Eine Nebenstrecke im Nordosten von Rumänien wird wieder im Güterverkehr durch die Grup Feroviar Roman (GFR) bedient. Circa zweiwöchentlich bespannt die Privatbahn Güterzüge mit Rundholz und Holzabfällen von Fălticeni zum Kronospan-Werk in Sebeș. Vor der längeren Pause waren die Leistungen durch CFR Marfă erbracht worden.
Grafik: Wolfgang Kieslich
Ein Güterzug der GFR nach Fălticeni. Quelle: https://www.flickr.com/photos/129714230@N07/50675076853/
Der Hafen Hille im Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen, war Ende November 2020 erstmals nach 19 Jahren wieder Ziel eines Ganzzuges. Vorausgegangen war im Sommer eine Gleisinstandsetzung. Die Mindener Kreisbahnen (MKB) transportierten vom 27. – 30.11.2020 rund 800 t Kies, Sand und Kalkschotter in E-Wagen des Vermieters VTG von Magdeburg Rothensee nach Hille. Die Zustellung erfolgte in zwei Wagengruppen.
Auftraggeber der Leistungen waren die STORK Umweltdienste, einem mittelständischen Dienstleistungsunternehmen im Bereich Entsorgung/Recycling mit Stammsitz im Magdeburger Hafen und neuer Zweigstelle in Hille. Vorausgegangen war eine von der MKB für den Entsorger gefahrene Kampagne zwischen Magdeburg und Piesteritz, die nun mit dem Testzug nach Hille den Abschluss fand.
Die Entladung des Waggons erfolgte direkt nach der Ankunft mit Hilfe eines Baggers.
Medway Italia hat erstmals am 03.12.2020 das Terminal Marzaglia nahe Modena bedient. Ab 14.12.2020 sollen sechs wöchentliche Rundläufe nach La Spezia verkehren.
In diesem Jahr erzielte das Unternehmen Metadynea mit Sitz in Krems
an der Donau die höchsten Produktionsmengen seit der Firmengründung
1948. Mit einer Planmenge von fünf bis sieben Zügen pro Monat starteten
Anfang November die Schienentransporte der Rail Cargo Group für das
heimische Unternehmen.
Für den regionalen Markt- und Technologieführer bei Leimen und
Kunstharzen sowie Spezialisten für Feinchemikalien, Lackrohstoffen und
halogenfreien Flammschutzmitteln werden spezielle Waggons verwendet, die
die Rohstoffversorgung mithilfe der, von der Rail Cargo Group
bereitgestellten, Just-in-Time-Verkehren sicherstellen und dabei ein
lückenloses Tracking & Tracing gewährleisten.
Renfe Mercancías testet aktuell den wöchentlichen Natronlauge-Transport vom Inovyn-Werk in Tavaux, Frankreich nach Martorell. Befördert werden 900 Nettotonnen in 15 Waggons. Als erster konventioneller Transport nach Automotive- und Intermodalzügen verkehrt die Leistung nach Aussage der Renfe über die normalspurig ausgeführte Neubaustrecke Perpignan – Figueres sowie den El Pertús-Tunnel.
Das Bergbauunternehmen Kaunis Iron und der Bahndienstleister Railcare haben einen Zehnjahresvertrag im Wert von 740 Mio. SEK (73 Mio. EUR) für den Transport von Eisenerz zum Hafen Narvik in Norwegen unterzeichnet. Dieser tritt am 16.11.2021 in Kraft und schließt somit an die seit 2018 existierende Vereinbarung an. Railcare wird zwei Zugfahrten pro Tag an sieben Tagen in der Woche mit einem Volumen von etwa 2,3 Mio. t Eisenerz pro Jahr durchführen.
Die Waggongestellung erfolgt unverändert durch den Auftraggeber. Railcare T ist verantwortlich für die Planung der Zugzusammenstellung, die Ressourcen zum Rangieren und Verladen im Zusammenhang mit den per LKW zum Terminal in Pitkäjärvi, Schweden, gebrachten Erzen. Die bislang von Bure Equity gemieteten TRAXX-E-Loks werden allerdings durch fünf neu importierte Loks gleichen Typs ex SBB Cargo (Re 482.2) der Nordic Re-Finance ersetzt.
Die landwirtschaftliche Genossenschaft Axéréal aus Orléans hat jüngst neue Verträge mit VTG Rail Logistics unterzeichnet. Bestandteil ist eine Fokussierung auf zwei Häfen für den Export aus dem Centre-Val de Loire:
Neu ist die Traktion von Zügen durch VFLI neben ihrer Muttergesellschaft Fret SNCF zum Hafen von Rouen. Angedacht sind 300 Züge/anno – wegen schlechter Ernten werden für 2021 aber nur 100 erwartet. Die Mehrheit stammt dabei aus der Region Tours mit VFLI-Traktion, Fret SNCF wird in geringerem Umfang ab der Region Chartres tätig werden.
Vier Züge pro Woche entfallen zudem auf Europorte France (EPF), die den Hafen Antwerpen anbinden. Für die Leistungen zum Kunden Boortmalt in Antwerpen Angola werden zwei Loks des Typs Stadler Euro 4000 mit belgischer TBL abgestellt. Zuvor war hier Fret SNCF mit Captrain bzw. nachfolgend Railtraxx tätig.
Aus gleicher Region rollen zudem viele Getreidezüge für den Export in den Hafen von La Rochelle bzw. in die Bretagne für die Futtermittelherstellung. Traktionär ist hier Millet Rail.
Das Bergbauunternehmen K+S mit den Schwerpunkten Kali- und Salzförderung plant im Juli 2021 die Aufnahme von Salzlaugetransporte aus dem Verbundwerk Werra zum Werk Sigmundshall in Bokeloh nahe Hannover. Dort wurde der Bergbau im Dezember 2018 eingestellt, die Stollen sollen nun mit dem Abfallprodukt verfüllt werden, das bislang zu großen Teilen in die Werra eingeleitet wurden. Zudem verkehren seit August 2018 Züge der DB Cargo bzw. der EBS Erfurter Bahnservice Gesellschaft nach Sehnde (K+S KALI, Werk Bergmannssegen-Hugo). Zudem fährt die HLG Holzlogistik & Güterbahn seit 2017 nach Magdeburg bzw. Braunschweig (KV) und Lkw-Nachlauf nach Bernburg OT Peißen sowie unterstützend ebenfalls nach Sehnde.
Anfang November 2020 begann der Einbau von 86 Gleistragwannen für die neue Entladestation in Bokeloh. Neu gebaut werden drei Gleise, davon ein Umfahrgleis.
Wie dem Wunstorfer Stadtanzeiger zu entnehmen war sollen die Züge mit Stadler Euro Dual bespannt werden. Dem Vernehmen nach erhielt die bereits langjährig für K+S tätige HLG Holzlogistik & Güterbahn den Zuschlag für die Traktion der aus Innofreight-Waggons gebildeten Pendelzüge mit je zwei dieser Lokomotiven. Die Abwicklung der Verkehre erfolgt aber gemeinsam durch HLG und EBS mit insgesamt drei Loks.
Die Strecke ist ab Gerstungen bis Wunstorf elektrifiziert, die letzte Meile befindet sich im Eigentum der Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE).
Die Kombiverkehr KG wird nach derzeitigen Planungen das neu erbaute MegaHub in Lehrte ab kommendem Jahr in die nationalen und internationalen Netzwerke integrieren. Mit Beginn April 2021 sollen die Terminals in Ludwigshafen, Lübeck, Kiel, Hamburg, München und Duisburg auf deutscher Seite sowie Malmö auf schwedischer Seite an das Terminal angeschlossen werden.
Die Schnellumschlaganlage MegaHub Lehrte, an deren Betreibergesellschaft die Kombiverkehr KG neben der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) zu 16,67 Prozent beteiligt ist, ist nach rund zweijähriger Bauzeit mit dem Güterumschlag zwischen Lkw und Zügen im Juni 2020 gestartet.
Was in Deutschland v. a. ab Bremerhaven und in Inlandstransporten zwischen US-Militärlagern häufiger zu beobachten ist, stellt für Belgien und die Niederlande eine Seltenheit dar: Militärtransporte mit Geräten der US-Army. Das Kampfteam der 1. Panzerbrigade, Panzer der 1. Kavalleriedivision, mobile Artillerie, Lastwagen und andere Ausrüstung aus Fort Hood, Texas, begann am 13.11.2020 mit der Entladung des ersten von zwei Schiffen im Hafen von Antwerpen.
Die mehr als 2.100 Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände verließen Ende Oktober den Hafen von Beaumont, Texas. Nach Abschluss der Entladungsarbeiten im Hafen wird die Ausrüstung der Brigade per Schiff und Zug an Orte in ganz Europa transportiert, wo sie von den Soldaten der Brigade empfangen wird, die vor zwei Wochen auf Militär- und Verkehrsflughäfen in Belgien, Deutschland, Polen und Rumänien eintrafen.
Zirka 20 Züge fahren vom 20. November bis zum 1. Dezember ab Antwerpen Waaslandhaven (Antwerp Euroterminal) nach Deutschland, Litauen und Rumänien. DB Cargo und Lineas übernehmen beide ab Antwerpen bis zur Grenze, in Deutschland und weiter ist DB Cargo der Traktionär über Aachen, Venlo, Emmerich und Bad Bentheim.
Am 22.11.2020 brachte DB Cargo 6416 einen Zug nach Bad Bentheim, wo er an DB Cargo 185 281 überging. Der Transport lief von Antwerpen zur Kaserne Nicolae Bălcescu nördlich von Konstanza in Rumänien. Zug Antwerpen – Grafenwöhr Lager am 29.11.2020. Foto: Coen Ormel
Seit 2019 gab es schon zwei Transporte mit US-Militärtransporten ab Antwerpen, wobei auch das ICO Autoterminal genutzt wurde, und einen ab Vlissingen Sloehaven. In den Niederlanden nutzt die US-Army bereits seit ca. 2005 die Bahn als Transportmittel.