[SE] EVU mit Umweltzuschüssen zufrieden

Seit 2018 können in Schweden EVU für den Güterverkehr auf der Schiene Umweltausgleichszahlungen erhalten, die sogenannte „Miljökompensation till järnvägsföretag“. Diese wird durch die Verordnung (2018:675) über den Umweltausgleich im Schienengüterverkehr von der schwedischen Verkehrsbehörde Trafikverket überwacht.

Für die Jahre 2018 und 2019 beliefen sich die Vergütungen auf insgesamt 563 Mio. SEK (50 Mio. EUR) und für 2020 wurden 200 Mio. SEK (17,8 Mio. EUR) ausgeschüttet. Im Jahr 2020 beschloss die Regierung, fünf Jahre lang 550 Mio. SEK pro Jahr bereitzustellen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Eisenbahn zu stärken und zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene beizutragen. 2024 erhalten die EVU Zahlungen in Höhe von mehr als 1 Mrd. SEK (89 Mio. EUR). Fast 60 % gehen an Green Cargo.

Der Transport von Eisenerz auf der Schiene ist von der Umweltkompensation ausgeschlossen, da der Erztransport auf der Schiene nicht in Konkurrenz zum Straßenverkehr steht.

Trafikverket hat eine Nachverfolgung des Umweltausgleichs durchgeführt, um zu bewerten, ob der Zweck erfüllt wird. Die gewährte Entschädigung muss sich im Preis der Transportdienstleistung widerspiegeln, indem der Preis niedriger angesetzt wird, oder notwendige Preiserhöhungen aufgrund gestiegener Kosten (z. B. Trassenentgelte und steigende Strompreise) unterbleiben.

Wie es nach 2025 weitergeht, ist unklar. Die EVU gaben an, dass der Bedarf an Unterstützung in irgendeiner Form auch nach 2025 bestehen bleibt und dass der Bedarf so lange bestehen wird, bis die Mautniveaus zwischen Straße und Schiene ausgeglichen sind. Die Unsicherheit darüber, was nach 2025 gelten wird, wirke sich aber bereits auf die Verhandlungen und die finanziellen Bedingungen neuer Verträge aus.

Mats Nyblom, ehemaliger Entwicklungsleiter bei SJ Gods und CEO von Hector Rail, kritisiert dass die Ausgestaltung des Umweltausgleichs nicht effektiv sei und im Rahmen des aktuellen Modells wenig oder gar nichts bringe: In den fünf Jahren 2021 bis 2025 zahle der Staat 3,5 Mrd. SEK, und trotzdem stagniere der Güterzugverkehr auf schwedischen Gleisen, im Jahr 2023 scheinen die Güterzüge sogar Marktanteile an den Straßenverkehr verloren zu haben. Die Voraussetzungen für einen rentablen Schienengüterverkehr verschlechtern sich hingegen, da der Lkw-Verkehr bessere Bedingungen mit erhöhtem Maximalgewicht und längeren Fahrzeugkombinationen erhalten habe. Die Möglichkeiten, den Umweltausgleich mit dem aktuellen Gesetz zu verbessern, seien sehr begrenzt, die Regierung müsse prüfen, wie der Schienengüterverkehr ausgebaut und deutlich wettbewerbsfähiger werden kann, ggf. nach Schweizer Vorbild.

Schreibe einen Kommentar