RCC-DE zurück in der Gewinnzone

Die Rail Cargo Carrier – Germany GmbH (RCC-DE) mit Sitz in Ingolstadt hat für das Geschäftsjahr 2020 wieder einen Gewinn ausgewiesen. Dies zeigt der am 28.06.2021 im Bundesanzeiger publizierte Jahresabschluss. Im Geschäftsjahr wurde ein EBIT von 1.433 TEUR (Vorjahr: -542 TEUR), das Ergebnis vor Steuern beträgt 1.361 TEUR (Vorjahr: -602 TEUR).

Für die RCC-DE ergaben sich aus der Corona-Pandemie Einbußen bei Mineralöl- und Automobilverkehren. Auch die Nachfrage in einigen Intermodalrelationen, bei denen insbesondere Bauteile für die Automobilindustrie transportiert werden, entwickelte sich schwach. Dazu kam der 2019 durch den Auftragsverlust von ARS Altmann begonnene Umbau des Verkehrsportfolios, der sich nach Unternehmensauskunft deutlich schwierig gestaltete. Das Auftragsportfolio der RCC-DE konnte zwar diversifiziert werden, die Gesamtmengen gemessen in Zugkilometern blieben aber aufgrund der oben genannten Faktoren sowohl unter den Werten des Jahres 2019 als auch unter den budgetierten Mengen. Im letzten Quartal des Jahres 2020 konnte eine monatliche Menge von 260.000 Zugkilometern erreicht werden, welcher unter dem als Break-Even-Menge definierten Zielwert von 350.000 Zugkilometern pro Monat liegt.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsatzerlöse um 6.761 TEUR auf 59.774 TEUR zurückgegangen. Der Rückgang ergibt sich durch das in Folge des Wegfalls der Automobilverkehre der Spedition Altmann geänderte Verkehrsportfolio. Das Gesamtaufkommen gemessen in Zugkilometern reduzierte sich von 3,931 Mio. km im Jahr 2019 auf 2,864 Mio. km im Jahr 2020, wobei sich aber in den letzten Monaten des Jahres 2020 wieder ein positiver Trend im Vergleich zum Vorjahr ergab.

Im Verlauf des Jahres 2020 wurden weitere Schritte der Vereinheitlichung der beiden Unternehmensteile in Ingolstadt und Köln gesetzt. So konnten die Planungs- und Dispositionsabläufe vereinheitlicht werden und standortübergreifende Teams- und Abteilungen gebildet werden. Dies führte im Laufe des Jahres 2020 zu einer Steigerung der Produktivität beim betrieblichen Personal.

Auch 2020 wurden die Aktivitäten im Bereich der Eigenausbildung von betrieblichem Personal fortgesetzt, das führte im Laufe des Jahres zu einer Erhöhung der Anzahl der eigenen Triebfahrzeugführer von 53 Köpfen im Januar auf 61 Köpfe per Ende Dezember. Die Personalknappheit der letzten Jahre hat sich im Laufe 2020 leicht entspannt, einerseits aufgrund der gesunkenen Mengen in Folge der Corona-Pandemie und andererseits auch weil die branchenweit getätigten Investitionen in die Ausbildung von eisenbahnbetrieblichen Fachkräften langsam Früchte tragen.

Nachdem im Jahr 2019 die Auslastung des Fuhrparks der RCC-DE deutlich zurückgegangen ist, konnte die Anzahl der fix angemieteten oder im Eigentum befindlichen Loks der RCC-DE im Jahr 2020 einerseits durch Rückgabe an den Vermieter reduziert werden und andererseits konnten nicht benötigte Triebfahrzeuge längerfristig weitervermietet werden. Per Jahresende 2020 betreibt die RCC-DE einen eigenen Fuhrpark von 13 langfristig angemieteten oder in deren Eigentum stehenden Lokomotiven (Ende 2019: 19 Lokomotiven), weitere 4 Lokomotiven sind langfristig untervermietet. Dazu kommt eine wechselnde Anzahl an Lokomotiven aus dem Fuhrpark der ÖBB-Produktion GmbH, mit denen in Summe eine Laufleistung von 2,82 Mio. Lokkilometern erbracht wurde. Die genaue Anzahl der eingesetzten Fahrzeuge variiert im Tagesvergleich zwischen 15 und 30 Lokomotiven. Diese Loks sind vielfach in internationalen Zugläufen im grenzüberschreitenden Durchlauf eingesetzt. Zusätzlich wurden noch komplette Rangierleistungen, das bedeutet Lokomotiven inklusive Personal, von Dienstleistern eingekauft.

Im administrativen Bereich konnten 2020 weitere Optimierungen erzielt werden: Ende 2019 betrug der Personalstand im nicht-operativen Bereich noch 82 Mitarbeiter, im Jahresverlauf konnte dieser durch natürliche Abgänge und die Nicht-Nachbesetzung von Stellen auf 75 Mitarbeiter reduziert werden. Zusätzlich wurde mit dem Business Engineering sogar ein neuer Bereich geschaffen, der komplett durch interne Umschichtungen von Personal mit drei Vollzeitkräften besetzt werden konnte und der maßgeblich an der Weiterentwicklung digitaler Lösungen für Planung, Disposition und andere Bereiche beteiligt ist. In Summe belief sich der Personalstand zum Bilanzstichtag auf 162 Personen.

Für 2021 plant RCC-DE bei steigendem Produktionsvolumen einen Gesamtumsatz von 81,5 Mio EUR mit 4,6 Mio Zugkilometern und 20.300 Rangierstunden in den Nahbedienbereichen im Ruhrgebiet und Raum München. Die Gesamtaufwendungen sind mit 81,3 Mio EUR budgetiert, woraus sich ein budgetiertes EBIT von rund 178.000 EUR ergibt.

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