Zwischenzeitlich beantwortete die Roland Spedition eine Anfrage der Redaktion zum Traktionspartner 2026:
„Wir ändern nichts an dem bewährten Prozess bei der Auswahl des Traktionärs für das Folgejahr und befinden uns zur Zeit in der Evaluierung für 2026.“ sagte CEO Christian Gutjahr in einer Email an die Redaktion.
Bei einer Veranstaltung am 24.06.2025 im Terminal Rennes zur Förderung der Dekarbonisierung des Verkehrs erklärte Lahaye Global Logistics, man wolle ein Netz intermodaler Dienste aufbauen, das die gesamte Bretagne und Westfrankreich abdeckt.
Lahaye ist ein 1953 gegründetes Familienunternehmen, dessen Tochtergesellschaft Be Modal heute ein Zugoperateur ist. Das Unternehmen begann 2011 mit der Nutzung intermodaler Bahndienste und wickelte Verkehre auf der Combiwest-Verbindung zwischen Rennes und Mâcon ab. Ende 2015, nach der Insolvenz von Combiwest, gründete Lahaye die Tochtergesellschaft Rennes Terminal zur Verwaltung des Terminals und beauftragte 2016 Naviland Cargo mit einer Verbindung zwischen Rennes und Vénissieux (Lyon) mit fünf Rundläufen pro Woche. Im April 2023 startete Lahaye seinen eigenen Zug zwischen Rennes und Lille, der 3 x pro Woche von Captrain France betrieben und Anfang 2025 nach Dourges bei Lille umgeroutet wurde. Im April 2025 übernahm DB Cargo France den Vénissieux-Dienst. Dadurch konnte die Kapazität dank des Einsatzes einer leistungsstärkeren Lokomotive von 40 auf 45 40-Fuß-Container erweitert werden. Lahaye befördert außerdem einmal wöchentlich eine kleine Anzahl Container im Wagenladungsverkehr von Hexafret von Rennes nach Blainville bei Nancy. Die Agenturen des Unternehmens kaufen auch Kapazitäten auf Zügen anderer Betreiber von Dourges nach Bordeaux und Vénissieux.
Die im Dezember 2024 vom Terminal Rennes erlangte EVU-Lizenz wird zunächst „auf Strecke“ nicht genutzt, hier bleibt es es bei Subunternehmern. Längerfristig prüft das Unternehmen die Möglichkeit, die von Combiwest genutzten Terminals in Morlaix, Château Gontier und Le Mans wieder zu eröffnen und plant langfristig ein Netz von Zubringerdiensten, das die gesamte Bretagne abdeckt. Das Unternehmen arbeitet eng mit der Region Bretagne zusammen, die den (Wieder-)Anschluss der Häfen von Brest und Lorient an das Schienennetz finanziert, und anstrebt, den Anteil der Schiene am Güterverkehr von heute 1–1,5 % auf 6 % zu steigern.
Be Modal hat die Genehmigung für den Betrieb von Ladungen mit Lademaß P400 auf der Strecke Rennes – Lille erhalten und 40 Taschenwagen bestellt, die bis Oktober 2025 geliefert werden sollen. Man hofft, dadurch neue Transporte zu gewinnen und den Dourges-Service auf fünfmal wöchentlich zu erhöhen. Ein wesentlicher Teil der zukünftigen Expansion ist die Erweiterung des Terminals in Rennes auf dem angrenzenden Gelände, das derzeit von SNCF Infra genutzt wird. Es wird erwartet, dass die Arbeiten 2027 beginnen können. Dadurch kann das Unternehmen eine dritten Relation hinzufügen, drei Abstellgleise ergänzen und einige Abstellgleise erweitern, um den Rangierbetrieb zu reduzieren und die Lagerkapazität zu erhöhen. Die maximale Zuglänge bleibt jedoch bei 700 Metern.
Statistik:
15.718 Güterwagen per Bahn im Jahr 2024
Lahaye-Umsatz: 260 Mio. EUR im Jahr 2024
Das Terminal Rennes verfügt über eine Mol-Zweiwegelok. Foto: David Haydock
Nach Branchengerüchten wechselt die Traktion der Intermodalverkehre der Roland Spedition zum Jahresende 2025 von der Wiener Lokalbahnen Cargo (WLC) zur METRANS Rail. Sollte dies zutreffen verliert die Tochter der Wiener Stadtwerke ihren Hauptkunden. Und das zu einem Zeitpunkt, wo das Unternehmen zum Kauf angeboten wird. Anfragen der Redaktion blieben unbeantwortet.
Hintergrund der Veränderung dürfte der mehrheitliche Einstieg der METRANS-Mutter HHLA bei der Roland Spedition sein.
Spedycja Polska – SPEDCONT hat am 25.06.2025 eine neue Intermodallinie zwischen dem eigenen Terminal in Łódź und dem Gdynia Container Terminal (GCT) in Betieb genommen. Partner bei dem Produkt ist die Reederei Ellerman City Liners, GATX stellt die Waggons. Die Traktion führt Bahnoperator Polska durch.
METRANS erweitert seine Reichweite in Rumänien und verlängert den Shuttle Budapest (Csepel) – Arad (Afluent) ab 13.07.2025 bis nach Bukarest (Yusen Logistics).
5 x pro Woche Valenton – Metz – Champigneulles (Nancy) ab 30.06.2025. Der Intermodalservice wird in Partnerschaft mit dem Logistikkonzern Portmann, heute Teil von Swiss Post Cargo, eingeführt. Portmann garantiert die Besetzung von 26 der 48 Containerstellplätze pro Zug. Weitere Partner sind Novatrans, Betreiber des Terminals in Valenton, und Ikea, ein Großkunde von Portmann. Die Besonderheit des neuen Dienstes liegt darin, dass er nur über eine Distanz von 330/340 km verkehrt.
Valenton – Milano Segrate; geplant ab September 2025
CargoBeamer wird in Kaldenkirchen in Nordrhein-Westfalen nahe der deutsch-niederländischen Grenze das erste CargoBeamer-Terminal in Deutschland errichten. Mit einer jährlichen Umschlagkapazität von bis zu 228.000 Ladeeinheiten ist dies auch das größte CargoBeamer-Terminal in Europa. Seit Sommer 2021 betreibt das Unternehmen im französischen Calais das erste eigene Terminal.
Die Investitionskosten des Projekts werden mehrheitlich durch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs sowie durch CargoBeamer finanziert.
Das CargoBeamer-Terminal in Kaldenkirchen wird auf dem Gelände des bestehenden Reachstacker-Terminals der Cabooter-Gruppe entstehen und in zwei Bauabschnitten realisiert. Im Herbst 2025 erfolgt der Baustart für die erste Ausbauphase, deren Abschluss in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 geplant ist. Hierbei werden auf rund 133.000 qm die CargoBeamer-Umschlagtechnologie installiert, über 270 Parkplätze für Sattelauflieger geschaffen sowie Anlagen für automatisierte Check-In- und Check-Out-Prozesse errichtet. Während der Bauphase wird der fortlaufende Betrieb des bestehenden Reachstacker-Terminals weitestgehend sichergestellt. Im Anschluss an die Eröffnung des CargoBeamer-Terminals im Jahr 2026 soll zeitnah die Realisierung der Vollausbaustufe erfolgen, wodurch die Gesamtfläche des Terminals auf rund 159.000 qm erweitert wird.