S-Rail: Erster Zug in Tschechien

Zum ersten Mal in der Firmengeschichte der Salzburger Eisenbahn Transportlogistik (SETG) war in der Nacht zum 25.02.2023 ein Zug unter EVU-Verantwortung des eigenen Tochterunternehmens S-Rail CZ s.r.o in Tschechien unterwegs: SETG Vectron 193.821 brachte einen Rundholz-Ganzzug via aus Deutschland nach Pačejov für das Werk der Pfeifer Holz in Chanovice.

Damit verfügt die SETG in vier Ländern über Tochterunternehmen mit eigener Sicherheitsbescheinigung: Deutschland, Österreich, Tschechien (S-Rail, K-Rail) und Slowenien (Ten-Rail).

Foto: Filip Hruza / SETG

Neues Holzterminal an der Inlandsbanan

In der alten Kiesgrube in Överhogdal, 185 km südlich von Östersund im schwedischen Jämtland, wird ein neues Holzterminal gebaut. Dies entsteht in Zusammenarbeit zwischen der Inlandsbanan AB (IBAB) und dem Logistikunternehmen LoadEx AB und soll in sechs Monaten starten. Es sollen 200 Hackschnitzel- und Holzzüge pro Jahr dort abfahren.

Für LoadEx ist der Schienentransport von Zellstoffholz, Sägerundholz, Brennholz und Hackschnitzeln über die langen Strecken deutlich rentabler. Der Straßentransport bleibt nur über kurze Strecken und als Zubringer, da mit den heutigen Dieselpreisen und den Regeln der Lenk- und Ruhezeiten für Lkw-Fahrer der Straßenverkehr teuer und kapitalintensiv wird. Es ist geplant, dort jährlich 200.000 m3 Holz umzuschlagen, was eine Einsparung von 1 Mio. Liter Diesel pro Jahr bedeutet, obwohl die Züge mit Dieselloks nach Mora und Östersund gezogen werden, bevor E-Loks die Züge übernehmen.

Die alte Kiesgrube im Överhogdal wird seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr genutzt, aber die Gleise sind großteils erhalten geblieben und wurden für die Abstellung nicht benötigter Güterwagen genutzt. Nachdem LoadEx die Genehmigung erhalten hat, die Kiesgrube in ein Holzterminal umzuwandeln, ist jetzt eine Sanierung der Strecke und der Anschluss an die Inlandsbanan im Gange. Im Mai 2023 werden die ersten Transporter Holz anliefern, so dass der erste Zug wahrscheinlich bis Ende des Sommers abfahren kann. Das Holzterminal wird allen Unternehmen der Branche offenstehen, was den Waldbesitzern in der Region die Möglichkeit gibt, den Transport mit der Bahn zu wählen.

LoadEx investitiert etwas mehr als 1 Mio. SEK (90.000 EUR) während die Inlandsbanan für die Sanierung der Gleisinfrastruktur verantwortlich ist, die auf etwas mehr als 100.000 SEK (9.000 EUR) geschätzt wird.

Wahrscheinlich werden die Züge mit Brennholz und Hackschnitzeln nach Süden über Mora und Züge mit Zellstoffholz und Sägeholz nach Norden über Östersund fahren. Der Transport von Brennholz und Hackschnitzeln findet nur in den Wintermonaten statt, von September/Oktober bis März/April. Die Inlandsbanan prüft derzeit auch, ein oder mehrere Holzterminals an der Strecke nördlich von Östersund zu errichten.

inno4wood im Einsatz für Holzindustrie Stallinger

Seit 03.02.2023 übernehmen 16 Smart GigaWood 5×5 einmal pro Woche Transporte der Stallinger Holzindustrie zwischen der tschechischen Region Pilsen (u.a. Wagengruppen aus Bor bzw. Kaznějov) und dem Sägewerk in Frankenmarkt. Die Leistung gehört zu den ersten Aufträgen der Neugründung inno4wood, dem Joint Venture zwischen Innofreight und der tschechischen Holzeinkaufsgesellschaft Wood & Paper. Beteiligte EVU sind CityRail in Tschechien und DB Cargo Czechia in Österreich.

RCH fährt 30.000 m3 Brennholz

In den ersten vier Wochen des Jahres 2023 transportierte Rail Cargo Hungaria (RCH) 6.000 m3 Festpreis-Brennholz von den forstwirtschaftlichen Gewinnungsorten zu den Einzelhandelsverkaufstellen. Damit hat das Unternehmen, das als einziges die Bahnlogistikaufträge des ungarischen Regierungsprogramms erfüllt, seit Oktober 2022 bereits 30.000 m3 Brennstoff an die Bestimmungsorte geliefert. Die Abwicklung wird durch die flächendeckende Einzelwagenverkehrsleistung der RCH ermöglicht. Bis April 2023 wird die Teilgesellschaft der ÖBB Rail Cargo Group alle erforderlichen Kapazitäten für die erfolgreiche Umsetzung der staatlichen Initiative bereitstellen.

Das Holz ist in den Forstwirtschaften von Westungarn verfügbar und wird mit RCH-Zügen nach Ostungarn und in die Region von Budapest transportiert, wo generell weniger Holz zur Verfügung steht. Der Transport von Brennholz – ermöglicht durch den RCH-Einzelwagenverkehr – ist nach Auskunft des Transporteurs eine außerordentlich komplexe, ressourcenintensive Bahnbetriebsleistung: Je nach Holzeinschlag liefern Forstwirtschafen zwei bis drei Waggons mit Holz an die 29 Verladestellen. Von hier aus ziehen RCH-Lokomotiven die beladenen Güterwagen zum Rangierbahnhof, wo sie in Züge gereiht und als Ganzzug zu den 12 Bestimmungsorten transportiert werden. Um eine solche Transportaufgabe zu bewältigen, sind an jedem Knotenpunkt 4-5 Rangiervorgänge mit einer separaten Rangierlokomotive erforderlich. So wird beispielsweise die Strecke Lenti – Nagycsere mit fünf separaten Zügen und Wagenreihungsoperationen verwirklicht.

Diese Tätigkeit wird durch den öffentlichen staatlichen Zuschuss für den Einzelwagenverkehr aufrechterhalten. Für den Transport des Brennholzes hat RCH bisher rund 750 speziell dafür ausgestaltete Güterwagen eingesetzt.

Railcoop verlängert Zuglauf

Der 2021 eingeführte Railcoop-Güterdienst Capdenac – Toulouse St. Jory wurde Ende Januar 2023 nach Saint Gaudens verlängert und ersetzt Leistungen der Fret SNCF. Der Zug transportiert Holz zum Fibre Excellence-Werk in Saint Gaudens, fährt aber jetzt nur noch einmal pro Woche.

Rail&Sea mietet bei Railrelease

Die Rail&Sea Gruppe baut den Bestand an Wagensets für den internationalen Rundholztransport aus. Jüngst konnte das dritte Set in Betrieb genommen werden, das 26 Sgnss 60-Neubauwagen der Railrelease besteht und mit Aufbauten von Innofreight ausgerüstet wurde. Der Einsatz erfolgt unter anderem im Korridor Deutschland – Rumänien.

Zillertalbahn: 200.000 Tonnen Holz

Das Comeback des Güterverkehrs auf der Zillertalbahn entwickelt sich nach Unternehmensauskunft weiterhin ausgesprochen positiv. Am 30.11.2022 transportierte die Schmalspurbahn die 200.000ste Tonne Holz in diesem Jahr. 2022 werden insgesamt 220.000 Tonnen Rundholz, Schnittholz und Holzpellets für das Fügener Familienunternehmen Binderholz auf die Schiene gebracht. Der Startschuss fiel im Frühjahr 2021.

Foto: Zillertalbahn

VR Group: Mehrverkehr für Metsä

Die Metsä Group als finnisches Unternehmen der Papier- und Forstindustrie sowie die Bahngesellschaft VR Group haben vereinbart, mehr Güter auf der Schiene zu transportieren. Konkrete Arbeitsfelder wurden nicht benannt. Bereits jetzt befördert VR für den Kunden 5 Mio. m3 Holzprodukte und 2 Mio. t weitere Forstprodukte pro Jahr für die Metsä Group.

In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe werden nun die Aspekte Elektrifizierung, effiziente Zugprodukte und synthetische Kraftstoffe diskutiert.

HLG: Holz zur Rosenheimer Lay

Am 26.11.2022 verkehrte erstmals ein durch die Holzlogistik & Güterbahn (HLG) aus Bebra organisierter Rundholzzug für die Mann Naturenergie in Langenbach die Entladepunkte Scheuerfeld und Rosenheimer Lay. Die Traktion übernahm die HLG mit der E-Lok 185 619 bis Betzdorf (Sieg), die Eifelbahn Verkehrsgesellschaft (EVG) zeichnete mit Loks der Rheinischen Eisenbahn (RE) für die letzte Meile verantwortlich. Ab Scheuerfeld wurde dabei die Infrastruktur der Westerwaldbahn des Kreises Altenkirchen (WEBA) befahren.

RE 213 336 und 215 086 an der Rosenheimer Ley. Foto: Carl-Otto Ames
Entladen wurde auch im Bahnhof Scheuerfeld. Foto: Carl-Otto Ames

Im vergangenen Jahr hatte DB Cargo mit der KSW Kreisbahn Siegen-Wittenstein im November und Dezember Wagengruppen zur Rosenheimer Lay gebracht.

Sécurail stoppt, Logi-Railway startet

Die kleine französische Güterbahn Sécurail hat im Juli 2022 den regulären Güterverkehr eingestellt und ankündigt, künftig nur noch Spot-Züge zu fahren. Die Traktion soll voraussichtlich die Schwestergesellschaft Ferrotract stellen.

Securail hatte einen intermodalen Dienst von Fos-sur-Mer nach Chalon-sur-Saône und Holzzüge aus der Region Bourgogne-Franche-Comté nach Facture betrieben. Beide griffen auf gemietete Diesellokomotiven von RDT 13 zurück, die auch den Triebfahrzeugführer zwischen Fos-sur-Mer und Avignon für den Verkehr nach Chalon-sur-Saône stellten.

G2000

RDT 13 hat nun diesen Dienst auf der gesamten Strecke übernommen, während ein neues Unternehmen namens Logi-Railway im Juli im Holzzugverkehr Fuß fasste.

Logi-Railway, offiziell im Juli 2022 mit Sitz in Chalon-sur-Saône gegründet, wird von Vincent Chansel als Präsident geleitet, der früher für Sécurail tätig war, nachdem er auch für Open Rail (jetzt Combirail) und Ferrivia gearbeitet hatte. Gesellschafter sind vier Unternehmen, die bestehende Bahnverkehre ausweiten wollen:

  • Deaumys (38 %), ein Holzgroßhändler mit Sitz in Luxemburg, versendet monatlich rund 500 Container mit Holz
  • LogiYonne (34 %), ein 2010 gegründeter Spediteur zur Entwicklung des Binnenhafens von Sens im Département Yonne, der monatlich 1.000 bis 1.500 Container per Bahn transportiert
  • Gwood (14 %), ein Holzhändler aus Bitche in Lothringen, der bereits Holz per Bahn nach Zeebrügge versendet und auch seine deutschen Kunden bedienen möchte
  • LBE Logistics (14 %), ein Logistikunternehmen in der Region Bourgogne

Logi-Railway hat sich entschieden, sich zunächst am Containerterminal Champigneulles (Nancy) niederzulassen und hat dort bereits begonnen, mit einer von Akiem gemieteten Diesellok des Typs Y 8000-Rangierdienste für Lineas zu erbringen.

Der erste eigene Dienst soll im November 2022 von Champigneulles nach Bayonne für ein Logistikunternehmen starten, das „nicht genug Lkw-Fahrer findet“. Eine zweite Relation wird bis Ende des Jahres von Bayonne nach Le Havre erwartet. Eine dritte untersuchter Leistung würde vom Saône-Tal (Chalon oder Mâcon) nach Champigneulles und weiter nach Kinkempois (Lüttich) in Belgien führen.