Aktuelle Informationen zum europäischen Schienengüterverkehr.
DB Cargo hat in Belgien die Verkehre für Audi Brussels in die Eigentraktion übernommen. Zuvor hatte Lineas die Züge westlich von Aachen im Auftrag der DB bespannt. Die erste Leistung wurde in der Nacht vom 04. auf den 05.01.2021 erbracht.
Pro Woche werden acht Rundläufe auf folgenden Relationen erbracht:
Im Januar 2021 hat die SNCF-Tochter Railtraxx den montäglichen Sandzugumlauf zwischen Lommel-Maatheide und Antwerpen-Noord von Lineas übernommen. Die Wagen fahren mit Lineas dann weiter nach Bascharage in Luxemburg zur Glasfabrik der Guardian Luxguard.
Auf Initiative des Bundesministers für Mobilität, Georges Gilkinet, hat der belgische Ministerrat das 100-Millionen-Euro-Paket „Plan Boost“ für zusätzliche Investitionen in die Schiene im Jahr 2021 beschlossen. Drei Viertel dieser Mittel (75 Mio. EUR) gehen an den Infrastrukturbetreiber Infrabel und 25 Mio. EUR an die SNCB. Die 75 Mio. EUR werden regional wie folgt aufgeteilt: 27,6 Mio. EUR für Wallonien, 41,4 Mio. EUR für Flandern und 6 Mio. EUR für Brüssel. Insgesamt stehen Infrabel im Jahr 2021 Mittel in Höhe von 894,2 Mio. EUR zur Verfügung.
DB Cargo fährt die Kalktransporte Hermalle-sous-Huy (Lhoist) [BE] – Beverwijk (Stahlwerk Tata Steel) [NL] seit 16.12.2020 komplett in Eigentraktion. Bislang wurde der Dieselabschnitt bis Kinkempois bei der SNCF-Tochter Railtraxx eingekauft.
GATX hat im November 2020 20 neu gebauten Kesselwagen an Seqens [FR] und 22 Kesselwagen an Alcogroup [BE] übergeben. Seqens ist ein integrierter, weltweit führender Anbieter von pharmazeutischer Synthese und speziellen Inhaltsstoffen. Mit den neu gebauten innenbeschichteten Edelstahltankwagen kann Seqens hochgereinigte Lösungsmittel für Pharma und Kosmetik transportieren. Alcogroup befördert mit den Kesselwagen Ethanol-Kraftstoff.
Die Endfertigung der Waggons erfolgte im polnischen GATX-Werk in Ostróda, die Tanks lieferte Chemet.
Die 4 x pro Woche von Lineas erbrachten Kalktransporte Hermalle-sous-Huy [BE] – Veendam [NL] haben in den Niederlanden ab Sittard seit 13.12.2020 einen neuen Traktionärspartner: Independent Rail Partner (IRP) stellt bis Onnen eine E-Lok Typ 1700 und auf dem Reststück eine G 2000 BB. Das Personal auf den Zügen stammt unverändert von Lineas.
Zuvor hatte die belgische Güterbahn die Züge zwei Jahre lang in Eigentraktion mit eigenen Loks gefahren. Drei Rundläufe planmäßig mit Dieselloks der Reihe 77, einen mit Bombardier TRAXX MS.
Die Verkehre haben in den vergangenen zehn Jahren schon diverse Traktionskonstellationen erlebt:
Am 08.12.2020 traf ein erster von YXE International Container Train und DB Cargo organisierter Containerzug aus China nach 12.000 km am Trilogiport in Lüttich ein. Die 41 Container waren am 18.11,2020 in Yiwu in der ostchinesischen Provinz Zheijang gestartet.
Der Stahlhersteller NLMK Europe setzt seine Zusammenarbeit mit der Güterbahn für den Großteil der Coil- und Stahlplattentransporte in Belgien und Frankreich fort. Die Partnerschaft besteht seit über 20 Jahren, damals hießen die Unternehmen noch Duferco bzw. SNCB Logistics.
NLMK hat das Ziel, das Produktionsvolumen in den kommenden Jahren deutlich zu steigern. Lineas wird mindestens 38 reguläre Züge pro Woche zwischen Gent und den NLMK-Standorten in Clabecq und La Louvière sowie regelmäßige Zugtransporte zum NLMK-Standort in Straßburg und zu Kunden in verschiedenen europäischen Ländern durchführen. Dabei handelt es sich u.a. um
Eine in den Farben der Rotterdam Rail Feeding (RRF) beklebte Diesellok des Typs EMD JT42CWRM des Vermieters Beacon Rail Leasing (BRLL) half vom 05.-08.12.2020 beim Mitbewerber HSL Logistik aus. U.a. wurde die Überführung einer Baumaschine bzw. Neubau-Intermodalwagen sowie ein leerer Pflanzenölzug aus Gent in Belgien bespannt. RRF hatte die Lok wegen Wartungsarbeiten nicht im Einsatz.
Was in Deutschland v. a. ab Bremerhaven und in Inlandstransporten zwischen US-Militärlagern häufiger zu beobachten ist, stellt für Belgien und die Niederlande eine Seltenheit dar: Militärtransporte mit Geräten der US-Army. Das Kampfteam der 1. Panzerbrigade, Panzer der 1. Kavalleriedivision, mobile Artillerie, Lastwagen und andere Ausrüstung aus Fort Hood, Texas, begann am 13.11.2020 mit der Entladung des ersten von zwei Schiffen im Hafen von Antwerpen.
Die mehr als 2.100 Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände verließen Ende Oktober den Hafen von Beaumont, Texas. Nach Abschluss der Entladungsarbeiten im Hafen wird die Ausrüstung der Brigade per Schiff und Zug an Orte in ganz Europa transportiert, wo sie von den Soldaten der Brigade empfangen wird, die vor zwei Wochen auf Militär- und Verkehrsflughäfen in Belgien, Deutschland, Polen und Rumänien eintrafen.
Zirka 20 Züge fahren vom 20. November bis zum 1. Dezember ab Antwerpen Waaslandhaven (Antwerp Euroterminal) nach Deutschland, Litauen und Rumänien. DB Cargo und Lineas übernehmen beide ab Antwerpen bis zur Grenze, in Deutschland und weiter ist DB Cargo der Traktionär über Aachen, Venlo, Emmerich und Bad Bentheim.
Seit 2019 gab es schon zwei Transporte mit US-Militärtransporten ab Antwerpen, wobei auch das ICO Autoterminal genutzt wurde, und einen ab Vlissingen Sloehaven. In den Niederlanden nutzt die US-Army bereits seit ca. 2005 die Bahn als Transportmittel.