[AT] Neue Allianz im Schienengüterverkehr

Mit der Gründung von naturail – Unsere Zugkunft Güterverkehr entstand in Österreich erstmals eine Allianz der Branchenverbände des Schienengüterverkehres, um gemeinsam die Zukunft des Verkehrsträgers zu gestalten. Beteiligt sind:

  • CombiNet – Netzwerk Kombinierter Verkehr
  • Fachverband der Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich als branchenweite Interessensvertretung
  • VABU – Verband für Anschlussbahnunternehmen
  • VPI – Verband der Privatgüterwagen-Interessenten Österreichs

Die Botschaft der Allianz: „Jeder Güterzug ist rollender Klimaschutz – und genau davon brauchen wir viel mehr. Wer die Schiene stärkt, stärkt nicht nur das Klima, sondern auch die Wirtschaft und Lieferketten.“

Foto: naturail

[DE] Bundesrat fordert Reformkonzept für Trassenpreissystem

Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, ein Reformkonzept für das Trassenpreissystem „unverzüglich zu erarbeiten“. Ein weiterer Anstieg der Trassenentgelte führe ansonsten zu „gravierenden Nachteilen für die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Schienenverkehrs“, heißt es in der Stellungnahme des Bundesrates (21/1939) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung „zur Abmilderung des Trassenentgeltanstiegs bei den Eisenbahnen des Bundes“ (21/1499).

Mit der Regelung will die Bundesregierung die sich aus der Eigenkapitalerhöhung für die Deutsche Bahn AG (DB AG) ergebende Erhöhung der Trassenpreisentgelte eindämmen. Hintergrund ist, dass mit dem Anstieg des Eigenkapitals des Bahnkonzerns auch die darauf entfallenden Zinsen, die an den Bund zu zahlen sind, steigen. Der kapitalmarktübliche Eigenkapitalzinssatz liegt bei 5,9 Prozent und damit deutlich über der abgesenkten Renditeerwartung des Bundes, die im Sommer 2024 unter Berücksichtigung der Gemeinwohlorientierung der Infrastruktursparte DB InfraGO AG auf 2,2 Prozent abgesenkt wurde.

Da der kapitalmarktübliche Eigenkapitalzinssatz derzeit höher liege als die Renditeerwartung des Bundes, so schreibt die Bundesregierung in dem Entwurf, würden die die Trassenentgelte erhöhenden Auswirkungen der Eigenkapitalerhöhung bei der DB InfraGO AG „trotz der abgesenkten Renditeerwartung des Bundes bei derzeitiger Rechtslage nicht abgemildert“. Die Trassenentgelte der DB InfraGO AG würden dementsprechend aufgrund der erfolgten Eigenkapitalerhöhung unter Zugrundelegung des gesetzlich vorgesehenen Eigenkapitalzinssatzes ab dem Jahr 2026 ansteigen.

Das Eisenbahnregulierungsgesetz (ERegG) soll nun so angepasst werden, „damit der bei der Regulierung der Trassenentgelte der DB InfraGO AG und weiterer Betreiber der Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes anzusetzende Eigenkapitalzinssatz künftig der tatsächlichen Renditeerwartung des Bundes an die Betreiber der Schienenwege entspricht“, schreibt die Bundesregierung. Wenn im Rahmen der Entgeltregulierung ein niedrigerer Eigenkapitalzinssatz angesetzt wird, stiegen die Trassenentgelte der bundeseigenen Betreiber der Schienenwege weniger stark an, heißt es zur Begründung.

Der Bundesrat begrüßt die Zielsetzung des Gesetzentwurfs und hält eine kurzfristig wirksame Abmilderung des Trassenentgeltanstiegs für dringend erforderlich, heißt es in der Stellungnahme. Die Länder sind der Auffassung, dass im Rahmen der Reform der Trassenpreise auch eine verstärkte Berücksichtigung von Qualitätsaspekten im Trassenpreissystem erfolgen müsse, um Anreize für eine leistungsfähige und zuverlässige Infrastruktur zu schaffen.

Da die Eigenkapitalerhöhungen durch den Bund zugunsten der Deutschen Bahn, die in der Vergangenheit (schuldenbremsenneutral) teilweise anstelle von Baukostenzuschüssen geleistet wurden, zu höherer Eigenkapitalverzinsung und damit zu höheren Trassenentgelten führen, wird die Bundesregierung von der Länderkammer gebeten, „von weiteren Eigenkapitalerhöhungen künftig abzusehen und stattdessen trassenpreisneutrale Baukostenzuschüsse zu gewähren“.

In ihrer Gegenäußerung verweist die Regierung auf den Koalitionsvertrag, der eine Reform des Trassenpreissystems vorsehe. Ziele und Inhalte – insbesondere auch die Frage, ob hierbei Qualitätsaspekte einbezogen werden sollen – würden dabei nicht genannt. Es bedarf aus Sicht der Bundesregierung einer grundlegenden Diskussion unter Einbeziehung des Sektors und auch vor dem Hintergrund finanzieller Auswirkungen für den Bund.

Eine Regelfinanzierung von Schienenverkehrsinfrastruktur über Baukostenzuschüsse hält auch die Bundesregierung „für vorteilhafter als über Eigenkapitalerhöhungen“. Baukostenzuschüsse hätten zum einen keine negativen Auswirkungen auf die Trassenpreise der DB InfraGO AG und böten zum anderen bessere Möglichkeiten zur Kontrolle der Mittelverwendung. „Die Bundesregierung hat entschieden, dass die geplante Eigenkapitalerhöhung für das Jahr 2025 aufgrund der rechtlichen Verpflichtung und aufgrund der aktuellen Haushaltslage noch ausgezahlt werden soll“, heißt es in der Vorlage. Für die Folgejahre werde die Regelfinanzierung dagegen wieder über Baukostenzuschüsse erfolgen.

[DE] EBA veröffentlicht Sicherheitsbericht 2024

Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat als Sicherheitsbehörde für Eisenbahnen in Deutschland den Sicherheitsbericht für das Berichtsjahr 2024 veröffentlicht.

Ein solcher Sicherheitsbericht ist gemäß Artikel 19 der Richtlinie (EU) 2016/798 jährlich von allen Europäischen Eisenbahnsicherheitsbehörden zu erstellen und zu veröffentlichen.

Das Dokument enthält Angaben über die Entwicklung der Eisenbahnsicherheit inklusive der gemeinsamen Sicherheitsindikatoren (CSI) sowie über die Entwicklung des rechtlichen Rahmens im Bereich der Eisenbahnsicherheit. Es geht ferner auf die Erteilung von Sicherheitsbescheinigungen und -genehmigungen ein und informiert über Erkenntnisse aus der Aufsicht über die Eisenbahnen.

[PL] PKP PLK tritt EULYNX-Konsortium bei

Während des 16. Internationalen Eisenbahnmesse TRAKO in Danzig hat PKP Polskie Linie Kolejowe (PKP PLK) zwei Verträge über den Beitritt zum internationalen EULYNX-Konsortium unterzeichnet. EULYNX ist eine Organisation von inzwischen 18 europäischen Eisenbahninfrastrukturunternehmen zur Entwicklung und Bereitstellung einheitlicher Industriestandards für neue modulare Stellwerkstechnik.

von links: Piotr Wyborski (Vorstandsvorsitzender PKP PLK), Mirko Blazic (Technischer Manager EULYNX), Krzysztof Waszkiewicz (Direktor Instandhaltung der Infrastruktur PKP PLK). Foto: PKP PLK

PKP PLK ist einer der größten Betreiber der Eisenbahninfrastruktur in Europa, dessen Beitritt die  gemeinsame Marktposition des EULYNX-Konsortiums stärkt. Der Beitritt der polnischen Eisenbahn bedeutet dank des gemeinsamen europäischen Standards eine größere Interoperabilität der Systeme, die Verbesserung der Sicherheit und Qualität der Dienstleistungen sowie die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Schienenverkehrs in Polen.

[DE] 9. Wettbewerber-Report Eisenbahnen

mofair und DIE GÜTERBAHNEN stellten am 22.09.2025 ihren 9. Wettbewerber-Report Eisenbahnen in Berlin vor. Trotz schwächelnder Konjunktur, steigender Kosten und einer zaudernden Bundesregierung zogen die Verbände eine positive Bilanz für die Wettbewerbsbahnen in Deutschland: Seit 1996 wurde die Verkehrsleistung im Güterverkehr auf der Schiene mehr als verdoppelt. Dafür sind nach Recherchen der Verbände ausschließlich die nicht zur DB gehörenden Wettbewerber verantwortlich.

Erstmalig wurden für den Wettbewerber-Report Trassen- statt Tonnenkilometer mittels Vollmachten direkt bei der DB InfraGO abgefragt. Reine Lokfahrten bleiben unberücksichtigt.

Marktanteile SGV 2024. Grafik: NEE (Anmerkung der Redaktion: Mit RGB ist wohl RBH gemeint)

[DE] Konzept zum Einzelwagenverkehr verspätet

Zum wirtschaftlich problematischen Einzelwagenverkehr der DB Cargo wird ein neues Gutachten erstellt. Die Diskussion im Aufsichtsrat wurde vertagt. Ein erstes Papier der Unternehmensberatung Oliver Wyman hatte empfohlen, dieses Geschäft weitgehend einzustellen. Dies kontakariere aber die Pläne der Bundesregierung, mehr Güter auf der Schiene zu Transportieren.

Politischer Druck hat nach Berichterstattung des Magazins „Der Spiegel“ dazu geführt, dass DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta bei den Beratern ein neues Papier geordert hat. Nun ist eine eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung am 31. Oktober anberaumt.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kritisierte die „Salamitaktik“ des DB Cargo-Vorstandes. Auf Angebote der EVG zur Effizienzsteigerung sei bislang nicht eingegangen worden. Die EVG hatte vorgeschlagen, den Dienst der Personale am Zug beginnen und enden zu lassen, ohne die Anfahrt als Arbeitszeit zu berechnen.

[CH] Bundesrat genehmigt SIS-Aktualisierung

An seiner Sitzung vom 19.09.2025 hat der Bundesrat der Schweiz den Sachplan Verkehr, Teil Infrastruktur Schiene (SIS) aktualisiert. Damit werden im Sachplan insbesondere die letzten Beschlüsse des Parlaments zum Bahnausbau nachgetragen.

Der SIS bildet Infrastrukturen für den Schienenverkehr ab, um die hierfür nötigen Räume langfristig zu sichern. Es handelt sich dabei unter anderem um Bahnstrecken, Güterterminals sowie um Personen- oder Rangierbahnhöfe.

Der SIS wird alle drei bis vier Jahre aktualisiert; die letzte Überarbeitung fand 2022 statt. Mit den aktuellen Anpassungen und Ergänzungen wird der Sachplan auf Basis der Beschlüsse aktualisiert, welche das Parlament in der Frühlingsession 2024 gefasst hat.

Weiter ist die Perspektive BAHN 2050, welche die Strategie des Bundes für den langfristigen Ausbau der Bahn abbildet, als Grundlage neu in den SIS aufgenommen worden. Schließlich wurden einige Vereinfachungen im Konzeptteil des SIS und Aktualisierungen bei laufenden Projekten vorgenommen.

Die Stellungnahmen der Kantone im Rahmen der Anhörung zu den Anpassungen im SIS wurden weitgehend berücksichtigt.

[DE] Regierung will Erhöhung der Trassenpreise eindämmen

Die Bundesregierung will die sich aus der Eigenkapitalerhöhung für die Deutsche Bahn AG (DB AG) ergebende Erhöhung der Trassenpreisentgelte eindämmen. Ein dazu vorgelegter Gesetzentwurf (21/1499) steht am 10.09.2025 auf der Tagesordnung des Bundestages.

Hintergrund der Regelung ist, dass mit dem Anstieg des Eigenkapitals des Bahnkonzerns auch die darauf entfallenden Zinsen, die an den Bund zu zahlen sind, steigen. Der kapitalmarktübliche Eigenkapitalzinssatz liegt bei 5,9 Prozent und damit deutlich über der abgesenkte Renditeerwartung des Bundes, die im Sommer 2024 unter Berücksichtigung der Gemeinwohlorientierung der Infrastruktursparte DB InfraGO AG auf 2,2 Prozent abgesenkt wurde.

Da der kapitalmarktübliche Eigenkapitalzinssatz derzeit höher liege als die Renditeerwartung des Bundes, so schreibt die Bundesregierung in dem Entwurf, würden die die Trassenentgelte erhöhenden Auswirkungen der Eigenkapitalerhöhung bei der DB InfraGO AG „trotz der abgesenkten Renditeerwartung des Bundes bei derzeitiger Rechtslage nicht abgemildert“. Die Trassenentgelte der DB InfraGO AG würden dementsprechend aufgrund der erfolgten Eigenkapitalerhöhung unter Zugrundelegung des gesetzlich vorgesehenen Eigenkapitalzinssatzes ab dem Jahr 2026 ansteigen.

Das Eisenbahnregulierungsgesetz (ERegG) soll nun so angepasst werden, „damit der bei der Regulierung der Trassenentgelte der DB InfraGO AG und weiterer Betreiber der Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes anzusetzende Eigenkapitalzinssatz künftig der tatsächlichen Renditeerwartung des Bundes an die Betreiber der Schienenwege entspricht“, schreibt die Bundesregierung. Wenn im Rahmen der Entgeltregulierung ein niedrigerer Eigenkapitalzinssatz angesetzt wird, stiegen die Trassenentgelte der bundeseigenen Betreiber der Schienenwege weniger stark an, heißt es zur Begründung.