[CZ] SŽCZ: Generaldirektor abberufen

Der Verwaltungsrat der Eisenbahnverwaltung hat Jiří Svoboda am 01.12.2025 als Generaldirektor abberufen, wie der zurückgetretene Verkehrsminister Martin Kupka (ODS) nach der Sitzung gegenüber Journalisten erklärte. Svobodas Verbleib an der Spitze einer der größten staatlichen Organisationen würde laut Kupka das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Arbeit der Eisenbahnverwaltung (SŽCZ) gefährden. Bis zur Ernennung eines neuen Generaldirektors wird Mojmír Nejezchleb, der bisher als stellvertretender Direktor tätig war, die Leitung von Správa železnic übernehmen.

Bei Svoboda war vergangene Woche eine größere Geldsumme in bar gefunden worden, deren Herkunft bislang nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte.

[CZ] Ermittlungen gegen den Generaldirektor Správa železnic

Kriminalbeamte der Nationalen Zentrale gegen organisierte Kriminalität (Národní centrála proti organizovanému zločinu, NCOZ) haben bei Jiří Svoboda, dem Generaldirektor der Eisenbahnverwaltung Správa železnic (SŽCZ), umgerechnet mehr als 80 Mio. CZK (3,3 Mio. EUR) in bar entdeckt. Svoboda hatte das Geld in CZK, EUR und USD bei sich zu Hause. Die Kriminalbeamten führten am vergangenen Dienstag an mehreren Orten Razzien wegen milliardenschwerer Aufträge der SŽCZ und der Straßen- und Autobahnverwaltung (Ředitelství silnic a dálnic, ŘSD) durch. Das Verkehrsministerium plant eine Prüfung.

Verkehrsminister Martin Kupka forderte Svoboda nach eigenen Angaben auf, sich klar zu dieser Angelegenheit zu äußern. Laut Svoboda stammen die Mittel aus den Ersparnissen seines Vaters und Großvaters, die beide ihr ganzes Leben lang angesammelt haben. Aufgrund ihrer historischen und persönlichen Erfahrungen haben sie das Geld nicht auf die Bank gebracht, sondern wollten es für den Fall weiterer politischer Rückschläge aufbewahren. Svoboda verwalte es seit 30 Jahren zusammen mit seinem Vater.

[CZ] Planung für einfache Streckenelektrifizierungen

Ende Oktober 2025 hat die tschechische Eisenbahnverwaltung Správa železnic (SŽCZ) bestätigt, dass sie im Hinblick auf die fehlenden Mittel im Staatshaushalt das genehmigte Konzept für die Entwicklung der elektrischen Traktion in der Tschechischen Republik trotzdem einhält. Die Strecke von Rudoltice v Čechách/Rudelsdorf nach Lanškroun/Landskron soll die erste sein, die der sogenannten einfachen Elektrifizierung unterzogen wird. Im Gegensatz zur Elektrifizierung der Strecken im Rahmen einer Gesamtmodernisierung soll die Methode einer einfachen Elektrifizierung in der Regel nur den Bau der Oberleitung beinhalten und kostengünstiger sein. Der Plan für eine einfache Elektrifizierung geht auf ein Konzept zurück, das im Dezember 2023 vom Verkehrsministerium genehmigt wurde.

Projekte, die bereits vom Zentralausschuss genehmigt wurden:

  • Einfache Elektrifizierung der Strecke Opava-Východ (a) – Krnov (e).
  • Einfache Elektrifizierung inkl. ETCS der Strecke Rudoltice v Čechách – Lanškroun; eine Ausschreibung für einen Auftragnehmer ist im Gange, der Baubeginn ist spätestens im kommenden Jahr geplant.
  • Einfache Elektrifizierung Klatovy (a) – Železná Ruda-Alžbětín (e); Designer wurde bereits ausgewählt.
  • Einfache Elektrifizierung Kladno – Rakovník.
  • Einfache Sanierung und Elektrifizierung des Abschnitts Havlíčkův Brod – Hlinsko.

Einfache Elektrifizierungen zur Genehmigung durch die Zentralkommission, die bereits von der SŽCZ eingereicht wurden:

  • Bludov/Postřelmov – Jeseník
  • Kladno – Kralupy nad Vltavou inkl. Jeneč – Středokluky
  • Zdice – Písek.

Einzureichen im Laufe des Jahres:

  • České Budějovice – Nová Pec.

[CZ] Güterzugentgleisung in Kolín

Am 15. 10. 2025 sind um 01:23 Uhr im Bahnhof Kolín zwei Waggons eines Güterzuges entgleist. Der Unfall verlief ohne Verletzte. Der Schaden ist noch nicht abgeschätzt.

Der Zugverkehr auf dem Abschnitt Velký Osek – Kolín – Kutná Hora ist unterbrochen.

Foto: Drážní inspekce

[CZ] Ziegenbahn wird renoviert

Der Abschnitt Krupka město – Oldřichov der „Kozí dráha“ (Ziegenbahn) genannten Strecke Děčín/Bodenbach – Oldřichov/Ullersdorf südlich des Erzgebirgskamms, der vor kurzem von der Správa železnic (SŽCZ) in die Liste der (stillgelegten) Strecken für die sogenannte Konservierung aufgenommen wurde, soll nun doch renoviert werden.

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Es wurde vereinbart, dass die SŽCZ der Zentralkommission im Oktober 2025 einen Vorschlag unterbreiten wird, um die Instandsetzung dieses Abschnitts in den Investitionsplan aufzunehmen, erklärte Jan Růžička, der Regionalrat von Ústí/Aussig, nach Verhandlungen mit der SŽCZ, welche die Pläne bestätigte.

Die Region bemüht sich seit langem um die Sanierung der Strecke auf ihrer gesamten Länge. Nachdem der Abschnitt von Děčín nach Telnice und später bis Krupka wiedergestellt wurde, blieb der westliche Abschnitt trotz einer Verkehrsbestellung durch die Region stillgelegt. Noch im vergangenen Jahr erklärte die SŽCZ, dass sie andere Prioritäten habe.

Wie hoch die Reparaturkosten zur Inbetriebnahme sein werden, ist noch nicht klar. Im Vergleich zu den bisherigen Abschnitten dieser Strecke wird hier die Sicherung von vier Bahnübergängen und die Rekonstruktion der Brücken ein Thema sein.

Die Region geht davon aus, dass die Kommission die Reparatur genehmigen wird. Im Laufe des Jahres 2026 könnten die Planungsunterlagen fertig sein und zur Aufnahme in den Haushalt 2027 vorgeschlagen werden. Die Instandsetzung würde dann im Jahr 2027 erfolgen und im Frühjahr 2028 könnte die gesamte Strecke wieder von der Linie T11 von Děčín nach Oldřichov befahren werden. Wie bereits berichtet, wird dieser Abschnitt künftig auch für den Güterverkehr von Interesse sein.

[CZ] Planung für Prager Nordumfahrung beginnt

Správa železnic (SŽCZ) hat am 01.10.2025 die Planung für die „Tišická spojka“ ausgeschrieben (zakazky.spravazeleznic.cz), eine 1,4 km lange Verbindungskurve, mittels derer der Schienengüterverkehr den Knoten Praha / Prag künftig nördlich umfahren kann.

Seit Jahren bemühen sich die Güterverkehrsunternehmen um den Bau einer Verbindung zwischen den Strecken Lysá nad Labem – Mělník und Neratovice – Všetaty. Über die neue eingleisige, elektrifizierte Verbindungskurve können Züge zusammen mit der Modernisierung der Strecke Kralupy nad Vltavou – Neratovice dann vollständig außerhalb des überlasteten Prager Knotens verkehren. Mit dieser Verbindung der Eisenbahnstrecken, die am rechten und linken Ufer der Elbe entlangführen, entsteht auch eine alternative Umleitungsstrecke für den Transitgüterverkehr.

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Laut SŽCZ soll der Bau im Jahr 2027 beginnen und gleichzeitig mit der Modernisierung der Strecke von Praha nach Všetaty erfolgen. Der daran anschließende Bahnhof Všetaty wird durch die Verlegung aller Gleise auf die Nordwestseite des Gebäudes, wo heute die Strecke Nymburk – Mělník verläuft, einen Komplettumbau erleben. Die geschätzten Kosten für 1,4 km der neuen Strecke belaufen sich auf 650 Mio. CZK (26,78 Mio. EUR). Die Strecke wird vorerst an das Gleichstrom-Traktionssystem angeschlossen sein, wobei die Umstellung auf Wechselstrom vorbereitet wird.

Die Überlegungen für diese Verbindung sind nicht neu – bereits Ende der 1970er Jahre gab es Vorschläge in Mittelböhmen für diese und eine weitere Streckenverbindung, allerdings gab es für den Bau beider damals kein Geld…

[CZ] Hauptkorridor während Sanierung eingleisig

Im Oktober 2025 wird Správa železnic (SŽCZ) mit der Sanierung der für den Güterverkehr wichtigen Korridorstrecke zwischen Pardubice und Choceň beginnen. Die umfassende Instandsetzung geschieht in zwei Blöcken mit einer Einschränkung des Betriebs auf ein Gleis bis Juni nächsten Jahres.

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Hierbei werden 35 km Strecke für 424 Mio. CZK (17 Mio. EUR; ohne MwSt.) wieder in einen normalen Zustand gebracht. Eine Modernisierung, die beispielsweise eine Geschwindigkeitssteigerung mit sich bringen würde, wird es nicht geben. Der Abschnitt von Pardubice nach Choceň wird zwar seit langem als einer der möglichen Abschnitte für die Einführung einer Geschwindigkeit von 200 km/h gehandelt, aber dafür müsste die Beseitigung der Bahnübergänge erfolgen.

Die Arbeiten sind in zwei Etappen geplant: im Oktober und November im Bahnhof Choceň und den angrenzenden Bahnhofsabschnitten, der zweite Block findet von Februar bis Juni 2026 statt. Sie werden im eingleisigen Betrieb durchgeführt, immer in einem betroffenen Abschnitt zwischen den Bahnhöfen und im angrenzenden Bahnhof. Lediglich beim Schweißen von Schienenstößen wird es zu einer kurzfristigen Unterbrechung des Betriebs kommen, aber dies wird in den Nachtstunden erfolgen.

Es werden Schwellen, Schienen und Weichen ausgetauscht und die geometrische Lage des Gleises verändert. Es umfasst auch die Modifikation der Signaltechnik und den Einbau von Achszählern. Außerdem werden sechs Bahnübergänge instandgesetzt. Den Zuschlag erhielten die Unternehmen Chládek a Tintěra Pardubice, AŽD Praha und Strabag Rail.

Die Preise bei den Ausschreibungen für die Reparatur und Instandhaltung der Eisenbahnstrecken der SŽCZ sind in den letzten Monaten deutlich gesunken und ziehen mehr Unternehmen an als in der Vergangenheit. Da bei diesem Projekt jedoch Arbeiten an Bahnübergängen und Sicherheitstechnik in einen Vertrag aufgenommen wurden, fiel der Preis nur um weniger als 15 % im Vergleich zur Schätzung.

[CZ] SŽCZ will weitere Strecken stilllegen

Die tschechische Eisenbahnverwaltung Správa železnic (SŽCZ) will weitere elf wenig frequentierte Strecken stilllegen. Auf einigen fahren derzeit gar keine Züge, die Liste umfasst aber auch Strecken mit mehr als hundert Zügen pro Jahr:

  • Broumov – Otovice
  • Čelákovice – Mochov
  • Heřmanův Městec – Chrudim město
  • Hněvčeves – Smiřice
  • Kaštice – Krásný dvůr
  • Oldřichov u Duchcova – Krupka město
  • Světlá hora – Malá Morávka
  • km 8,231 – Tovačov
  • Velká Kraš – Vidnava
  • Vraňany – Lužec nad Vltavou
  • Zlonice – Straškov

Es handelt sich um Strecken, für die durch eine ab Herbst 2023 in Kraft getretene Novelle des Eisenbahngesetzes die Möglichkeit einer Betriebsunterbrechung zu prüfen ist. Betriebsunterbrechung bedeutet, dass der Oberbau entfernt werden kann, um z. B. einen Radweg zu errichten, wobei die Möglichkeit offen gehalten wird, die Strecke wieder in Betrieb zu nehmen, wenn sich zukünftig Bedarf ergeben würde. Die Genehmigung beinhaltet weniger gesetzliche Hürden als bei einer endgültigen Stilllegung.

[CZ] „Rückverstaatlichung“ von Privatbahnstrecken

In der Tschechischen Republik werden zwei über Jahrzehnte durch private Unternehmen betriebene Strecken im kommenden Jahr wieder unter staatliche Fittiche gestellt. Správa železnic hat am 23.04.2025 beschlossen, den Pachtvertrag der PDV RAILWAY a.s. für den Betrieb der Strecken Trutnov hl. n. – Svoboda nad Úpou und Sokolov – Kraslice zum 30.06.2026 zu kündigen.

Auf beiden Strecken endet damit eine fast dreißigjährige Ära, in der die Strecke jemand anderem gehörte als demjenigen, der ihr Betreiber war. Auch die Vertragsparteien sind andere als 1997 und 1998. Beide Strecken wurden von der Tschechischen Bahn an Viamont verpachtet, aus der später die PDV RAILWAY hervorging. In der Zwischenzeit wurde die Betriebsführung bereits an Správa železnic übertragen. Die Mitarbeiter der PDV RAILWAY werden zu Správa železnic versetzt werden.

Das atypische Betriebsmodell wurde Ende der neunziger Jahre gegründet und trug zur betriebsfähigen Erhaltung der Strecken bei. Gegenwärtig sei die externe Verwaltung der Eisenbahn jedoch veraltet, da sie aus dem Staatlichen Fonds für Verkehrsinfrastruktur über Správy železnic finanziert wird.

Für die südlich des Erzgebirgskamms liegende Strecke nach Kraslice/Graslitz bedeutet die Übernahme auch den Beginn der Modernisierung der Signaltechnik. Die Fernsteuerung wird zunächst vom Betriebspunkt Sokolov/Falkenau eingeführt und schließlich von der regionalen Verkehrsleitzentrale in Karlovy Vary/Karlsbad aus übernommen.

[DE/CZ] Erzgebirgstunnel nur für leichte Züge?

Für die Neubaustrecke Dresden – Praha/Prag ist bekanntlich der Bau eines grenzüberschreitenden „Erzgebirgstunnels“ vorgesehen. Nach neuesten Informationen soll dieser ein zweiröhriger „Billig-Tunnel“ werden, kein Basistunnel. Dadurch soll der Abschnitt zwischen Dresden (Heidenau) und Ústí nad Labem/Aussig nur 1,6 Mrd. EUR kosten (der vergleichsweise kurze Citytunnel Leipzig kostete vor 15 Jahren knapp 1 Mrd. EUR).

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Resultat wird eine steile Tunnel-Trassierung sein. Im Güterverkehr wird die Neubaustrecke durch den Tunnel daher wohl nur für die Autozüge in Frage kommen. Die hohe Zahl an Metrans-Container-Zügen wird aus Lastgründen an der Elbe bleiben.

Aktuell geht man bei störungsfreiem Verlauf von einem Baubeginn zwischen 2030 und 2032 und der Inbetriebnahme zwischen 2042 und 2044 aus.