[DE/NL] Walzdraht mit DB & RFO nach Venlo

Seit Ende Oktober 2025 laufen Walzdrahttransporte von Saarbrücken zum Greenport Venlo. Neben DB Cargo ist auch Rail Force One (RFO) im Rahmen von Spotzügen anzutreffen. Während die DB nur konventionelle Waggons einsetzt bestehen die Züge der Privatbahn unter anderem aus InnoWagons mit WireStanchion-Aufbauten sowie ebenfalls Ha- und R-Wagen.

Empfänger der Ladung ist unter anderem Nedri Spanstaal in Venlo-Blerick. Bis Mitte des Jahres transportierte DB Carg Walzdrahtrollen in Eanos-Waggons über das Einzelwagennetz zum anderen Cabooter-Terminal in Venlo-Blerick. Dies betraf jedoch nur ein geringes Volumen.

Foto: RFO

[CH] Alpenquerung: Schiene verliert Marktanteile

Die Transportmenge im alpenquerenden Schienengüterverkehr ging zwischen 2022 und 2024 um 9,3 Prozent zurück. Das hält der Bundesrat der Schweiz im neusten Verlagerungsbericht fest, den er am 19.11.2025 verabschiedet hat.

Der Anteil der Bahn am alpenquerenden Güterverkehr lag per Ende 2024 bei 70,3
Prozent und damit um 2,6 Prozentpunkte unter jenem des Jahres 2022. Das Wachstum nach Fertigstellung der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) und des 4-Meter-Korridors auf der Gotthard-Achse konnte somit nach 2022 nicht fortgesetzt werden. Für 2025 sind weitere Marktanteilsverluste der Schiene zu erwarten.

Der Bundesrat will dieser Entwicklung entgegentreten und sich insbesondere für moderne und gut ausgebaute Zulaufstrecken zu den Basistunnels der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT) einsetzen. Dazu kommen weitere Massnahmen, unter anderem finanzielle Anreize, um die Einstellung der «Rollenden Landstrasse» abzufedern.

Die Fahrtenzahl schwerer Güterfahrzeuge (SGF) auf der Strasse über Schweizer Übergänge stieg derweil im Zeitraum 2022–2024 um +3.5 %. Im Jahr 2023 wurden 916 000 und im Jahr 2024 960 000 alpenquerende Fahrten von SGF gezählt. Das für 2018 gesetzlich festgelegte Verlagerungsziel von 650 000 alpenquerenden Fahrten von SGF wurde somit erneut verfehlt. Gegenüber dem Referenzjahr 2000 resultierte per Ende 2024 eine Reduktion der Fahrten um rund ein Drittel (-31,6 %).

[NL] Fribrant schließt Werk in Geleen

Das heute zur Highsun Group China zählende Unternehmen Fibrant schließt das Werk für das Kunststoff-Vorprodukt Caprolactam in Geleen-Lutterade Ende 2025. Betroffen sind 100 Mitarbeiter. Kunden müssen das Produkt zukünftig aus China beziehen, wo die Gruppe zwei Produktionsanlagen für Caprolactam unterhält. Als Grund für die Stilllegung nannte das Unternehmen unter anderem die hohen Energiekosten in Europa.

DB Cargo brachte bis Ende September 2 x pro Woche einen Ganzzug mit Caprolactam von Geleen zu Envalior im GETEC Park Emmen. Nun wird per Lkw aus dem gleisanschlusslosen Envalior-Werk in Antwerpen nach Emmen geliefert. DB Cargo nutzte ebenfalls das Einzelwagennetz für den Transport von Caprolactam zwischen Geleen und Domat-Ems, dieser Transport wurde jedoch ebenfalls eingestellt.

Fibrant in Geleen erhält außerdem Ganzzüge mit Phenol aus Gladbeck (2 x pro Woche), Antwerpen (1 x pro Woche) und Rotterdam Botlek (seltener).

DBC 6411 met caprolactamtrein in Emmen

[NL/FR] Kohleverkehre ab Born ruhen

Die zunvor von Railtraxx nahezu täglich gefahrenen Kohleverkehre ab Born zu diversen Fabriken von Ferroglobe in Frankreich ruhen seit Anfang Oktober 2025. Grund ist dem Vernehmen nach ein temporäres Runterfahren der Produktion der verarbeitenden Betriebe. Starke Konkurrenz aus China, hohe Energiepreise und Handelsbeschränkungen wurden als Gründe in der Presse genannt.

Ferroglobe ist nach eigener Aussagen einer der weltweit führenden Anbieter von Siliziummetall, siliziumbasierten und manganbasierten Speziallegierungen und Ferrolegierungen. Der Kohleverkehr ist seit Jahren der einzige Bahnverkehr für den Umschlagbetrieb Enerco in Born.

HSL / Railtraxx 266 118, Born (NL)

[DE] Umleiterverkehr im Raum Schwedt

Eien Vollsperrung der Strecke Angermünde – Passow wegen eines Brückeneinschubes bei Welsow-Bruchhagen machte vom 11. bis 19.11.2025 eine großräumige Umleitung via Stettin und Pasewalk notwendig. Zur Bedienung des PCK Schwedt musste somit drei Mal Kopf gemacht werden (Pasewalk, Stettin-Scheune und Passow), die Züge wurden im „Sandwich“ mit Loks der Baureihe 232 bespannt. Die leider sehr beschränkten Kapazitäten der deutschen Infrastruktur in Pasewalk und Angermünde behinderten nach Aussage von Beteiligten den Ablauf die Umleiterverkehre stark.

Zum Einsatz kamen unter anderem:

  • Bahnbetrieb Gera (BBG) 232 093, 232 529, 232 701
  • DB Cargo 232 005, 232 303, 232 309
  • Leipziger Eisenbahnverkehrsgesellschaft (LEG) 132 004, 132 158, 232 446, 232 904

Die 49 Kilometer lange Strecke zwischen Angermünde und der Bundesgrenze (D/PL) in Richtung Szczecin wird für 160 km/h ausgebaut, mit einem zweiten Gleis ausgestattet und durchgehend elektrifiziert. Weitere Informationen: bauprojekte.deutschebahn.com/p/angermuende-stettin

[DE] Erstmals Zuckerrüben ab Güstrow

Im Güstrower Ortsteil Primerburg werden wieder Zuckerrüben umgeschlagen. War bis zur Schließung 2008 das dortige Werk der Nordzucker Abnehmer, so ist es heute das 380 km entfernte Schwesterwerk in Klein Wanzleben östlich von Magdeburg. Am 17.11.2025 verließ ein erster Ganzzug der Eisenbahngesellschaft Potsdam (EGP) mit Zuckerrüben den Rail Port Güstrow – angedacht sind drei Rundläufe pro Woche in der herbstlichen Kampagne als Ersatz für bislang verwendete Lkw.

Gefahren wird im Nachtsprung jedoch nicht bis in das an der 2005 von der Deutschen Regionaleisenbahn (DRE) übernommen „Zuckerbahn“ Blumenberg – Eilsleben gelegene Werk, sondern nur bis zum Bahnhof Wanzleben (b Magdeburg). Dort hat die Schienen-Infrastrukturgesellschaft Prignitz (SIP), ebenfalls Betreiber der Anlage in Güstrow, Anfang 2025 ein Gleis saniert, wo nun der Umschlag auf Lkw für die letzte Meile erfolgt.

Die EGP bringt bereits seit 2020 Rüben aus Schleswig-Holstein zum Nordzucker-Werk in Uelzen. Abweichend kommt dort aber eine Zuggarnitur aus Intermodalwagen und Open-Top-Containern zum Einsatz. Nach Wanzleben werden Eanos – mehrheitlich des Vermieters Ermewa – eingesetzt. Durch das mehrmalige Umladen per Bagger dürfte dort der Bruch größer ausfallen.

Foto: Karl Arne Richter