Das Elektrifizierungsprojekt zwischen Hyvinkää und Karis/Karjaa wurde Ende 2024 abgeschlossen. Es folgen im Laufe des Jahres nur noch Restarbeiten, z. B. die Entfernung von Risikobäumen. Die Strecke dient v. a. dem Güterverkehr zum Ostseehafen Hanko, täglich verkehren vier Güterzugpaare auf der Strecke. Eine Wiederaufnahme des 1983 eingestellten Personenverkehrs ist im Gespräch.
Am 02.01.2025 gab es die erste Testfahrt mit einer Elektrolokomotive. Am Morgen fuhr der Zug T 55662 von Riihimäki nach Karis und von Karis zurück nach Riihimäki mit der Nummer T 55665.
Der Kraftstoffkonzern Orlen fordert die Elektrifizierung der Strecke 33 nördlich von Płock Trzepowo, damit die Güterzüge elektrisch bespannt auf einer alternativen, kürzeren Strecke zwischen der Ölraffinerie Płock und den Ostseehäfen verkehren könnten. Auf diesem Weg werden vor allem fertige Brennstoffe und petrochemische Produkte sowie Materialien und Rohstoffe transportiert, die für den täglichen Betrieb des Werks benötigt werden, z. B. Kalkpulver. Das wird jedoch in den kommenden Jahren nicht kommen – das polnische Ministerium für Infrastruktur gab an, die Elektrifizierung der Strecke von Płock nach Norden erfolge nicht vor 2032.
PKP Polskie Linie Kolejowe (PLK) bereitet derzeit die Modernisierung der Strecke 33 Kutno – Płock – Sierpc – Brodnica vor, bei dem es v. a. um einen Ausbau des südlichen Abschnitts zwischen Kutno und Płock Trzepowo geht. In Kutno Azory sollen Verbindungskurven zu den Strecken 3 Richtung Poznań und 18 Richtung Toruń gebaut werden, der Großteil der Strecke (Abschnitt Kutno – Łąck) wird zweigleisig, und in Płock wird der Güterverkehr im Abschnitt Płock Radziwie – Płock Trzepowo durch den Bau einer neuen Westumfahrung (s. Grafik: rote Linie) vom Personenverkehr getrennt, was auch den Bau einer neuen Brücke über die Weichsel erfordert. Nach der Modernisierung können hier Züge mit einer Länge von 750 m und einer Achslast von 221 kN fahren.
Der Bau der Oberleitung nördlich von Płock ist jedoch nicht in der Investition enthalten. Dies würde auch nichts nützen, da ab Sierpc zumindest gegenwärtig ohnehin keine Oberleitung vorhanden ist. Gleichzeitig wurde betont, dass die Elektrifizierung eines der strategischen Ziele des Infrastrukturbetreibers bleibt. Zu den Investitionsprojekten für die Entwicklung der Eisenbahn in der EU-Perspektive 2021-2027 gehört die Elektrifizierung bestehender Eisenbahnstrecken mit einer Gesamtlänge von fast 800 km, darüber hinaus sollen über 400 km neue elektrifizierte Strecken gebaut werden. Im Moment sei es jedoch schwierig, auch nur ein mögliches Datum für den Beginn von Elektrifizierungsarbeiten in der Region Płock anzugeben.
Die Machbarkeitsstudie für die Modernisierung des Abschnitts Kutno – Płock soll nicht vor dem ersten Quartal 2026 fertig sein. Das Projekt steht bis 2030 auf der Reserveliste des Nationalen Eisenbahnprogramms (mit Ausblick bis 2032) und es ist noch keine Finanzierung gesichert. Eine Parlamentsabgeordnete fragte den Minister für Infrastruktur, der wiederholt auf die Fehler hingewiesen hat, die PKP PLK in den vergangenen Jahren bei Modernisierungen „für viel Geld für kleine Effekte“ gemacht hat, ob er den Plan für die Modernisierung der Strecke revidieren werde, da in der Zwischenzeit die Elektrifizierung eine vorrangige Aufgabe sein dürfte, v. a. um den Dieselgüterverkehr zur Raffinerie Płock vollständig aufzugeben.
In der Vorstellung der Pläne der tschechischen Eisenbahnverwaltung (Správa železnic; SŽ) für das Jahr 2025 wurde eine umfangreiche Liste von Aufgaben veröffentlicht. Die Übersicht zeigt an, welche Projekte für die Vorbereitung wichtiger Investitionen ausgearbeitet werden. Zur Genehmigung durch den Zentralausschuss des Verkehrsministeriums werden bis Ende 2025 die Projektdokumentationen für folgende „Einfache Elektrifizierungsprojekte“ erarbeitet:
Einfache Elektrifizierung des Streckenabschnitts Klatovy – Železná Ruda-Alžbětín
Einfache Elektrifizierung der Strecke Bludov/Postřelmov – Jeseník
Elektrifizierung inkl. ETCS des Abschnitts Tábor – Písek
Einfache Elektrifizierung des Streckenabschnitts České Budějovice – Volary
Einfache Elektrifizierung der Strecke Opava východ (ausschließlich) – Krnov (einschließlich)
Das Infrastrukturunternehmen GRK Suomi Oy aus Pirkkala erhielt in Estland einen Millionenauftrag und stellt daraufhin 100 Auszubildende in Finnland ein. In Estland gibt es nur wenige elektrifizierte Eisenbahnen, hauptsächlich in der Nähe von Tallinn. Der estnische Bahnbetreiber Eesti Raudtee will bis Ende 2028 einen Großteil des Schienennetzes des Landes elektrifizieren. In Estland gibt es jedoch nicht viele Auftragnehmer für Eisenbahnelektrik oder Signalsysteme. Daher wird eine große Anzahl von GRK-Mitarbeitern und Installateuren für die Dauer des Projekts in Estland tätig sein. Das Unternehmen hat gerade einen Erweiterungsvertrag im Wert von 84 Mio. EUR für die Elektrifizierung der estnischen Bahnstrecke nach Narva erhalten. GRK wird zudem für fünf Jahre für die Instandhaltung verantwortlich sein.
Darüber hinaus ist GRK an der Realisierung der rund 1.000 km langen Rail Baltica von Estland nach Polen, die durch die baltischen Staaten gebaut wird, beteiligt. Der Auftragswert mit dem Partner beträgt knapp 60 Mio. EUR.
Der staatliche rumänische Infrastrukturbetreiber Compania Naţională de Căi Ferate (CFR) plant die weitere Elektrifizierung ihres Streckennetzes und hat dafür eine Prioritätenliste erstellt. Die Finanzierung soll aus dem EU-Modernisierungsfonds erfolgen, zu dem Rumänien Zugang hat. Dieser ist ein wichtiges Instrument für die Entwicklung von Investitionen in Energieprojekte, die Verbesserungen der Energieeffizienz, die Modernisierung der Energiesysteme und den Übergang in kohleabhängigen Regionen in Mitgliedstaaten mit einem Pro-Kopf-BIP zu Marktpreisen von weniger als 60 % des EU-Durchschnitts. Er setzt sich aus den Einnahmen aus der Versteigerung von 2 % der Emissionszertifikate auf EU-Ebene für den Zeitraum 2021-2030 zusammen, wovon Rumänien 11,98 % erhält. Das Programm wird nicht vom Energieministerium, sondern vom Verkehrsministerium verwaltet. Die europäischen Mittel dienen ausschließlich den Elektrifizierungsarbeiten, nicht aber Hilfsarbeiten wie Spurverbreiterung, elektromagnetischer Schutz, Signalisierung usw.
Streckenabschnitte mit kleinerem Umfang (Priorität 2):
Ciulnița – Slobozia – Țăndărei
Titu – Târgoviște
Războieni – Târgu Mureș
Bacău – Piatra Neamț – Bicaz
Verești – Botoșani
Copșa Mică – Sibiu
Die Regionalbereiche der CFR wurden jetzt aufgefordert, die Verfahren für Machbarkeitsstudien für die Abschnitte București – Pitești, Pitești – Slatina – Craiova, Arad – Oradea, Oradea – Carei – Satu Mare, Satu Mare – Jibou – Dej, Tecuci Nord – Iași einzuleiten. Diese sollen bis November 2025 vorliegen, damit Anfang 2026 die Finanzierungsanträge eingereicht werden können.
Die DB InfraGO elektrifiziert die 164 km lange Eifelstrecke (Köln -) Hürth-Kalscheuren – Trier-Ehrang. Die Vorarbeiten an der bei Unwettern im Juli 2021 stark beschädigten Strecke haben bereits begonnen – der offizielle Spatenstich erfolgt am 28. Oktober.
Ab 2026 sollen erste Streckenbereiche technisch fertiggestellt sein. Voraussetzung hierfür ist, dass qualifizierte Fachfirmen für den Oberleitungsbau verfügbar sind sowie benötigte Transformatoren, die die DB frühzeitig bestellt hat, rechtzeitig bereitgestellt werden können. Hier gibt es aktuell sehr lange Lieferzeiten am Markt.
Ein durchgehender elektrischer Zugbetrieb auf der Eifelstrecke ist erst mit einer finalen Einbindung der Anlage in das deutsche Bahnstromnetz möglich. Dies wird nach jetzigem Stand voraussichtlich im Verlauf des Jahres 2028 sein.
Der Abschnitt Mora – Lomsmyren ist einer der wenigen Teile der südlichen Inlandsbanan, der noch in Betrieb ist. Der Mora am nächsten gelegene Teil Morastrand – Lomsmyren wird jetzt von der schwedischen Verkehrsbehörde (Trafikverket) elektrifiziert, um den Holzzugverkehr von Lomsmyren aus zu erleichtern. Es mangelt auch an Kapazitäten auf dem Güterbahnhof in Mora. Die Elektrifizierung der drei Kilometer langen Strecke soll im Sommer nächsten Jahres erfolgen und im Herbst 2025 abgeschlossen sein.
Das tschechische Eisenbahninfrastrukturunternehmen Správa železnic (SŽ) hat am 13.12.2023 die Planungsleistungen für die Elektrifizierung der südböhmischen Strecke Veselí nad Lužnicí/Wesseli – České Velenice/Gmünd ausgeschrieben. Der Gewinner des Auftrags mit einem geschätzten Wert von 252 Mio. CZK (10,3 Mio. EUR) soll auch die Bauaufsicht übernehmen.
Die Arbeiten sollen Ende 2025 beginnen und werden insgesamt 10 Mrd. CZK (408 Mio. EUR) kosten. Neben der Elektrifizierung wird die 55 km lange Strecke auch modernisiert. Dies umfasst den Bau neuer Außen- oder Halbinselbahnsteige an allen Stationen sowie die Installationen für das ETCS-System und die Modernisierung der Signaltechnik. Die Strecke wird für eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h ertüchtigt.
Die 1871 eröffnete Strecke ist Teil der Kaiser Franz Josefs-Bahn (KFJB) Wien – Prag und heute für den Transitgüterverkehr praktisch ungenutzt, obwohl sie günstige Trassierungsverhältnisse aufweist, die mit den Korridoren vergleichbar sind. Ihr wird künftig als mögliche Umleitungsstrecke für den Güterverkehr nach Österreich bei Problemen auf den Korridoren I oder IV (https://www.spravazeleznic.cz/documents/50004227/50167205/koridory+zjednodu%C5%A1en%C4%9B.pdf/2477fdf9-3d55-4e93-a113-92ea99f45880) erhebliche Bedeutung zukommen, z. B. beim geplanten Umbau des Eisenbahnknotens Brno/Brünn. 2010 wurde bereits die Stammstrecke über den Knoten České Budějovice/Budweis elektrifiziert, welche mit der direkteren Strecke in/aus Richtung Praha/Prag künftig umfahren werden kann.
Rumäniens Staatsbahn CFR SA hat am 20.10.2023 das Ausschreibungsverfahren für die Elektrifizierung des Streckenabschnitts Dărmănești – Vicșani-Frontieră gestartet. Die Kosten für den Auftrag „Planung und Ausführung von Arbeiten im Zusammenhang mit dem Investitionsziel Sanierung der Eisenbahnlinie Dărmănești – Vicșani-Frontieră – Phase 1, Elektrifizierung“ haben einen geschätzten Gesamtwert zwischen ca. 167 Mio. und 183 Mio. RON (ca. 33 – 37 Mio. EUR).
Das Projekt ist Teil des allgemeinen rumänischen Verkehrsmasterplans und wurde für eine Finanzierung im Zeitraum 2021 – 2030 vorgeschlagen. Der betreffende Abschnitt ist Teil des TEN-V-Netzes und eine wichtige Strecke im Nordosten von Rumänien, die den internationalen europäischen Verkehr zur Ukraine übernimmt. Die Elektrifizierung soll ein Jahr ab Erteilung der Baugenehmigung dauern. Die Frist für den Eingang der Angebote endet am 04.12.2023.
Das tschechische Verkehrsministerium hatte Anfang Januar 2023 die Prüfung der Elektrifizierung einiger Strecken in einer wirtschaftlicheren Version angekündigt. Geplant ist die „einfache Elektrifizierung“ von Streckenabschnitten, um die Beförderung mit elektrischen Triebfahrzeugen oder Batteriefahrzeugen zu ermöglichen, ohne dass weitere investitionsintensive Gleismodifikationen erforderlich sind. Bis Ende Februar sollte der staatliche Eisenbahninfrastrukturbetreiber Správa železnic (SŽ) auf Ersuchen des Verkehrsministeriums eine Bewertung für die einfache Elektrifizierung der bisher nicht elektrifizierten Strecken erstellen, von der nun im Rahmen der Konferenz „Železnice 2023“ Ende März der aktuelle Stand des Vorhabens bekannt wurde.
Demnach wurden schon erste Strecken zur Realisierung ausgewählt, und zwar die Strecken Havlíčkův Brod – Ždírec nad Doubravou – Hlinsko, Kladno – Kralupy nad Vltavou, Jeneč – Středokluky und Zdice – Písek, welche bereits in den Investitionsplan für die Infrastruktur aufgenommen wurden. Bei den ersten beiden Strecken wird die Elektrifizierung vor allem den Betrieb im Güterverkehr erleichtern. Weitere Strecken werden geprüft. So bezieht sich die Studie auch auf Strecken wie Plzeň – Žatec, Olomouc – Krnov – Opava, Liberec – Děčín – Jaroměř, Jaroměř – Trutnov und Nymburk – Česká Lípa. Voraussichtliches Datum der Umsetzung ist der Zeitraum 2025 – 2027. Das Verkehrsministerium geht davon aus, dass diese Maßnahmen aus dem EU-Modernisierungsfonds finanziert werden, der die Erlöse aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten deckt.
In der Tschechischen Republik decken Oberleitungen derzeit etwa ein Drittel der Gesamtlänge von mehr als 9.500 km Eisenbahnstrecken ab. Das Verkehrsministerium hat die Elektrifizierung von weiteren 700 Kilometern genehmigt, und Machbarkeitsstudien für weitere 600 Kilometer werden vorbereitet. Außerdem ist die schrittweise komplette Umstellung des Traktionssystems auf 25 kV 50 Hz Wechselstrom bis 2045 geplant.