Sécurail stoppt, Logi-Railway startet

Die kleine französische Güterbahn Sécurail hat im Juli 2022 den regulären Güterverkehr eingestellt und ankündigt, künftig nur noch Spot-Züge zu fahren. Die Traktion soll voraussichtlich die Schwestergesellschaft Ferrotract stellen.

Securail hatte einen intermodalen Dienst von Fos-sur-Mer nach Chalon-sur-Saône und Holzzüge aus der Region Bourgogne-Franche-Comté nach Facture betrieben. Beide griffen auf gemietete Diesellokomotiven von RDT 13 zurück, die auch den Triebfahrzeugführer zwischen Fos-sur-Mer und Avignon für den Verkehr nach Chalon-sur-Saône stellten.

G2000

RDT 13 hat nun diesen Dienst auf der gesamten Strecke übernommen, während ein neues Unternehmen namens Logi-Railway im Juli im Holzzugverkehr Fuß fasste.

Logi-Railway, offiziell im Juli 2022 mit Sitz in Chalon-sur-Saône gegründet, wird von Vincent Chansel als Präsident geleitet, der früher für Sécurail tätig war, nachdem er auch für Open Rail (jetzt Combirail) und Ferrivia gearbeitet hatte. Gesellschafter sind vier Unternehmen, die bestehende Bahnverkehre ausweiten wollen:

  • Deaumys (38 %), ein Holzgroßhändler mit Sitz in Luxemburg, versendet monatlich rund 500 Container mit Holz
  • LogiYonne (34 %), ein 2010 gegründeter Spediteur zur Entwicklung des Binnenhafens von Sens im Département Yonne, der monatlich 1.000 bis 1.500 Container per Bahn transportiert
  • Gwood (14 %), ein Holzhändler aus Bitche in Lothringen, der bereits Holz per Bahn nach Zeebrügge versendet und auch seine deutschen Kunden bedienen möchte
  • LBE Logistics (14 %), ein Logistikunternehmen in der Region Bourgogne

Logi-Railway hat sich entschieden, sich zunächst am Containerterminal Champigneulles (Nancy) niederzulassen und hat dort bereits begonnen, mit einer von Akiem gemieteten Diesellok des Typs Y 8000-Rangierdienste für Lineas zu erbringen.

Der erste eigene Dienst soll im November 2022 von Champigneulles nach Bayonne für ein Logistikunternehmen starten, das „nicht genug Lkw-Fahrer findet“. Eine zweite Relation wird bis Ende des Jahres von Bayonne nach Le Havre erwartet. Eine dritte untersuchter Leistung würde vom Saône-Tal (Chalon oder Mâcon) nach Champigneulles und weiter nach Kinkempois (Lüttich) in Belgien führen.

Testzug auf der Gailtalbahn

Am 03.11.2022 verkehrte wie geplant ein erster Testzug der Steiermarkbahn Transport und Logistik (StB TL) mit Rundholz auf der Gailtalbahn. Von Kötschach-Mauthen über Hermagor ging es mit 15 Waggons ins steirische Murtal zur Mayr-Melnhof Holz in Leoben.

Das Sturmtief Vaia, die schneereichen Winter und der Borkenkäferbefall haben in den vergangenen Jahren mehr als 1 Mio Festmeter Schadholz im Gail- und Lesachtal verursacht. Dieses ist so rasch wie möglich aus dem Wald zu verbringen. Örtliche Abnehmer sind jedoch nicht mehr in der Lage die großen Mengen auf- bzw. abzunehmen, regionale Straßentransportkapazitäten sind oft nicht mehr ausreichend gegeben. Eine Erweiterung des Absatzraumes und der Transportmöglichkeiten war daher nötig.

Der Premierenzug. Foto: StB TL

Innofreight gründet Joint Venture in der Holzindustrie

Das österreichische Unternehmen Innofreight sowie die führende tschechische Holzeinkaufsgesellschaft WOOD & PAPER haben ein Joint Venture gegründet: Die inno4wood GmbH vereint das Wissen der beiden Gruppen im Holztransport auf der Schiene. Beide Unternehmen arbeiten bereits lange Jahre zusammen. Neu entstehen soll ein ab 01.01.2023 am Markt tätiges „innovatives speditionelles Eisenbahnverkehrsunternehmen im Bereich Holz und holzartige Biomasse“. CEO ist Isabella Legat, die seit Dezember 2007 im Innofreight-Konzern tätig ist.

Der Fokus liegt dabei auf der speditionellen Dienstleistung, Optimierung und Weiterentwicklung moderner Logistiklösungen und dem nachhaltigen Ausbau des Schienentransports am neuesten Stand der Technik.

Die Gesellschaft inno4wood GmbH wurde bereits am 17.05.2022 als 100 %-Tochter der am 16.02.2022 gegründeten Beteiligungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft Innofreight Transportlogistik GmbH mit Sitz in Bruck an der Mur gegründet. Diese wird von den Gesellschaftern Innofreight Solutions GmbH (90 %; Gesellschafter INNOFREIGHT Consulting & Logistics GmbH (100 %)) und Innofreight IT Solutions GmbH (10 %; Gesellschaft im Eigentum der Innofreight Solutions GmbH (50 %) und MAKO GmbH (50 %)) gehalten.

WOOD & PAPER a.s. mit Sitz in Ivančice südwestlich von Brünn wurde im November 2000 gegründet und nahm die Geschäftstätigkeit am 01.01. 2001 auf. Aktionäre sind die Mondi Steti a.s., die Holzindustrie Maresch GmbH und die Papierholz Austria GmbH. UPM ist ein strategischer Partner, der sich an Durchführen der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft beteiligt.

Der Name inno4wood wurde bereits zuvor schon verwendet: Die Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH, das Holzforum Allgäu, der Verein proHolz Tirol und die Universität Innsbruck hatten sich für das Projekt „Inno4wood“ zusammengeschlossen, um Innovationen in der Forst- und Holzbranche zu fördern

Gütertransport von Schadholz ab Kötschach-Mauthen

Auf der privat betriebenen Gailtalbahn im Süden Österreichs soll der Transport von Schadholz aufgenommen werden. Ein jüngst initiiertes Projekt soll dies Anfang November 2022 mit einem Testzug erproben. Partner sind dabei die Mayr-Melnhof Holz in Leoben und die Steiermarkbahn Transport und Logistik (StB TL). Die Bahngesellschaft will die Züge mit eigenen Loks in Doppeltraktion fahren, auf der Gailtalbahn mit Siemens ER 20.

Die Gailtalbahn Betriebs GmbH und der Verein Gailtalbahn betreiben (nach Rückzug der ÖBB-Infrastruktur im Jahr 2016) den oberen Abschnitt der Gailtalbahn als Anschlussbahn. In hunderten Stunden Ehrenamtlichkeit und mit finanzieller Unterstützung durch das Land Kärnten wird die Bahnstrecke zwischen Hermagor und Kötschach-Mauthen vom Verein Gailtalbahn instand gehalten.

Finnland: VR fährt Rekordmenge Holz

VR Transpoint hat im August 2022 in Finnland eine Rekordmenge an Rohholz auf der Schiene transportiert: Mehr als 1,2 Millionen Kubikmeter und somit rund 30 000 Kubikmeter mehr als im bisherigen Rekordmonat März 2021. Als Reaktion auf die steigende Nachfrage hatte die VR Transpoint in Zusammenarbeit mit ihren Kunden ihr Rohholztransportsystem und ihre Transportkonzepte u.a. auf Shuttlezuglösungen umgestellt, wodurch ein höheres Transportvolumen möglich wurde.

RCG: Transport von Kreuzlagenholz

Für das Holz-Unternehmen KLH transportiert ÖBB Rail Cargo Group (RCG) 225 Tonnen Kreuzlagenholz von Kärnten in Österreich nach Trondheim in Norwegen. KLH ist Pionier in der Herstellung Kreuzlagenholz KLH® – CLT). Dieses besteht aus übereinander gestapelten Fichtenlamellen, die mittels Klebstoff unter einem hohen Pressdruck zu großformatigen Bauelementen verleimt werden. KLH® – CLT sind Konstruktionselemente mit hohem Vorfertigungsgrad für schnelle und ökologische Bauweisen.

Genau solche Elemente liefert die RCG nun von der eigenen Anschlussbahn des KLH-Standorts in Bad St. Leonhard in Kärnten (Österreich) ins 2.300 km entfernte Trondheim (Norwegen) für eine Schule in Afjord. Der Transport umfasst insgesamt 530 m3 Holz – das entspricht 225 Tonnen, die über die Route Passau–Trelleborg in fünf bis sieben Tagen nach Skandinavien gebracht werden. In Trondheim angekommen, werden die KLH® Elemente von den RCG Waggons auf zwölf Lkw verladen und schließlich direkt zur Baustelle geliefert.

Foto: ÖBB

Flex: Rundholz ab Malchow

Die Flex Bahndienstleistungen haben 25.08.2022 erstmals einen Rundholzzug ab Malchow in Mecklenburg abgefahren. Ziel der im Auftrag der VTG Rail Logistics bespannten Leistung war das Sägewerk der ante-holz in Rottleberode.

Alpha Trains / Flex 223 062 während der Zugbeladung am 24.08.2022 in Malchow. Foto: G. Bernstein

Bislang war die Ausweichanschlussstelle Malchow-Bahof zumeist Ziel von beladenen Holzzügen zum Sägewerk der Pollmeier Schnittholz gewesen.

Malchow [DE]
DB Cargo mit Holzzug zur Entladung in Malchow. Quelle: https://www.flickr.com/photos/karldersiebte/49218468922/

Fenniarail fährt Rundholz für UPM

UPM-Kymmene und Fenniarail haben eine Zusammenarbeit für Rundholztransporte in Finnland aufgenommen. Rundholz wird dabei von Verladestationen im ganzen Land zu den Produktionsstandorten von UPM transportiert.

Fenniarail begann 2016 als erster privater Bahnbetreiber mit Schwerpunkt auf dem Güterverkehr. Heute sind sechs Lokomotiven und 22 Waggons sowie 28 Mitarbeiter dort tätig. Der Nettoumsatz des Unternehmens im Jahr 2021 betrug 6,9 Mio. EUR.

Der erste von Fenniarail gezogene Rundholzzug wurde am 02.08.2022 von Jämsänkoski zum Bahnhof Kuusankoski in Kouvola gefahren. Foto: Fenniarail

Pfeifer Group will Bahnanteil verdoppeln

Rund 1 Mio. Tonnen Holz(produkte) pro Jahr transportiert die Pfeifer Group mittlerweile auf der Schiene. Der Transport mit der Bahn soll auch weiterhin forciert werden, bis hin zu einer Verdoppelung auf 2 Mio. Tonnen in den kommenden drei bis vier Jahren. Wichtige Partner dafür sind nach Unternehmensauskunft private Bahnunternehmen wie die Salzburger Eisenbahn TransportLogistik (SETG), mit der Pfeifer seit rund zehn Jahren erfolgreich zusammenarbeitet.

Von den 1. Mio. bewegten Tonnen entfällt bislang der Großteil auf die Zufuhr in die Werke Uelzen, Unterbernbach und Kundl. Im April 2022 klinkte sich der Standort in Lauterbach in das Bahnnetz ein. Neben dieser Großinvestition in Hessen beteiligt sich Pfeifer aktuell auch an einem Bahnhofsprojekt im tschechischen Pajeov, rund 10 Kilometer vom Standort in Chanovice entfernt.

S-Clean reinigt Holzverladeplätze

Die Salzburger Eisenbahn-TransportLogistik (SETG) erschließt eine Nische mit einem neuen Produkt: „S-Clean“ entfernt ab sofort Rundholzverladerückstände wie Rinde, nicht verladbare Stämme, Holzstaub und ähnliche Materialien und entsorgt diese in zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben.

Eine S-Clean-Reinigungseinheit besteht aus einem LKW mit Hochleistungs-Sauger, einem Abrollcontainer und einem Radlader zum Abziehen größerer Ladereste. Die SETG bietet diese Dienstleistung sowohl für eigene Züge als auch für Dritte in Deutschland und Österreich an. Aktuell ist bei Start des Produktes eine Reinigungseinheit im Einsatz.

Leistungsstarke S-Clean-Sauger reinigen Ladeplätze und Gleisanlagen von Holzrückständen aus Rundholzverladungen. Foto: SETG