[EU] AERRL: Wyss&Lila neues Mitglied

Der Verband der europäischen Schienenfahrzeugvermieter (AERRL) freut sich, die Aufnahme von Wyss&Lila als assoziiertes Mitglied ab 01.07.2025 bekannt zu geben.

Die Wyss&Lila AG ist ein in der Schweiz ansässiger, unabhängiger Wartungs- und Engineering-Integrator mit Fokus auf ECM-konformen Schienenfahrzeugdienstleistungen.

[AT] Schienen-Control Jahresbericht 2024

Der am 10.07.2025 veröffentlichte Jahresbericht 2024 der Regulierungsbehörde Schienen-Control zeigt Rekordwerte im Schienenpersonenverkehr, aber ein ambivalentes Bild des Schienengüterverkehrs in Österreich: Während sich der Güterverkehrsmarkt zunehmend dynamisch entwickelt und reger Wettbewerb herrscht, stagniert das Wachstum des Sektors nahezu. Gründe dafür sind die konjunkturelle Lage aber auch internationale Baustellen und Probleme bei der Beschaffung von Personal und Rollmaterial.

Marktführer im Güterverkehr blieb 2024 die staatliche Rail Cargo Austria (RCA) mit einem Anteil von 57,3 % an den Nettotonnenkilometern – ein Rückgang um 0,3 %. Auf Rang zwei folgten private Bahnunternehmen (u.a. ecco-rail, Lokomotion, CargoServ) mit einem Gesamtanteil von 27,6 %. Auf den Haupttransitachsen (Westachse, Brenner) dominierten die privaten Bahnen bereits den Schienengüterverkehr mit Marktanteilen von um die 60 %.

Fast ein Drittel der gesamten Verkehrsleistung wurde 2024 über kurzfristig bestellte Ad-hoc-Trassen erbracht – bei privaten Bahnen sogar über 40 %.

[EU] Kommt der Nullsteuersatz für Bahnstrom?

Der europäische Verkehrsausschuss (TRAN-Ausschuss) schlägt im Rahmen der Überarbeitung der Energiebesteuerungsrichtlinie 2003/96/EG vor, dass Bio-Kraftstoffe, Biogas, emissionsarme Kraftstoffe sowie der Strom im Eisenbahnverkehr über einen Zeitraum von zehn Jahren mit einem Nullsteuersatz besteuert werden sollten. Mit dieser Empfehlung folgen die EU-Verkehrspolitiker einer langjährigen Forderung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Zuständig im EU-Parlament ist allerdings der Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON-Ausschuss), der im November 2025 dazu entscheiden wird.

[FR] ART: Vierter Multimodaler Bericht

Die französische Verkehrsregulierungsbehörde (L’Autorité de Régulation des Transports , ART) veröffentlichte am 01.07.2025 ihren vierten multimodalen Bericht. Er bietet einen detaillierten Überblick über den Personenverkehr im Jahr 2023 und enthält erstmals eine multimodale Analyse des Güterverkehrs in Frankreich.

Zwischen 2010 und 2023 stagniert der Binnenwarenverkehr in Frankreich bei etwa 330 Mrd. Tonnenkilometern und zeigt sowohl im innerstaatlichen als auch im internationalen Verkehr eine schwache Dynamik. Die historische Dominanz des Straßenverkehrs in beiden Verkehrsströmen hat sich seit 2017 verstärkt: Der Anteil des Schienen- und Binnenschiffsverkehrs am inländischen Güterverkehr beträgt 2023 nur noch 10 % bzw. 2 %. Darüber hinaus konzentriert sich der Güterverkehr wie bereits zuvor auch 2023 auf einen Teil der Schienen-, Straßen- und Binnenschifffahrtsinfrastrukturen, was die Bedeutung des internationalen Verkehrs widerspiegelt.

Der Schienen- und der Binnenschiffsverkehr weisen nach ART-Einschätzung Entwicklungspotenzial auf. Fast 50 % des internationalen Güterverkehrs werden über Seehäfen abgewickelt. Der Schienen- und der Binnenschiffsverkehr erreichen bei deren Abfertigung einen modalen Anteil, der über ihrem nationalen Durchschnitt (22,7 % der Seetransporte) liegt. Dieser Anteil könnte durch eine bessere Koordinierung mit anderen Verkehrsträgern und durch Nutzung des kombinierten Verkehrs, der stetig zunimmt und 2023 fast 40 % des Schienengüterverkehrs ausmacht, noch gesteigert werden. Die Bahn könnte ihren Anteil in bestimmten Marktsegmenten, in denen sie bereits ihre Relevanz und Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis gestellt hat (Fernverkehr, Transport schwerer Güter usw.), ebenfalls erhöhen.

[GR] Sicherheitsbehörde neu aufgestellt

Die griechische Eisenbahnaufsichtsbehörde RAS (Ρυθμιστική Αρχή Σιδηροδρόμων) hat ein erweitertes Aufgabenspektrum mit der Eisenbahnsicherheit erhalten und wird jetzt von einem neuen Team mit der Präsidentin Georgia Aifantopoulou geleitet.

Aifantopolou ist eine erfahrene Verkehrsingenieurin und will die Arbeit von RAS ausweiten und auf ein europäisches Niveau bringen. In einer Antrittsrede vor dem Parlament skizzierte sie ihre Vortsellungen und machte auch klar, dass für diese Aufgaben mehr Personal benötigt wird.

[EU] Entwicklung eines militärischen Mobilitätspakets

Die Europäische Kommission hat, um ein Paket zur militärischen Mobilität zu entwickeln, eine Sondierung und eine gezielte Konsultation der Interessenträger eingeleitet, die von Mitte Juni bis Ende August 2025 laufen wird. Sie ist Teil der Bemühungen um eine Stärkung der Verteidigungsbereitschaft der EU im Anschluss an die Veröffentlichung des Gemeinsamen Weißbuchs zur Verteidigungsbereitschaft Europas für 2030.

Mit diesem Paket sollen bestehende Infrastrukturengpässe, Verfahrenshindernisse und Kapazitätslücken geschlossen und die Bewegung von militärischen Truppen, Ausrüstung und Mitteln innerhalb und außerhalb der EU verbessert werden.

Der Konsultationsprozess umfasst eine EU-Umfrage, die bis Ende Juli läuft, die Vorlage von Positionspapieren sowie bilaterale Treffen. Das umfassende Paket zur militärischen Mobilität wird laut Kaja Kallas, Hohe Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik und Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, noch in diesem Jahr vorgelegt werden und soll strategische Ziele festlegen, die nationalen Verfahren harmonisieren und die Resilienz der Infrastruktur erhöhen. 

Insgesamt 95 Infrastrukturprojekte in 21 Mitgliedstaaten zur Verbesserung der militärischen Mobilität werden bereits im Rahmen des aktuellen mehrjährigen Finanzrahmens mit 1,7 Mrd. EUR aus dem Fonds „Connecting Europe“ kofinanziert. Es bestehen jedoch nach wie vor erhebliche Hindernisse, die einen neuen Impuls für ein verbessertes Konzept erfordern.

Kommentar von Hans-Jürgen Schulz:

Diese Maßnahmen sollen die militärischen Bewegungen in Europa vereinfachen. Man darf gespannt sein, ob so „einfache“ Dinge wie der Brückenersatz auf den finnischen Strecken Kaskinen – Seinäjoki und Huutokoski – Savonlinna, die fehlende Eisenbahnanbindung des Hafens von Rohuküla in Estland (Wiederaufbau ab Turba ist planungsreif) oder die Beseitigung von Hochwasserschäden an den Strecken Galați – Bârlad in Rumänien und Giurgiulești – Cahul in der Republik Moldau dabei sein werden. Auch in Deutschland klaffen strategische Lücken, besonders im Norden, wo gleich mehrere Strecken zur Umfahrung der Knoten wieder in Betrieb genommen werden müssten: Neumünster – Ascheberg, Eutin – Neustadt(Holst), Ratzeburg – Hagenow, Dannenberg – Salzwedel, Uelzen – Dannenberg – Ludwigslust, Salzwedel – Wittenberge und Wittstock – Mirow. Bis 2030 wäre allerdings bei großen Anstrengungen wohl höchstens die Ertüchtigung der Siegstrecke und der Ruhr-Sieg-Strecke für den Güterverkehr zu schaffen.

[DE] Referentenentwurf für Trassenpreisentlastungen

Mit einem am 25.06.2025 vorgelegten Referentenentwurf geht das Bundesministerium für Verkehr (BMV) einen ersten Schritt in Richtung einer Minderung der drohenden sprunghaften Trassenpreissteigerungen im Jahr 2026. Dies soll mittels einer Änderung des Eisenbahnregulierungsgesetzes (ERegG) in Bezug auf die Kapitalverzinsung ermöglicht werden. Bei einer Umsetzung würden die Kostensteigerungen für den Güterverkehr von bis zu 35 % auf ca. 15 % gedrückt werden.

[DE] Strategieplan für DB bis Sommer

Der von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) beauftragte Strategieplan für die Deutsche Bahn soll bis Spätsommer vorliegen. Dies berichtet die Deutsche Presse-Agentur (DPA). Personalfragen sollen erst nach dem Vorliegen des Eckpunktepapiers auf die Tagesordnung kommen.

[DE] Verbändebündnis fordert Trafög-Erhöhung

Ein breites Bündnis von 18 Verbänden aus Wirtschaft, Industrie und Handel fordert vom Bund eine sofortige Erhöhung der Trassenpreisförderung um 75 Millionen Euro im Bundeshaushalt 2025 sowie eine grundlegende Reform des Trassenpreissystems. Die Unterzeichner des vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) koordinierten Schreibens machen deutlich, dass vor allem der Schienengüterverkehr durch die steigenden Trassenpreise zunehmend existenziell bedroht ist.

Je nach Kunde und Destination können die Trassenkosten einen Anteil von bis zu 20 Prozent an den Frachtpreisen ausmachen. Eigenkapitalerhöhungen, die der Bund für die DB InfraGO beschließt, verschärfen die Situation, da die Kosten aus der Verzinsung des Eigenkapitals und Änderungen bei den Abschreibungen gesetzmäßig zu einer Erhöhung der Trassenpreise führen.

[CH] BAV veröffentlicht Sicherheitsbericht

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) der Schweiz hat jüngst den Sicherheitsbericht 2024 veröffentlicht. Diesem ist unter anderem zu entnehmen, dass sich die Unfallzahlen im Güter- und Personenverkehr der Eisenbahn in den letzten rund 15 Jahren relativ ähnlich entwickelt haben. Sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr lagen die Unfallzahlen im vergangenen Jahr im langjährigen Schwankungsbereich. Bezieht man die Anzahl gefahrener Zugkilometer mit ein, zeigt sich, dass sich pro Kilometer in beiden Verkehrsarten im Schnitt etwa gleich viele resp. gleich wenige Unfälle ereignen und dass die Zahl der Unfälle gemessen an der Verkehrsleistung tendenziell abnimmt.

Grafik: BAV