[ES] Güterbahnen mit unterschiedlichen Entwicklungen

Laut dem jüngsten Bericht der spanischen Wettbewerbsbehörde CNMC (Comisión Nacional de los Mercados y la Competencia) hat Transfesa in 2024 den fünften Platz auf der Liste der spanischen Güterbahnen gegenüber dem Vorjahr „verteidigt“. Eine Position, die das Unternehmen seit 2023 aufgrund des stetigen Anstiegs des Verkehrsaufkommens des portugiesischen Konkurrenten Medway innehat.

Die Zahlen für 2024:

  1. Renfe Mercancías 3.903 Mio. Netto-tkm (-11,7 %)
  2. Captrain (SNCF) 1.961 Mio. Netto-tkm (+10,9 %)
  3. Continental Rail (CMA CGM) 1.279 Mio. Netto-tkm (-3,5 %)
  4. Medway (MSC) 782 Mio. Netto-tkm (+31,1 %)
  5. Transfesa (DB) 478 Mio. Netto-tkm (-22,6 %)

[ES] DB Cargo verkauft Transfesa-Segment an Reederei

DB Cargo und Boluda Corporación Marítima haben vereinbart, die spanischen Intermodalaktivitäten (Terminals, Shunting, …) der Grupo Transfesa an das Reederei- und Logistikunternehmen zu übertragen. Der Abschluss des Geschäfts wird für Ende 2025 erwartet.

Die DB hält derzeit rund 70 % der Anteile an Transfesa, weitere 20 % befinden sich im Besitz der spanischen Staatsbahn Renfe. Transfesa verfügt über eine Flotte von 3.350 Güterwagen und 1.000 Wechselbrücken. Transfesa hatte 2024 einen Marktanteil in Spanien von 5,2 % bei rund 20 % gegenüber dem Vorjahr gesunkenen 781.000 t bzw. 78,1 Mio. tkm. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Unternehmen rote Zahlen (-0,798 Mio. EUR).

Nach Vollzug der Transaktion wird Boluda nach eigenen Angaben zum zweitgrößten Schienengüterverkehrsunternehmen in Spanien nach der staatlichen Renfe Mercancías. Boluda wird die übernommenen Aktivitäten in sein breiteres intermodales Logistiknetz auf der Iberischen Halbinsel integrieren.

DB Cargo behält auch zukünftig die Verantwortung für die Automobillogistik und den internationalen Güterverkehr. Die Veränderung sei Teil der laufenden Umstrukturierung, so die DB-Tochter. Im Juni 2025 hatte Transfesa die Anteile am spanischen Automobillogistiker SEMAT an die französische Groupe CAT veräußert.

Auf der iberischen Halbinsel konnte bereits Mehrfach der Einstieg von Reedereien bei Bahnunternehmen beobachtet werden. MSC erwarb die portugisische CP Cargo (heute Medway) und plant ein Joint Venture mit der Renfe, CMA CGM stieg bei Continental Rail ein.

[ES] Neuer Ural-Tunnel eingeweiht

Am 23.09.2025 weiht der spanische Infrastruktrbetreiber ADIF (Administrador de Infraestructuras Ferroviarias) auf der Strecke 800 León – La Coruña den neuen Túnel do Oural ein, Teil der umfassenden Renovierung und Modernisierung des Korridors Ourense – Monforte de Lemos – Lugo.

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Der neue Tunnel ist 1,9 km lang und wurde parallel zum bestehenden Tunnel gebaut, der als Sicherheitstunnel dienen wird und durch drei Notausgänge, einer alle 500 m, mit ihm verbunden sein wird. Er verfügt über ein einziges elektrifiziertes Gleis als Feste Fahrbahn. Nach der Inbetriebnahme des neuen Tunnels wird mit der Umwandlung des bestehenden Tunnels in einen Fluchtstollen begonnen. Dabei werden die bestehende Strecke und die gesamte Bahninfrastruktur zurückgebaut und die Tunnelröhre so angepasst, dass bei Bedarf eine sichere Evakuierung möglich ist.

Die Fertigstellung der Elektrifizierung der Strecke von Monforte nach Lugo mit 25 kV Wechselstrom soll bis Ende des Jahres 2025 erfolgen. Die Oberleitung wird (vorerst, bevor sie nach A Coruña und Ferrol weitergeführt wird) nicht am Bahnhof Lugo enden, sondern 4 km weiter nördlich im Stadtteil O Ceao am Güterbahnhof Lugo Mercancías. Über Termine für die zukünftige Elektrifizierung der Strecke zwischen Lugo und Betanzos ist noch nichts bekannt, aber die Stromplanung des Staates für den Zeitraum 2021-2026 sieht den Ausbau des Umspannwerks Ludrio vor, das dafür erforderlich ist.

Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 626 Mio. EUR, von denen 507 Mio. bereits ausgegeben wurden. Dazu gehören die Elektrifizierung des Abschnitts Monforte – Lugo, die Anpassung der Weite in den Tunneln, die Modernisierung der Bahnhöfe sowie die Verbesserung der Signal- und Kommunikationssysteme.

Das Projekt wird durch den Europäischen Aufbau-, Transformations- und Resilienzplan im Rahmen des Programms „NextGenerationEU“ finanziert.

[ES] JSV verdichtet Alicante – Madrid

Das spanische Logistikunternehmen JSV hat einen zweiten wöchentlichen Zug zwischen Fuenlabrada (Madrid) und seinem eigenen Hafenterminal in Alicante eingeführt. Traktionspartner ist Athos Rail.

JSV plant außerdem, die Verbindung Miranda de Ebro – Alicante im letzten Quartal 2025 zu reaktivieren.

[ES] Michael Stahl verstorben

Michael Stahl ist am 19.07.2025 im Alter von 78 Jahren verstorben. Dies teilte die Familie des in Spanien lebenden Managers jüngst auf den sozialen Medien mit.

Aus dem Bankenumfeld kommend betreute Michael Stahl 2001 bis 2004 die Übernahme der KVG Wien und Hamburg durch GATX. Es folgte der Aufbau der damaligen Mitsui Rail Capital Europe (MRCE) inklusive der Übernahme von Siemens Dispolok. Bei MRCE war Stahl 2004 bis 2011 Präsident und COO sowie anschließend bis 2013 Berater. Ab 2013 übernahm er Aufbauarbeit im Rahmen der mittlerweile wieder vom Markt verschwundenen HUSA Transportation Deutschland.

[ES] Renfe: Millionenstrafe wegen Wettbewerbsbehinderung

Der Oberste Gerichtshof von Spanien hat die 2017 von der Nationalen Markt- und Wettbewerbskommission (Comisión Nacional de los Mercados y la Competencia (CNMC)) gegen die spanische Staatsbahn Renfe verhängte Geldbuße in Höhe von 49,9 Millionen Euro wegen der Torpedierung der Liberalisierung des Güterverkehrs bestätigt. Dem Nationalen Gerichtshof wurde hingegen die Entscheidung überlassen, die Geldbuße um weitere 15 Millionen Euro zu erhöhen.

2017 hatte CNMC Geldbußen in Höhe von 49,9 Mio. EUR gegen Renfe Operadora, 15,13 Mio. EUR gegen Renfe Mercancías sowie 10 Mio. EUR gegen DB Cargo verhängt. Die Klage wurde damals durch den Verband privater Eisenbahnunternehmen (AEFP) eingereicht. Laut der Wettbewerbskommission unterzeichneten Renfe und die Deutsche Bahn 2008 eine Vereinbarung, die der DB günstigere Konditionen bei Traktionsleistungen sicherte und Mitbewerber von derartigen Dienstleistungen ausschloß bzw. diese nur unter erschwerten Bedingungen ermöglichen sollte. Die nach dem damaligen Urteil durch die DB eingelegte Berufung wurde 2022 vom Obersten Gerichtshof zurückgewiesen.

[ES] RYT vermietet Euro6000 unter

Da sich der Start der „Rollenden Autobahn“ Algeciras – Saragossa um zwei Jahre auf Ende 2026 verschiebt hat der Betreiber Rail & Truck (RYT) die bereits durch Stadler gelieferten und via Alpha Trains finanzierten Stadler Euro6000 untervermietet:

  • 256 223: seit 04.2025 an Traccion Rail
  • 256 224: seit 04.2025 an Traccion Rail
  • 256 225: seit 04.2025 an Alsa Rail
  • 256 226: seit 07.2025 an Continental Rail
  • 256 227: seit 07.2025 an Alsa Rail

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