Die Wiederaufnahme der Eisenerztransporte von Dannemora zum Hafen Oxelösund lässt auf sich warten. Der Grund dafür ist ein Mangel an Infrastruktur, jedoch vor allem im Stromnetz.
Bis zur Stilllegung des Eisenerzbergbaus in Dannemora im Jahr 1992 wurde auf der Strecke Örbyhus – Hallstavik („Hargshamnsbanan“), das Erz von hier zur Verarbeitung nach Oxelösund transportiert. Um erneut das Erz von der Mine in Dannemora zum Hafen von Hargshamn transportieren zu können, wurde 2010/2011 ein Teil der Schwellen ersetzt und weitere Instandhaltungsarbeiten am Gleis durchgeführt. 2012 wurden die Eisenerztransporte wieder aufgenommen, jedoch schon 2015 wieder eingestellt, nachdem der Minenbetreiber Dannemora Mineral in Konkurs ging, da der Preis für Eisenerz in nur einem Jahr um 40 % gefallen war. Die Anschlüsse in Dannemora und Hargshamn sind deshalb gegenwärtig ungenutzt. Darüber hinaus verkehren bis heute v. a. Transporte von und zur Papierfabrik in Hallstavik auf der Strecke.
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Im Jahr 2024 wurde angekündigt, den Streckenabschnitt Örbyhus – Dannemora zu modernisieren, um das künftig stark ansteigende Verkehrsaufkommen bei der Wiedereröffnung des Bergwerks bewältigen zu können. Dafür soll der Oberbau ausgetauscht sowie der Schenkel des bis Anfang der 1990er Jahre in Dannemora existierten Gleisdreiecks wieder aufgebaut werden.
Die über 500 Jahre alte Mine in Dannemora sollte 2025 wieder geöffnet werden, wobei 185 neue Arbeitsplätze entstehen könnten. Die Firma Dannemora Iron (Teil von Grangex, ehemals Grängesberg Exploration Holding), die Eisenerz abbauen will, kann allerdings den für den Betrieb der Mine benötigten Strom nicht bekommen. Gegenwärtig würde dieser nur ausreichen, um das Wasser aus der Mine hochzupumpen. Doch für das Erzsilo, die Brecher, die Mühlen und die energieintensive Produktion von Eisenerzkonzentrat wird mehr als dreimal so viel Strom benötigt, wie sie bekommen können. Das Eisenerzkonzentrat hat einen Eisengehalt von 68 % und es ist möglich, daraus Eisenschwamm herzustellen, der einer der Bestandteile von fossilfreiem Stahl ist, der bei der Industrie heute sehr begehrt ist. Grangex will dafür 1,8 Mrd. SEK (163 Mio. EUR) in Dannemora investieren und die umweltfreundlichste Eisenerzmine der Welt (ohne Kohlendioxidemissionen) in Betrieb nehmen.
Das Problem besteht aber darin, dass das Stromnetz, das den Strom zur Mine transportieren wird, an einigen Stellen keine Kapazität hat. In der Region sind Maßnahmen zur Netzstärkung erforderlich, ein Prozess, der laut Vattenfall Zeit braucht. Es war vorgesehen, dass alle Bergbaumaschinen unter Tage auch mit Strom betrieben werden. Aber dieser Plan hat sich geändert, weil er zu teuer ist – jetzt sollen nur noch der unterirdische Brecher, der Aufzug und die Mahlung mit Strom betrieben werden, zumindest anfangs. Wenn der Abbau in Dannemora beginnt, würde es mindestens elf Jahre lang Eisenerz geben, das abgebaut werden könnte, wahrscheinlich viel länger.