[PL] ETCS-Förderung genehmigt

Die Europäische Kommission hat gemäß den EU-Beihilfevorschriften eine polnische Regelung in Höhe von 47 Mio. EUR genehmigt, mit der technische Hindernisse für die Interoperabilität des Schienenverkehrs beseitigt und die Sicherheit und Effizienz des Schienenverkehrs verbessert werden sollen. Die Regelung wird aus dem Programm „Europäische Fonds für Infrastruktur, Klima und Umwelt (FEnIKS) 2021-27“ finanziert, das aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Kohäsionsfonds finanziert wird. Die Maßnahme soll die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene fördern.

Die Regelung unterstützt die Installation des Europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems (ERTMS) der Baseline 4 oder höher in neuen oder modernisierten Schienenfahrzeugen in Polen. Im Rahmen der Regelung, die bis zum 31.12.2029 läuft, wird die Beihilfe in Form von Direktzuschüssen gewährt. Begünstigte sind Eisenbahnunternehmen, die im Schienengüter- und Personenverkehr tätig sind, sowie Leasinggesellschaften für Schienenfahrzeuge. Die Beihilfe deckt bis zu 85 % der förderfähigen Kosten, darunter die Kosten für die Ausrüstung und die Nachrüstung.

[PL] Proteste gegen Ausstieg aus dem Schienengüterverkehr

Die Gewerkschaft der polnischen Lokführer und die Gesamtpolnische Allianz der Gewerkschaften (OPZZ) demonstrieren mit einer dreitägigen Protestaktion an 13 Orten in ganz Polen mit Mahnwachen von jeweils 10 bis 14 Uhr auf den Straßen, um auf die Krise des Schienengüterverkehrs aufmerksam zu machen und die Politiker zu zwingen, die Bedingungen zu verbessern.

Es sei eine Verzweiflungstat, weil die staatliche Verkehrspolitik die Güterbahn tötet, sagte Leszek Miętek, Vorsitzender der Gewerkschaft der Lokführer. Trotz milliardenschwerer Investitionen in die Infrastruktur werde immer noch weniger als 10 % der Tonnage auf der Schiene transportiert.

Nach Angaben von PKP PLK sind allein in diesem Jahr etwa 5 % der Fracht für die Schiene verloren gegangen. Die Regierung habe den Mund voll mit Slogans über Klimabedrohungen, aber die Zuschlagstoffe für den Bau von Autobahnen etc. werde mit Lastwagen und nicht auf der Schiene transportiert. Vor dem Bau des Zentralflughafens CPK und des Kernkraftwerks sollten Regelungen eingeführt werden, damit das notwendige Material v. a. mit Zügen und nicht mit Lastwagen auf die Baustelle gelangt.

Außerdem habe man die teuersten Preise für Zugang zur Infrastruktur und Strom in Europa, womit man nicht wettbewerbsfähig sei. PKP CARGO hat im vergangenen Jahr 3.665 Mitarbeiter entlassen, und für dieses und das kommende Jahr sind bereits weitere Entlassungen angekündigt.

[PL] Terminal Bydgoszcz nur auf dem Papier

Das intermodale Terminal, welches am Bahnhof Emilianowo bei Bydgoszcz/Bromberg im Rahmen des Nationalen Wiederaufbauprogramms gebaut werden sollte, befindet sich seit fast einem Jahr in Liquidation. Diese ist weder abgeschlossen, noch ist die Gründung eines neuen Unternehmens bekannt. Laut Gericht sind die Liquidationsanträge fehlerhaft.

Mehrheitsaktionär des Unternehmens ist das Nationale Zentrum für die Förderung der Landwirtschaft (KOWR) – eine staatliche Institution, die sich mit der Entwicklung ländlicher Gebiete befasst. Die anderen Vertragspartner sind die Woiwodschaft Kujawien-Pommern, die Polnischen Staatsbahnen (PKP), die Gemeinde Nowa Wieś Wielka, die Hafenbehörde Gdynia, der Industrie- und Technologiepark Bydgoszcz und PKP Cargo.

Das Unternehmen verfügte jedoch nicht über die Mittel, um das Projekt fortzusetzen und auch keine Grundstücke, auf denen die Investition getätigt werden könnte. Nach Angaben von PKP Polskie Linie Kolejowe wurden die Gesamtkosten für den Bau auf etwa 250 Mio. PLN (59 Mio. EUR) geschätzt.

Das einzige Vermögen des Unternehmens ist die Umweltgenehmigung. Die Gesellschafter des Unternehmens beschlossen Ende Januar, die Genehmigung im Rahmen der Unternehmensliquidation zu verkaufen. Geplant war, dass der Industrie- und Technologiepark Bydgoszcz sie erwerben würde.

Nach dem Machtwechsel Ende 2023 begann sich das KOWR von diesem Projekt zu distanzieren. Es hieß, dass das gesamte Investitionsprojekt nicht in den Aufgabenbereich des KOWR falle. Noch deutlicher äußerte sich Jan Szopiński, stellvertretender Leiter von KOWR, ehemaliger stellvertretender Marschall der Woiwodschaft und ehemaliger stellvertretender Bürgermeister von Bydgoszcz: „KOWR ist nicht dazu da, eine Eisenbahn oder einen Umschlagbahnhof zu bauen.“

[PL] Olavion mietet ELL-Vectron

European Locomotive Leasing (ELL) vermeldet einen Neukunden: Für die polnische Güterbahn Olavion ist es zudem die erste Lok des Typs Vectron (MS A10). Die übergebene 7193 882 ist zudem die 1750ste von Siemens produzierte Lok des Typs Vectron.

[PL] Wie PKP Cargo profitabel werden will

Am 30.06.2025 hat PKP CARGO einen perspektivisch bis 2031 laufenden Restrukturierungsplan vorgelegt, der auf die Stabilisierung der Liquiditätslage, die Tilgung von Verbindlichkeiten, die Steigerung der operativen Effizienz und die Schaffung von Voraussetzungen für die künftige Finanzierung von Entwicklungsinvestitionen abzielt. Unabhängig von der gewählten Prognosevariante plant das Unternehmen nach der erfolgreichen Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen ab 2026 eine Netto-Rentabilität zu erreichen.

Für die Vorstandsvorsitzende Agnieszka Wasilewska-Semail sind die Probleme struktureller Natur. Um die Liquidität zu erhalten, die Verbindlichkeiten zu regulieren und langfristig die Rentabilität wiederherzustellen, seien Maßnahmen erforderlich, die auf eine Veränderung der Funktionsweise des Unternehmens in praktisch allen Bereichen als langjährigen Prozess abzielen.

Der Restrukturierungsplan umfasst ein Modell zur Tilgung der Schulden in Höhe von fast 3 Mrd. PLN (710 Mio. EUR), die das Ergebnis langjähriger Versäumnisse sind und den Grund für die Einleitung des Sanierungsverfahrens darstellen. Außerdem enthält der Plan Initiativen zur Verbesserung der betrieblichen Effizienz, u. a. durch Reorganisation und Automatisierung von Betriebsabläufen, und zeigt Entwicklungsinitiativen auf.

Der Umstrukturierungsplan sieht zum Erreichen eines EBITDA-Gewinns im Jahr 2031 in Höhe von 1.296 Mio. PLN (305 Mio. EUR) u. a. vor:

  • Änderungen im Bereich Vertrieb mit Verbesserung der operativen Servicequalität sowie der preislichen Wettbewerbsfähigkeit
  • Steigerung der Einnahmen aus dem Auslandsverkehr durch den Ausbau der internationalen Verbindungen und der Auslandsvertriebsniederlassungen
  • Umstrukturierung im operativen Bereich, Rückgang des Umsatzanteils von Steinkohle auf 13 % und Anstieg des Anteils des intermodalen Verkehrs auf 19 % im Jahr 2031
  • Umstrukturierung im Verwaltungsbereich
  • Integration der IT-Systeme innerhalb der PKP CARGO-Gruppe zur Skalierbarkeit der Operationen ohne Personalaufstockung in ausgewählten Bereichen
  • Beschaffung zusätzlicher Finanzmittel durch Reduzierung von Immobilien und Rollmaterial auf das erforderliche Mindestmaß, zudem Veräußerung von Anteilen an Tochtergesellschaften
  • Restrukturierung innerhalb der PKP CARGO-Gruppe, z. B. Integration der Instandsetzung des Rollmaterials sowie der Logistik-, Speditions- und Terminaldienstleistungen.

Um den Erwartungen der Gewerkschaften und Mitarbeiter hinsichtlich des Erhalts von Arbeitsplätzen entgegenzukommen, hat der Vorstand von PKP CARGO eine alternative Lösung vorgelegt. Deren Annahme durch die Gewerkschaften könnte dazu führen, dass die bis zum 30.06.2026 vorgesehenen Entlassungen ausgesetzt werden. Sie würden durch ein Programm zum Verzicht auf Arbeitnehmervergünstigungen aus dem Tarifvertrag (Zakładowy Układ Zbiorowy Pracy; ZUZP) ersetzt. Dieser wurde 2024 gekündigt und gilt bis Mitte nächsten Jahres. Infolgedessen sind alle darin garantierten Rechte während dieses Zeitraums ohne Zustimmung der Gewerkschaften unverletzlich. Der Vorschlag sieht vor, dass die Gewerkschaften vom ZUZP zurücktreten und die darin enthaltenen Lösungen durch ein effektives Anreizsystem ersetzen.

[PL] Mehr Dragon2 für Olavion

Die polnische Güterbahn Olavion hat am 08.07.2025 zwei weitere Newag Dragon 2 erhalten – dieses Mal mit last-mile-Modul:

  • E6ACTadnb-075 „Paweł“ beannt nach einem Lokführer der ersten Stunde
  • E6ACTadnb-076 „Henryk“. Namensgeber ist der Gründer und Vorstandsvorsitzende Henryk Gruca

Bis 2029 soll die Dragon-Flotte von Olavion 20 Loks umfassen. Für 2026 ist die Lieferung von Dragon 2 MS angedacht für den grenzüberschreritenden Einsatz.

Foto: Olavion

[PL] Kocemba von XPO zu LTG Cargo

Aleksandra Kocemba ist neuer Sales and Business Development Director bei LTG Cargo. Die Managerin hat 15 Jahre Erfahrung in den Bereichen 4PL-Dienstleistungen, intermodaler Transport, Straßentransport und strategische Zusammenarbeit mit Kunden in europäischen Märkten. Arbeitgeber waren unter anderem XPO, Raben Group, CTL Logistics und Schavemaker Logistics & Transport.

[DE/PL] Neuer Zug Hoya – Teresin gestartet

Ein Gemeinschaftsprodukt von Transwaggon (TWA) und Rail&Sea Logistics verbindet die Kartonagenfabrik der Smurfit Westrock in Hoya nahe Bremen und das westlich von Warschau gelegene Teresin. Der 24 Wagen umfassende und 560 m lange Zug verkehrt seit Mai 2025 alle zwei Wochen und ersetzt 52 Lkw-Transporte. Bis zum Übergabebahnhof übernehmen die Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya (VGH) die Traktion, die Langstrecke absolviert PKP CARGO.

[PL] Skinest Rail Polska: Weitere TE109

Skinest Rail vermeldet die Fertigstellung einer weiteren Mietlok des Typs TE109 für den polnischen Markt im Werk der Tochterunternehmung Daugavpils Lokomotīvju Remonta Rūpnīca (DLRR).

Dem Vernehmen nach sollen Maschinen gleichen Typs zukünftig auch in Bulgarien vermietet werden.

Foto: DLRR