Finnischer Lokführerstreik nach zwei Tagen beendet

Obwohl er bis mindestens Ende des Monats dauern sollte, ist der am 20.03.2023 begonnene landesweite Streik der Lokomotivführer in Finnland nach nur zwei Tagen schon zu Ende. Im Arbeitskampf wurde unter der Leitung der nationalen Schlichterin Anu Sajavaara ein Verhandlungsergebnis erzielt. Streikgrund waren die von der nationalen finnischen Eisenbahngesellschaft VR angebotenen Arbeitsbedingungen, z. B. regelmäßige Nachtarbeit und zu wenig Arbeitspausen. Es war bereits zuvor nicht mehr über die Gehälter gestritten worden, sondern vielmehr um das Wohlbefinden am Arbeitsplatz, wie die wöchentlichen Ruhezeiten.

Die Gewerkschaft Rautatiealan Unioni (RAU) hat einen neuen Tarifvertrag mit den Arbeitgebern des Dienstleistungssektors Palta akzeptiert. Der neue Vertrag gilt bis März 2025 und sieht eine Lohnerhöhung von 4 % im Mai 2024 und eine weitere Erhöhung von 2 % im Juni 2024 vor. Die VR will prüfen, wie sich die unregelmäßigen Arbeitsschichten mit dem Arbeits- und Freizeitleben vereinbaren lassen. Vorausgegangen waren zwei Monate gescheiterter Verhandlungen zwischen RAU und Palta über einen neuen Tarifvertrag. Der Zugverkehr wird am 24.03.2023 wieder aufgenommen.

Bundesweiter Warnstreik der EVG

Die Gewerkschaften Verdi und EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft haben in Deutschland für den 27.03.2023 zu einem flächendeckenden Warnstreik aufgerufen. Es werden massive Beeinträchtigungen des gesamten Bahnbetriebes, sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr erwartet.

Neben den Einschränkungen im Bahnbetrieb erwarten Operateure auch Einschränkungen auf der ersten bzw. letzten Meile aufgrund von Arbeitsniederlegungen in Umschlagbahnhöfen und Depots, die ebenfalls bestreikt werden können.

Die erste Runde der Tarifverhandlungen, die die EVG derzeit mit rund 50 Unternehmen in der Eisenbahn- und Verkehrsbranche führt, ist ohne nennenswerte Ergebnisse zu Ende gegangen.

Die EVG fordert eine Lohnerhöhung von 650 EUR für alle als soziale Komponente, alternativ 12 % mehr, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Bei der Deutschen Bahn soll zuvor der Stundenlohn in den untersten Lohngruppen auf den gesetzlichen Mindestlohn von 12 EUR – ohne jede Verrechnung oder Zuschüsse – angehoben werden. Zudem gelte es Ungerechtigkeiten in der Bezahlung zu beseitigen, etwa, wenn für gleiche Tätigkeiten regional unterschiedliche Löhne gezahlt würden.

Die Deutsche Bahn (DB) kritisierte den flächendeckenden EVG-Warnstreik als grundlos und unnötig. Der Konzern habe ein verantwortungsvolles Angebot vorgelegt und sei zu jeder Zeit gesprächsbereit. Der nächste reguläre Verhandlungstermin Ende April sei viel zu spät.

In der zweiten Runde Mitte März hat die DB ein Angebot vorgelegt: 2.500 EUR steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung sowie eine lineare Erhöhung. Insgesamt gäbe es in den ersten 12 Monaten ein Plus von 11 Prozent. Im Angebot ist die DB auch auf zentrale Forderungen der Gewerkschaft eingegangen, etwa einen tariflichen Bahn-Mindestlohn von 13 EUR die Stunde und die Angleichung regionaler Entgelte.

Österreichs Bahnstreik

Am 28.11.2022 stand der gesamte Bahnverkehr – auch der Güterverkehr – in Österreich zwischen 0.00 und 24.00 Uhr still.  Die österreichische Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida fordert einen neuen Tarifvertrag für Eisenbahner. Am 21. November waren die Verhandlungen zum Stillstand gekommen und die Handelskammer kündigte an, den Verhandlungstisch vorerst zu verlassen. Vida hatte daraufhin einen 24-stündigen Warnstreik für ganz Österreich angekündigt.

Der Grund für den Streik der Eisenbahner ist ein unzureichendes Angebot der Arbeitgeberseite unter der durchschnittlichen Inflation sowie der abrupte Abbruch der Verhandlungen durch die Arbeitgeber nach der fünften Verhandlungsrunde, obwohl bereits ein Verhandlungstag für den darauffolgenden Montag angesetzt war. Da es immer noch keine Einigung gibt, sind weitere Streiks nicht undenkbar.

Warnstreiks in Deutschen Seehäfen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft im Tarifkonflikt mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) mehrere tausend Beschäftigte in verschiedenen Seehäfen für 09.06.2022 zu mehrstündigen Warnstreiks auf. Für den Schienenverkehr zu bzw. aus den Häfen bedeutet dies starke Verzögerungen im Betriebsablauf.

ver.di kündigt Warnstreiks an

Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden mit dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen e.V. (AGVDE) für rund 6000 Beschäftigte, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) fallen, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
(ver.di) die Beschäftigten mehrerer Verkehrsunternehmen in vier Bundesländern
zum Warnstreik am 01.04.2022 auf. Geplant sind Aktionen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

ver.di fordert für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt eine Erhöhung von lediglich 3 Prozent angeboten.

Der Tarifvertrag läuft noch bis Ende März 2022. Ab dem 1. April sind Warnstreiks
in den Betrieben möglich. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 26. April statt.

GDL: Warnstreik bei WLE und RLG

Mit über 90 Prozent Streikbeteiligung und spürbaren Auswirkungen im Güterverkehr unterstreichen die Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihre Forderungen bei der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) und der Eisenbahn Regionalverkehr Ruhr-Lippe (RLG).

Sie haben am 02.02.2022 von 7:30 bis 10:30 Uhr in beiden Unternehmen die Arbeit niedergelegt. Die Eisenbahner wollen damit ein deutliches Zeichen an den Arbeitgeber senden, denn nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden und einer Sondierung gibt es immer noch keine Ergebnisse. Aufgrund eines aus Sicht der Gewerkschaft nicht verhandlungsfähigen Angebotes und der fehlenden Zusage, für GDL-Mitglieder beider Unternehmen die GDL-Tarifverträge anzuwenden, hatte die GDL die Tarifverhandlungen am 26.01.2022 abgebrochen.

Streik: DB legt gegen Urteil Berufung ein

Nach der heutigen Entscheidung des Arbeitsgerichts Frankfurt zum Arbeitskampf der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die DB entschieden, das Urteil in zweiter Instanz prüfen zu lassen.  Zwar hat das Gericht heute in erster Instanz den Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die Streiks der GDL abgewiesen. Das Gericht hat sich dabei allerdings kritisch mit der Frage befasst, ob die GDL in Wirklichkeit gegen das Tarifeinheitsgesetz – ein Tarifvertrag je Betrieb – unzulässig streikt.

DB legt Eilantrag gegen GDL-Streik ein

Im Interesse ihrer Kunden sieht sich die Deutsche Bahn AG (DB) jetzt in der Pflicht, gerichtlich gegen den laufenden Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vorzugehen: Das Unternehmen hat heute vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen die Streiks der GDL eingereicht. Erst am Vortag hatte die DB der GDL ein neues, verbessertes Angebot vorgelegt und damit zentrale Forderungen der GDL erfüllt. Die GDL hatte dieses Angebot umgehend und ohne weitere Verhandlungen abgelehnt.

GDL: Erneut Streiks ab 21.08.

Die Deutsche Bahn wird erneut bestreikt. Dies gab die Gewerkschaft GDL auf einer Pressekonferenz am 20.08.2021 bekannt. DB Cargo ist seit 21.08. 17 Uhr betroffen, der Personenverkehr vom 23.08. 2 Uhr an 48 Stunden lang.

Grund für die erneute Arbeitsniederlegung ist nach GDL-Auskunft das Ausbleiben eines „verhandlungsfähigen Angebotes“ durch die DB.

300 Güterzüge von GDL-Streik betroffen

Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat dem Schienengüterverkehr und seinen Kunden in Deutschland nach Einschätzung der DB AG stark geschadet. Rund 300 Güterzüge von DB Cargo waren betroffen und damit die Lieferketten aus dem Gleichgewicht gebracht. Auch konnten Züge aus dem Ausland teilweise nicht an den Grenzen übernommen werden. Der Streik hat somit auch auf das europäische Ausland ausgestrahlt.

„Durch höchste Kraftanstrengungen war zu jeder Zeit der Betrieb der versorgungsrelevanten Züge gewährleistet. DB Cargo hat Kraftwerke und große Industriebetriebe zuverlässig beliefern können.“, so DB Cargo in einer Ausssendung.