Der Automobilzulieferer Webasto hat eine mehrwöchige Testphase zur Belieferung seines Werks in Neubrandenburg über die Schiene begonnen. Gemeinsam mit DB Cargo sowie dem langjährigen Speditionspartner Gertner aus Altentreptow, arbeitet Webasto an seinem Standort in Mecklenburg-Vorpommern seit sechs Wochen an einem Pilotprojekt mit zwei Lieferanten aus Süddeutschland und Tschechien. Der Praxistest zu den Abläufen einer Schienenlösung mit den beiden Zulieferern, die dem Werk die größte Anzahl an Komponenten zur Herstellung von Heizsystemen für die Elektromobilität liefern, soll sich über vier Wochen erstrecken.

Von Neubrandenburg werden leere Transportbehälter aus dem Webasto Werk per Bahn zu den Lieferanten geschickt, die sie dann mit den benötigten Komponenten befüllen und zurück Richtung Neubrandenburg senden. Im Großversuch ersetzt der Bahntransport 95 Prozent dieser 1.200 bzw. 1.400 Kilometer langen Umlaufwegstrecken, die die Zulieferteile bisher komplett per Lkw zurücklegen. Für die restlichen fünf Prozent der Strecke, das sind maximal 70 Kilometer, übernehmen weiterhin Lkw den Transport, da die Lieferanten nicht direkt an Bahnhöfe angebunden sind.
Das Webasto Werk grenzt unmittelbar an den Güterbahnhof Neubrandenburg, so dass das Unternehmen zukünftig Bahnwagons direkt vom Firmengelände aus beladen könnte. Mit den beiden Pilotlieferanten werden 15 Prozent des gesamten Einkaufsvolumen des Werks bewegt. Für mehr als 50 Prozent der Zulieferteile ist aus heutiger Sicht eine Abwicklung über die Schiene denkbar.
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