Auf dem Gelände der Zuckerfabrik im schweizerischen Frauenfeld entgleisten am 29.09.2021 fünf Wagen eines Güterzuges, der mit Biozuckerrüben aus Deutschland beladen war.
Betroffen war der 2.500 t schwere Rübenzug 41683 Ingolstadt – Basel – Islikon, geführt von den Elloks 185 134 + 140 der DB Cargo. Nachdem die Loks und die ersten vier Wagen eine Doppelkreuzungweiche in abzweigender Stellung passiert hatten, entgleiste der fünfte Wagen und riss die nachfolgenden vier mit, bevor der Zug zum Stehen kam. Neben den Gleisen wurden durch die Entgleisung auch einige der Güterwagen des Zuges beschädigt. Die entgleisten Wagen hatten für die Zuckerfabrik keine großen Einschränkungen, weil sie ein weiteres Gleis für den Transport nutzen konnte.
Eine mögliche Ursache wird vermutet, dass die Weichenzungen sich nicht in Endlage befanden oder nicht durch den Handstellhebel verriegelt wurden. Der Grund dafür könnte sein, dass ein vorher ausgefahrener Zug die Weiche „aufgeschnitten“ hat.
Bereits im Jahr 2002 entgleiste hier eine Rangierlok und ein beladener Güterwagen beim Befahren einer Weiche, damals hatten nach polizeilichen Ermittlungen kurz vor der Entgleisung sechs Kinder auf dem Areal der Zuckerfabrik gespielt und bei zwei Weichen an den Weichenhebeln hantiert.
Nur rund 10 % der über 80.000 t Frauenfelder Biorüben werden gegenwärtig vor Ort angebaut, der Großteil davon wird dabei auf der Straße zur Zuckerfabrik gefahren. Die 90 % an ausländischen Rüben werden dagegen hauptsächlich per Bahn nach Frauenfeld gebracht – sie stammen zum allergrößten Teil aus Süddeutschland.

