PKP Cargo kauft Wagenwerk zurück

PKP CARGO hat die ehemalige Waggonfabrik in Gniewczyna Łańcucka bei Przeworsk (Karpatenvorland) erworben, um dort die Herstellung von Güterwagen wieder aufzunehmen. Das Projekt ist Teil der Aktivitäten der polnischen Regierung im Zusammenhang mit der Wiederansiedlung von Unternehmen mit großer Bedeutung für die Wirtschaft und die Reindustrialisierung Polens.

Für rund 33 Mio. PLN (ca. 7,3 Mio. EUR) hat PKP Cargo am 16.06.2021 von der slowakischen Firma Forespo 33 ha Land gekauft, auf dem sich 4 ha Fabrikhallen und Gleisanlagen mit 7,5 km Länge befinden. Seit mehr als eineinhalb Jahren versuchte sie, die Vermögenswerte der Fabryka Wagonów Gniewczyna S.A. zu erwerben. Der Kauf eröffnet den Weg für Gespräche mit potenziellen Geschäftspartnern über die Gründung eines Unternehmens zur Wiederherstellung der Produktionsanlagen. Drei Tage zuvor unterzeichneten PKP Cargo, Wagony Świdnica von der Greenbrier-Gruppe und ARP (ex Cegielski) eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei der Herstellung von Güterwagen. PKP Cargo selbst wird der erste Kunde des Werks sein, da in naher Zukunft einen Teil der eigenen 55.000 Güterwagen nach und nach durch moderne Wagen mit höherer Nutzlast und ausgelegt für höhere Geschwindigkeiten ersetzt werden sollen. Bis 2024 sollen 1.200 Plattformwagen für den Containertransport angeschafft werden.

Das Werk in Gniewczyna wurde in den 1950er Jahren gegründet und fungierte seit 1982 als PKP-Ausbesserungswerk (ZNTK) für Güterwagen mit über 1.000 Mitarbeitern. Das Unternehmen wurde 1991 aus den PKP-Strukturen ausgegliedert, ging zuerst in eine Gesellschaft über, die sich vollständig im Besitz des Staatsschatzes befindet, 1996 begann nach einer Modernisierung die Güterwagenproduktion. Danach wurde das Werk in das allgemeine Privatisierungsprogramm aufgenommen und von einem der nationalen Investitionsfonds (NFI) verwaltet sowie 2001 dann an einen Investor aus der Slowakei verkauft, was jedoch nicht zur Rettung des Werks führte. Im Jahr 2014 wurde das Unternehmen für insolvent erklärt und 2015 geschlossen.

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