden kann. Voraus ging eine Einstellungs- und Ausbildungsoffensive.

Im Knoten Hanau muss das angepasste Betriebskonzept aufgrund der komplexen Nachführung für die vier Stellwerke der Südseite in einer leicht modifizierten Form noch einmal bis Ende des ersten Quartals 2026 verlängert werden. Hintergrund ist u. a. die lange Einweisungszeit für die anspruchsvolle Bedienung der elektromechanischen Stellwerke.

Mit einer neuen Personalmarketingkampagne, die Ende März 2025 gestartet ist, soll zudem sichergestellt werden, dass der Bewerbungszulauf nicht abbricht. Die Kampagne zielt darauf ab, den Beruf „Zugverkehrssteuerer“ (w/m/d) und den Quereinstieg bekannt(er) zu machen. Zusätzlich greifen nach DB-Auskunft die Maßnahmen zur Bindung der Mitarbeiter und die Fluktuation auf den Stellwerken sei in den letzten Monaten rückläufig. 

[AT] Silverstar Railways expandiert

Der Personaldienstleister Silverstar Railways expandiert: Neben der inzwischen zehn Personale starken Zentrale in Wien werden per 01.12.2025 in Graz und Passau neue Standorte eröffnet.

Grafik: Silverstar Railways

[BA] Republik Srpska: Mehrere Streiks

In der Republik Srpska legen Streiks seit Anfang Oktober 2025 große Teile des Wirtschaftslebens still: Zunächst hatten Arbeiter in der Kokerei von GIKIL (Global Ispat Koksna Industrija Lukavac) nahe Tuzla am 02.10.2025 mit einem unbefristeten Streik begonnen, nachdem die Unternehmensführung auf einen Warnstreik nicht reagiert hatte. Es geht um ausstehende Gehälter, die Anrechnung der Betriebszugehörigkeit und den Erhalt von 800 Arbeitsplätzen. Das Unternehmen ist nach Medienberichten tief verschuldet. Gestreikt wird auch in der Zenica Braunkohlemine wegen ausstehender Löhne und drohender Insolvenz.

Auch bei der Eisenbahngesellschaft Željeznice Republike Srpske (ŽRS) wurde ab 01.10.2025 gestreikt, weil die Augustlöhne noch nicht ausgezahlt wurden. Über die Jahre hat das Unternehmen 160 Mio. EUR Schulden angehäuft. Eine Restrukturierung sollte eigentlich bis Ende 2024 abgeschlossen werden.

Der Streiks in Lukavac und Zenica haben auf die ŽRS und ihre Schwester Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBH) starke Auswirkungen: Beide Bahnen transportieren gemeinsam Steinkohle vom Adriahafen Ploce zum Verkoken nach Lukavac und anschließend das Koks zum Stahlwerk in Zenica. Dieses wird auch von der Braunkohlenmine bei Zenica beliefert.

661-267, Rudnik Šikulje - Lukavac

[SE] Green Cargo kündigt Entlassungen an

Die schwedische Güterbahn Green Cargo kündigt aufgrund von Arbeitsmangel in Hallsberg, Göteborg und Nässjö Personalabbau an. Betroffen sind in erster Linie Mitarbeiter in den Rangierbahnhöfen. „Wir können nicht ausschließen, dass auch eine Reihe von Lokführern überflüssig werden“, sagt Stephan Ray, Kommunikationsleiter bei Green Cargo gegenüber dem Magazin Järnvägar.

Hintergrund für die Kündigung sind rückläufige Transportvolumina, sinkende Umsätze und steigende Verluste für die staatliche Green Cargo. Das letzte Quartal war eines der schlechtesten in der Geschichte des Unternehmens.

[IT] Güterzüge mit einem Lokführer möglich

In Italien wurde die doppelte Besetzung von Güterzügen abgeschafft: Das Dekret zur offiziellen Einführung eines „Einzelfahrers“ in Güterzügen in Italien wurde im Amtsblatt veröffentlicht und markiert einen Wendepunkt für den nationalen Schienenverkehr. Das am 25.10.2025 in Kraft getretene Gesetz gleicht den italienischen Rechtsrahmen an die Vorgaben der Europäischen Kommission und der Eisenbahnagentur der Europäischen Union (ERA) an und berücksichtigt Forderungen nach mehr Harmonisierung und operativer Autonomie der Eisenbahnunternehmen. Diese profitieren zudem von geringeren Personalkosten.

Kritik kam von den Gewerkschaften: Sie äußerten Bedenken hinsichtlich der Reaktionszeiten im Krankheits- oder Notfallfall auf schwer zugänglichen Strecken – wie beispielsweise Tunneln, Viadukten oder abgelegenen Gebieten. Die ERA hält eine zweimännige Besetzung für nicht erforderlich, wenn Rettungskonzepte innerhalb einer Stunde („golden Hour“) greifen.

[AT] Neuer Tarifvertrag für Eisenbahner

Nach „intensiven und herausfordernden“ Verhandlungen haben der Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida einen neuen Kollektivvertragsabschluss erreicht. Er gilt für 55.000 Beschäftigte in über 90 österreichischen Eisenbahnunternehmen. Die KV- und IST-Gehälter steigen zum Dezember 2025 um 3 % bis zu einer maximalen Erhöhung von 150 EUR – laut WKÖ damit im Durchschnitt um 2,7 %. Weiter werden Nebenbezüge angepasst, die Sonn- und Feiertagszulage wird um 8,36 % angepasst, es gibt drei zusätzliche Urlaubstage ab dem 15. Jahr Unternehmenszugehörigkeit und ein Erreichen der sechsten Urlaubswoche bereits ab dem 18. Jahr Unternehmenszugehörigkeit.

[AT] Verhandlungen für Tarifvertrag auf Zielgeraden

Als „konstruktive Gespräche“ haben der Fachverband der Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die Gewerkschaft vida die dritte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 55.000 Beschäftigten in den österreichischen Eisenbahnunternehmen am 07.10.2025 bezeichnet. Beide Sozialpartner zeigten sich zuversichtlich, dass ein Abschluss in greifbarer Nähe liege.

In den kommenden Tagen sollen noch Detailberechnungen erfolgen – insbesondere zur rollierenden Inflation. Beide Sozialpartner wollen die Gespräche bereits am 15.10.2025 fortsetzen.