[CZ] Hauptkorridor während Sanierung eingleisig

Im Oktober 2025 wird Správa železnic (SŽCZ) mit der Sanierung der für den Güterverkehr wichtigen Korridorstrecke zwischen Pardubice und Choceň beginnen. Die umfassende Instandsetzung geschieht in zwei Blöcken mit einer Einschränkung des Betriebs auf ein Gleis bis Juni nächsten Jahres.

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Hierbei werden 35 km Strecke für 424 Mio. CZK (17 Mio. EUR; ohne MwSt.) wieder in einen normalen Zustand gebracht. Eine Modernisierung, die beispielsweise eine Geschwindigkeitssteigerung mit sich bringen würde, wird es nicht geben. Der Abschnitt von Pardubice nach Choceň wird zwar seit langem als einer der möglichen Abschnitte für die Einführung einer Geschwindigkeit von 200 km/h gehandelt, aber dafür müsste die Beseitigung der Bahnübergänge erfolgen.

Die Arbeiten sind in zwei Etappen geplant: im Oktober und November im Bahnhof Choceň und den angrenzenden Bahnhofsabschnitten, der zweite Block findet von Februar bis Juni 2026 statt. Sie werden im eingleisigen Betrieb durchgeführt, immer in einem betroffenen Abschnitt zwischen den Bahnhöfen und im angrenzenden Bahnhof. Lediglich beim Schweißen von Schienenstößen wird es zu einer kurzfristigen Unterbrechung des Betriebs kommen, aber dies wird in den Nachtstunden erfolgen.

Es werden Schwellen, Schienen und Weichen ausgetauscht und die geometrische Lage des Gleises verändert. Es umfasst auch die Modifikation der Signaltechnik und den Einbau von Achszählern. Außerdem werden sechs Bahnübergänge instandgesetzt. Den Zuschlag erhielten die Unternehmen Chládek a Tintěra Pardubice, AŽD Praha und Strabag Rail.

Die Preise bei den Ausschreibungen für die Reparatur und Instandhaltung der Eisenbahnstrecken der SŽCZ sind in den letzten Monaten deutlich gesunken und ziehen mehr Unternehmen an als in der Vergangenheit. Da bei diesem Projekt jedoch Arbeiten an Bahnübergängen und Sicherheitstechnik in einen Vertrag aufgenommen wurden, fiel der Preis nur um weniger als 15 % im Vergleich zur Schätzung.

[CZ] SŽCZ will weitere Strecken stilllegen

Die tschechische Eisenbahnverwaltung Správa železnic (SŽCZ) will weitere elf wenig frequentierte Strecken stilllegen. Auf einigen fahren derzeit gar keine Züge, die Liste umfasst aber auch Strecken mit mehr als hundert Zügen pro Jahr:

  • Broumov – Otovice
  • Čelákovice – Mochov
  • Heřmanův Městec – Chrudim město
  • Hněvčeves – Smiřice
  • Kaštice – Krásný dvůr
  • Oldřichov u Duchcova – Krupka město
  • Světlá hora – Malá Morávka
  • km 8,231 – Tovačov
  • Velká Kraš – Vidnava
  • Vraňany – Lužec nad Vltavou
  • Zlonice – Straškov

Es handelt sich um Strecken, für die durch eine ab Herbst 2023 in Kraft getretene Novelle des Eisenbahngesetzes die Möglichkeit einer Betriebsunterbrechung zu prüfen ist. Betriebsunterbrechung bedeutet, dass der Oberbau entfernt werden kann, um z. B. einen Radweg zu errichten, wobei die Möglichkeit offen gehalten wird, die Strecke wieder in Betrieb zu nehmen, wenn sich zukünftig Bedarf ergeben würde. Die Genehmigung beinhaltet weniger gesetzliche Hürden als bei einer endgültigen Stilllegung.

[CZ] „Rückverstaatlichung“ von Privatbahnstrecken

In der Tschechischen Republik werden zwei über Jahrzehnte durch private Unternehmen betriebene Strecken im kommenden Jahr wieder unter staatliche Fittiche gestellt. Správa železnic hat am 23.04.2025 beschlossen, den Pachtvertrag der PDV RAILWAY a.s. für den Betrieb der Strecken Trutnov hl. n. – Svoboda nad Úpou und Sokolov – Kraslice zum 30.06.2026 zu kündigen.

Auf beiden Strecken endet damit eine fast dreißigjährige Ära, in der die Strecke jemand anderem gehörte als demjenigen, der ihr Betreiber war. Auch die Vertragsparteien sind andere als 1997 und 1998. Beide Strecken wurden von der Tschechischen Bahn an Viamont verpachtet, aus der später die PDV RAILWAY hervorging. In der Zwischenzeit wurde die Betriebsführung bereits an Správa železnic übertragen. Die Mitarbeiter der PDV RAILWAY werden zu Správa železnic versetzt werden.

Das atypische Betriebsmodell wurde Ende der neunziger Jahre gegründet und trug zur betriebsfähigen Erhaltung der Strecken bei. Gegenwärtig sei die externe Verwaltung der Eisenbahn jedoch veraltet, da sie aus dem Staatlichen Fonds für Verkehrsinfrastruktur über Správy železnic finanziert wird.

Für die südlich des Erzgebirgskamms liegende Strecke nach Kraslice/Graslitz bedeutet die Übernahme auch den Beginn der Modernisierung der Signaltechnik. Die Fernsteuerung wird zunächst vom Betriebspunkt Sokolov/Falkenau eingeführt und schließlich von der regionalen Verkehrsleitzentrale in Karlovy Vary/Karlsbad aus übernommen.

[CZ] ČD Cargo auf Schrumpfkurs

Die staatliche tschechische Güterbahn ČD Cargo hat am 21.07.2025 angedachte Veränderungen bei Assets und Personal vor Gewerkschaftsmitgliedern präsentiert. Grund ist das kontinuierlich sinkende Volumen: Die Transportleistung aller Verkehrsträger im Netz der tschechischen Eisenbahnverwaltung ging im ersten Halbjahr dieses Jahres um weitere 5,3 % zurück. ČD Cargo bildete keine Ausnahme und verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Leistungsrückgang von 3,2 %. Dies bedeutet, dass sich der Rückgang des Transportvolumens nach dem Rückgang in den Jahren 2023 und 2024 auch im Jahr 2025 fortsetzt.

Der Rückgang des Transportvolumens ist hauptsächlich auf strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft zurückzuführen, die eine dauerhafte Abkehr von der Nutzung fossiler Brennstoffe im Energie- und Wärmesektor, eine geringere Stahlproduktion in Europa (ein Beispiel ist das Ende der Rohstahlproduktion in Liberty Ostrava) oder auch Ausfälle in der energieintensiven Chemieproduktion mit sich bringen. Hinzu kommen die unsichere Lage im Automobilsektor, die Rückkehr der Holzernte zum Stand vor der Borkenkäferplage und die Notwendigkeit, die Verluste im Transport einzelner Wagenladungen zu stoppen.

Als Folge reduziert ČD Cargo die Anzahl der Güterwagen und Lokomotiven und will 700 der rund 6.500 Mitarbeiter entlassen. 287 davon zeitnah, alle anderen bis Anfang 2026.

[CZ] Innofreight steigt bei CityRail ein

Der österreichische Systemanbieter Innofreight hat per 25.06.2025 im Rahmen einer Kapitalerhöhung 50 % der Gesellschaftsanteile an der tschechischen Güterbahn CityRail (CR) übernommen. Innofreight stellt dem vor allem im Holztransport tätigen EVU seit 2021 Güterwagen für den Rundholztransport zur Verfügung, zudem ist CityRail Traktionsdienstleister für die Innofreight-Tochter Inno4Wood.

Die bisherigen Aktionäre, das Holzgewinnungsunternehmen 1. Písecká lesní a drevarská und die 2024 gegründete CityRail Academy, halten neu je 25 % an CityRail. Jan Hruška erhält im Vorstand Verstärkung durch den bisherigen Prokuristen Jakub Lexa und Bohumil Rampula (CEO InnoSped, ex ČD Cargo).

Innerhalb des als „InnoWorld“ vermarkteten Verbundes soll CityRail als „eigenes“ EVU expandieren. Dabei hat man Deutschland und Österreich sowie die Grenzbahnhöfe zu Slowenien und Italien im Fokus. 50 Mio. t befördern die Unternehmen der InnoWorld jedes Jahr – Tendenz weiter steigend.

Foto: CityRail