[SI] ETCS-Ausrüstung für zwei Strecken

In diesem Jahr wurde die ETCS-Einführung auf den Eisenbahnstrecken Dobova – Zidani Most und Pragersko – Maribor – Šentilj mit einer Gesamtlänge von etwa 90 km abgeschlossen. Das Projekt wurde in mehreren Phasen ab 2017 durchgeführt. Der Gesamtwert der durchgeführten Arbeiten beläuft sich auf 22,5 Mio. EUR, davon wurden 6 Mio. EUR aus europäischen Mitteln im Rahmen des Instruments für die Integration Europas finanziert.

Foto: Direkcija Republike Slovenije za infrastrukturo

[RO] București – Giurgiu: ETCS und Elektrifizierung

CFR Infrastructură hat am 22.09.2025, die Verwaltungsanordnung zum Beginn der Planungsarbeiten für das zweite Los des Projektes „Modernisierung und Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke București Nord – Jilava – Giurgiu Nord – Grenze Giurgiu Nord“ erlassen. Die Verbindung dient vor allem der Verbindung zwischen Rumänien und Bulgarien.

Dies bedeutet die Modernisierung, ETCS-Ausrüstung und Elektrifizierung folgender Abschnitte:

  • Linie 103: București Progresu km 5,421 – Giurgiu Oraș km 67,332 mit Ausnahme des 12 km langen Abschnittes Vidra – Comana, der Teil des Loses 1 war
  • Linie 106: Giurgiu Nord km 64,044 – Russe Brücke km 69,700

Der Abschnitt zwischen Daia und Frătești wird zweigleisig ausgebaut, bei Daia entsteht zudem ein neues Viadukt. Kunstbauten und Bahnhöfe werden saniert.

Der Zuschlag für den 2,1 Mrd. RON (0,4 Mrd. EUR) umfassenden Auftrag wurde an das Konsortium „RailWorks“ aus dem Gleisbauunternehmen Arcada und Alstom Transport erteilt. Es besteht eine Kofinanzierung durch das europäische CEF-Programm.

Trivia: București – Giurgiu wurde 1869 als erste Eisenbahnstrecke auf dem damaligen Territorium Rumäniens errichtet.

Internationaler Güterzug im Bahnhof Giurgiu Nord auf der Fahrt Richtung Bulgarien. Foto: Karl Arne Richter

[BE] Softwarefreigabe für HLD77

The Signalling Company (TSC), heute ein Tochterunternehmen der Škoda-Gruppe, hat einen weiteren Meilenstein in seiner Zusammenarbeit mit Lineas erreicht. Die belgischen Behörden haben die Betriebsgenehmigung für die erste HLD77-Lokomotive erteilt, die mit der modularen softwaredefinierten Sicherheitsplattform von TSC ausgestattet ist.

Die Plattform, auf der zunächst die nationale Sicherheitsanwendung TBL1+ läuft, macht die HLD77 zu einem softwaremäßig aufrüstbaren Fahrzeug mit optimierten Betriebs- und Wartungskosten.

Diese Zulassung ist die erste Homologation einer Lokomotive mit dem Betriebssystem RailOS® und dem sicheren Computer iEVC® – einer universellen Plattform, die für die Ausführung mehrerer Signal- und anderer Anwendungen ausgelegt ist. In der Praxis bedeutet dies, dass zukünftige Upgrades, wie z. B. ETCS, schnell und kostengünstig installiert werden können, sodass die Flotte nicht nur in Belgien, sondern auch international in benachbarten Märkten wie Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg betrieben werden kann.

[DE] Freiburg – Haltingen ohne ETCS

Ab dem 16.08.25 ist ETCS (Level 2 unter Baseline 3) zwischen Gundelfingen (nördlich von Freiburg) und Haltingen betrieblich nicht verfügbar. Die vorhandenen Zugsicherungssysteme, punktförmige Zugbeeinflussung (PZB) und Linienzugbeeinflussung (LZB) bleiben erhalten und sind verfügbar.

Die Einschränkungen sind durch den Umbau der ETCS-Ausrüstung im Zusammenhang mit dem Neubau und der Inbetriebnahme der Strecke 4280 im Bereich Müllheim-Schliengen begründet. Vor Aufhebung der betrieblichen Einschränkung sind Abnahmen und Zertifizierung durchzuführen.

Die Möglichkeit zur Durchführung von ETCS System Compatibility (ESC)-Fahrten besteht bis zum 16.08.25. Die Aufhebung der betrieblichen Einschränkung ist für Juni 2026 geplant.

[PL] ETCS-Förderung genehmigt

Die Europäische Kommission hat gemäß den EU-Beihilfevorschriften eine polnische Regelung in Höhe von 47 Mio. EUR genehmigt, mit der technische Hindernisse für die Interoperabilität des Schienenverkehrs beseitigt und die Sicherheit und Effizienz des Schienenverkehrs verbessert werden sollen. Die Regelung wird aus dem Programm „Europäische Fonds für Infrastruktur, Klima und Umwelt (FEnIKS) 2021-27“ finanziert, das aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Kohäsionsfonds finanziert wird. Die Maßnahme soll die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene fördern.

Die Regelung unterstützt die Installation des Europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems (ERTMS) der Baseline 4 oder höher in neuen oder modernisierten Schienenfahrzeugen in Polen. Im Rahmen der Regelung, die bis zum 31.12.2029 läuft, wird die Beihilfe in Form von Direktzuschüssen gewährt. Begünstigte sind Eisenbahnunternehmen, die im Schienengüter- und Personenverkehr tätig sind, sowie Leasinggesellschaften für Schienenfahrzeuge. Die Beihilfe deckt bis zu 85 % der förderfähigen Kosten, darunter die Kosten für die Ausrüstung und die Nachrüstung.

[BE] Infrabel meldet 85 %-ETCS-Quote

Nach der Ausrüstung des 25 km langen Abschnittes zwischen Tournai und Maubray vermeldet der belgische Infrastrukturbetreiber Infrabel eine zu 85 % erreichte Ausrüstung der Hauptbahnen mit ETCS.

Grafik: Infrabel

[AT] EU genehmigt Fördermillionen

Die EU-Mitgliedstaaten haben am 02.07.2025 im CEF-Transport-Komitee grünes Licht für neue Fördermittel zur Modernisierung des europäischen Verkehrssektors gegeben – und Österreich gehört zu den größten Profiteuren.

Insgesamt fließen über 86,5 Millionen Euro aus dem europäischen Förderprogramm Connecting Europe Facility – Transport (CEF-T) in österreichische und grenzüberschreitende Projekte mit starker österreichischer Beteiligung. Besonders erfreulich: Rund 86 Prozent der Mittel kommen direkt dem heimischen Schienenverkehr zugute.

Schwerpunkte der EU-Finanzierung:

  • ETCS Level 2 Ausbau (44,6 Mio. Euro Förderung): Der streckenseitige Ausbau des modernen europäischen Zugsteuerungssystems entlang wichtiger Streckenabschnitte ist ein Meilenstein für die digitale Schiene.
  • ETCS-Fahrzeugausrüstung und Upgrade (18,3 Mio. Euro Förderung): Zahlreiche ÖBB Taurus und Railjet-Züge werden mit aktueller ETCS-Technologie ausgerüstet – für reibungslose Fahrten über Landesgrenzen hinweg.
  • Digitale automatische Kupplung – DAK (2,2 Mio. Euro Förderung): Mit einem Pilotprojekt wird ein weiterer Schritt zur Automatisierung des Güterverkehrs gesetzt.
  • Safe & Secure Truck Parking (6 Mio. Euro): Neue, sichere Lkw-Parkplätze entlang wichtiger Verkehrsachsen erhöhen die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen.
  • Internationale Kooperationen bei multimodale & digitalen Innovationen: Österreich ist insgesamt an zehn grenzüberschreitenden Projekten, unter anderem zur Digitalen Automatischen Kupplung (DAK), zur Harmonisierung multimodaler Datenströme (eFTI) sowie zur Digitalisierung des Verkehrsmanagements (ITS-Projekte mit ASFINAG, AustriaTech und SCHIG).

Der positive Fördervorschlag wurde am 2. Juli 2025 von den EU-Mitgliedstaaten mit qualifizierter Mehrheit angenommen. Damit ist der Weg frei für die Vertragsvorbereitungen – und bald fließt die erste Tranche der EU-Mittel nach Österreich.

[DE] ETCS-Migrationsstrategie: Neuausrichtung

Die DB InfraGO hat bisherige Planungen nach Konsultation mit dem Markt zurückgezogen und arbeitet nun an einer neuen ETCS-Strategie. Aktuell hat die DB InfraGO eine Übersicht zur Ausrüstung des Netzes mit dem European Train Control System (ETCS) bis 2029 veröffentlicht, darunter zahlreiche Strecken mit Level 2 ohne Signale (L2oS).

In den vergangenen Monaten ist bei der DB InfraGO umfangreiches Feedback aus der Branche eingegangen, dass unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen ein Festhalten an dem bisher kommunizierten Zeitplan nicht sachgerecht ist. Kritisch ist aus Sicht der Branche insbesondere die fehlende Koordinierung und finanzielle Absicherung einer flächendeckenden Fahrzeugumrüstung über ein Förderprogramm des Bundes.  Gleichzeitig laufen aktuell Diskussionen zur Finanzierung und inhaltlichen Ausrichtung des Gesamtprogramms zur Modernisierung und Stabilisierung der Infrastruktur – u. a. im Zusammenhang mit der Einrichtung eines Sondervermögens Infrastruktur – die auf die bisherige ETCS-Migrationsstrategie ausstrahlen.

In Verantwortung für einen diskriminierungsfreien Netzzugang und auf Basis dieser Erkenntnisse hat die DB InfraGO entschieden, die bislang veröffentlichten L2oS-Planungen vollständig zurückzunehmen und die ETCS-Migrationsstrategie neu auszurichten.

Ziel ist es, gemeinsam mit dem Bund und der Branche eine tragfähige, finanziell abgesicherte, betrieblich robuste und zukunftssichere ETCS-Strategie zu entwickeln – mit klarer Priorisierung nach technischer Machbarkeit und Umsetzbarkeit aus Infrastruktur – und Fahrzeugperspektive.

Die Ausarbeitung eines neuen, sektorübergreifend abgestimmten Zielbilds hat bereits begonnen. Zentrale Grundlage dafür ist ein strukturierter Dialogprozess mit Vertretern aller relevanten Marktakteure. Die bisherigen Veröffentlichungen vom April 2024 dienen daher nicht mehr als verbindliche Planungsgrundlage.

[DE] DB: Vectron Dual Mode light mit ETCS

Die Loks vom Typ Siemens Vectron Dual Mode light der DB Cargo erhalten ETCS Baseline 3. Nach Zulassung der Konfiguration werden die Maschinen 249 046 ff mit dem Zugbeeinflussungssystem ausgeliefert sowie die Vorgänger im Laufe des Jahres nachgerüstet. ETCS bleibt für den aktuellen Betrieb allerdings bei allen Loks deaktiviert.

Herzogenrath 16 mei 2025 DB 249 029

[DE/DK] ETCS-Nachrüstung für kleine Serien

An den Werkstattstandorten Haldensleben und Padborg der Schwestergesellschaften IZEF-Instandhaltungszentrum für Eisenbahnfahrzeuge bzw. VIKING-Rail können Betreiber nun auch ETCS-Nachrüstungen für kleinere Flotten beauftragen. Grundlage ist eine neue Kooperation der privaten Werkstätten mit dem Hersteller Siemens.

Entsprechende Erfahrungen hat VIKING-Rail bereits bei der Ausrüstung der eigenen Dieselflotte bzw. von MZ-Loks der DB Cargo gesammelt.