Die Reederei CMA CGM hat einen neuen Intermodalzug zwischen dem Terminal PSA Genova Prà im Hafen von Genua und dem Rail Hub Milano in Melzo gestartet. Es werden zwei Umläufe pro Woche durch das Bahnunternehmen Oceanogate (OCG) erbracht, die bereits für andere Auftraggeber auf gleicher Relation fahren.
EVM Rail übernimmt ab Cuneo
Am 31.10.2020 traf die neue Diesellok der EVM Rail in Cuneo südwestlich von Turin ein. Der EffiShunter 1000 soll in Kürze die letzte Meile nach Busca übernehmen, die bisher mit einer G 1000 BB von Captrain erbracht wurde.
EVM Rail bringt nahezu täglich einen Getreidezug nach Busca, wo eine Weizenmühle versorgt wird. Deren Betreiber Sedamyl gehört seit Juli 2019 zum Etea-Konzern, der auch Mehrheitsgesellschafter der EVM Rail ist. Ergänzend ist auch weiterhin Captrain nach Busca tätig.
Raildox fährt Holz nach Österreich
Die Erfurter Privatbahn Raildox hat Mitte Oktober 2020 Rundholzverkehre von Warstein nach Österreich aufgenommen. Beobachtet werden konnten je ein wöchentlicher Zug nach Vöcklamarkt (Vöcklamarkter Holzindustrie / VM Holz) oder Frankenmarkt (Holzindustrie Stallinger) bzw. nach Jenbach (Binderholz). Einzelne Züge wurden zudem in Kassel-Bettenhausen bzw. Frankfurt am Main-Ost geladen.
Auftraggeber der Transporte ist DB Cargo Logistics, die zuvor ecco rail beauftragten. Den Vorlauf bis Lippstadt übernimmt die Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE). Raildox traktioniert durchgehend und nutzt so das neue Sicherheitszertifikat für Österreich. ecco rail ist aber weiterhin auf anderen Relationen für DB Cargo tätig, u.a. auf den Relationen DE-DE, DE-AT und CZ-AT.
Raildox und ecco rail sind nicht die einzigen konzernfremden DB Cargo-Logistics-Kunden bei der Holzzugtraktion. Der Erfurter Bahnservice (EBS) fährt für die DB-Tochter Rundholz nach Baruth/Mark, Ingolstadt, Altshausen und Gaildorf West.
CargoBeamer testweise nach Kaunas
Ende Oktober 2020 hat CargoBeamer mit den Projektpartnern PKP Cargo und LTG Cargo einen Testzug zwischen Deutschland und Litauen gefahren. Ausgehend von Kaldenkirchen an der niederländischen Grenze fuhr der Zug zum jüngst neu an das Normalspurnetz angeschlossene Intermodalterminal KIT in Kaunas. Im Mai diesen Jahres hatte CargoBeamer bereits einen Testzug nach Šeštokai nahe der polnischen Grenze gefahren.
Onrail will auf Raumabane fahren
Eine neue Bahngesellschaft will im Süden Norwegens den Güterverkehr zwischen Oslo und dem über 400 km entfernten Åndalsnes reaktivieren. Hinter dem Unternehmen Onrail steht Henning Aandal, der Diplom-Ökonom, Lokführer und Unternehmer ist. Der Start des Intermodalzuges ist laut Fahrplanunterlagen im April 2021, gefahren werden soll im Nachtsprung an fünf Wochentagen.
Die Hafenstadt Åndalsnes ist Endpunkt der 114 km langen Raumabane, die in Dombås von der elektrifizierten Dovrebane (Oslo – Trondheim) abzweigt. Der Güterverkehr auf der nicht elektrifizierten Nebenbahn wechselte mehrfach den Bereiber: Nach dem Ausstieg der staatlichen CargoNet sprang zunächst ab Januar 2014 das private Unternehmen Cargolink ein. Nach deren Liquidation übernahm der norwegische Arm der schwedischen Green Cargo die Anbindung, bediente die Relation aber letztmalig am 06.12.2018. Die Frachten wanderten auf die Straße ab, rund 6.000 Lkw-Fahrten pro Jahr.
Onrail wird dem Vernehmen nach südlich von Dombås elektrisch fahren, für die Raumabane werden zwei TME von Nordic Re-Finance (NRFAB) gemietet. Aktuell hat Onrail noch keine Lizenz.
Bahnlogistiker prüfen Allianz
Die Bahnlogistiker und Zugoperateure ChemOil (SBB Cargo), Forwardis (SNCF), Lineas, VTG Rail Logistics, PCC Intermodal und Rail Cargo Logistics (ÖBB) prüfen nach Informationen der Deutschen Verkehrszeitung (DVZ) die Möglichkeit, enger beim Transport von Einzelwagen und Wagengruppen zusammenzuarbeiten. Dadurch soll die Auslastung der Netze steigen und Kosten sinken. Für den Endkunden ergäbe sich mit dem Zusammenschluss der Angebote ein flächendeckenderes Netz.
Chemoil, Forwardis, Lineas und Rail Cargo Logistics haben ihre Netze bereits im Ruhrgebiet verknüpft – Bericht dazu folgt.
Testzüge auf der Holzbachtalbahn
Die Lappwaldbahn Service (LWS) ist seit dem 26.11.2018 neuer Eigentümer der Eisenbahnstrecke von Altenkirchen nach Selters. Für zukünftige, regelmäßige Bedienungen über die Trasse der „Holzbachtalbahn“ wurden vor der bis März 2021 angesetzten Streckensperrung für die Ertüchtigung von insgesamt fünf Brücken, den Austausch von Schwellen sowie die Instandsetzung von Durchlässen noch zwei Probebedienungen durchgeführt.
Am 16.10.2020 erfolgte eine testweise Bedienung der Afflerbach Bödenpresserei. DB Cargo stellte von Selters kommend einen mit Stahlblechen der Ilsenburger Hütte im Nordharz beladenen Waggon zu. Da in Raubach nicht mehr umgesetzt werden kann wurde ab Dierdorf geschoben.

Die zweite Fahrt erfolgte aufgrund der zwischenzeitlichen Sperrung der Siegstrecke erst am 28.10.2020. Diese transportierte Aushub von der Baustelle der S-Bahn-Linie S6 in Frankfurt am Main zur Deponierung nach Siershahn. Die Zuggarnitur bestand aus der an die Starkenberger Güterlogistik (SGL) vermieteten Euro Dual sowie zehn unternehmenseigenen Eamnos.

Der Zug war in der vorangegangenen Nacht von Frankfurt Ost über Friedberg, Gießen-Bergwald und Siegen nach Au/Sieg gekommen und rollte am Morgen weiter nach Siershahn. Dort erfolgte nach Beendigung der Fliesenentladung ab dem Mittag in Gleis 20 die Umladung in Lkw der Spedition Blasius Schuster aus Gehlert zur Deponierung in einer nahen, ehemaligen Tongrube. Diese soll für zukünftige Bahntransporte voraussichtlich wieder ein Anschlussgleis erhalten.

Die Rückfahrt erfolgte am Abend via Limburg (Lahn) und die Taunusstrecke.
CargoBeamer verdichtet nach Domodossola
Ab nächster Woche bietet CargoBeamer zwei zusätzliche Zugpaare und somit acht wöchentliche Rundläufe zwischen Kaldenkirchen [DE] und Domodossola [IT] an. Diese verlassen das Terminal an Kaldenkirchen dienstags und donnerstags sowie in Gegenrichtung mittwochs und freitags.
PKP Cargo startet Warschau – Grenze
PKP Cargo Connect – Intermodaloperateur der Gruppe – bindet ab 08.11.2020 das innerpolnische Netzwerk an den Bahnhof Małaszewicze nahe der weißrussischen Grenze an. Ab / nach Warschau wird drei Mal pro Woche mit einer Fahrtzeit von fünf Stunden gependelt.

Industriegelände für Holzverkehre genutzt
Das seit 2016 brachliegende Gelände des ehemaligen Feinblechwerkes Neuwied der thyssenkrupp Rasselstein wird seit 26.10.2020 für Bahnverkehre genutzt. Erstmals seit 2013 nutzte ein Güterzug einen Teil der insgesamt zehn km Gleisanlagen umfassenden Werksbahn, die zuvor kurzfristig wieder befahrbar gemacht werden musste. Seit 2018 ist der türkische Aluminiumproduzent ASAŞ Eigentümer des Geländes.
An zwei Tagen wurde ein 25 Rungenwagen umfassender Zug der Salzburger Eisenbahn Transportlogistik (SETG) durch die österreichische Pirchmoser-Holz mit Schadholz aus den Fürstlich Wiedischen Wäldern beladen. Die erste Meile zum Bahnhof Neuwied übernahm die Brohltalbahn mit einer Diesellok des Typs V 90, die Langstrecke nach Österreich die SETG mit E-Traktion.


