Die brandenburgische Stadt Schwedt plant für die zukunftssichere Entwicklung des Industriestandortes den Bau einer neuen Industriebahn. Das Großprojekt zur Verbesserung der Bahnanbindung von Schwedt kostet rund 100 Mio. EUR, wofür die Stadt Fördermittel aus dem Zukunftspaket des Bundes für die Sicherung des Industriestandortes einsetzen kann. Mit dem Industriegleis, welches die existierende Strecke nach Schwedt (Oder) nördlich umgeht, verfolgt die Stadt gleich mehrere Ziele. Für Industrie, Wirtschaft und Hafen wird der Güterverkehr über die Schiene einfacher, schneller und günstiger, sowohl in Richtung Berlin als auch nach Stettin.
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Aktuell bereitet die Stadtverwaltung mit Unterstützung des Strategieteams Transformation den Förderantrag und die Grundsatzentscheidung der Stadtverordneten für das Projekt vor. Kern dessen ist der Neubau eines 18 Kilometer langen elektrifizierten Gleises von der Hauptstrecke Berlin – Stettin zum Hafen Schwedt. Das Gleis soll von Passow (Uckerm) kommend ab Stendell vorbei am PCK und dem Ort Vierraden zum Oderhafen führen. Die Raffinerie erhielte durch eine Anbindung nach Schönow (Uckerm) auch den schon länger geforderten zweiten Anschluss. Güterzüge würden dann den Hafen direkt und schneller, auch aus Richtung Stettin, erreichen und könnten durchgängig elektrisch, mit längeren Zügen als bisher und damit auch wirtschaftlicher fahren.
Mit einer guten Gleisanbindung erhöhe sich auch die Chance auf Neuansiedlungen. Das neue Industriegleis zum Hafen und zu den Industrieparks PCK und LEIPA könne ausschlaggebend sein für Investitionen in neue Technologien am Standort. Das seit 20 Jahren geplante Gleisprojekt ist Voraussetzung, den Strukturwandel der Stadt aktiv zu gestalten.
Ziel der Bürgermeisterin ist es, 2024 alle wichtigen Voraussetzungen für den Start des Industriegleises zu schaffen: Förderantrag, Grundsatzbeschluss und die Ausschreibung der Planung. Für den Baubeginn sei ein neues Planfeststellungsverfahren erforderlich, was zwei Jahre dauere. Anfang 2030 soll der Bau des Gleises beginnen und 2035 fertig sein.

