Die CFL Cargo Deutschland GmbH hat im Geschäftsjahr 2020 einen Verlust von 0,5 Mio. EUR ausweisen müssen. Dies offenbart der am 17.03.2022 im Bundesanzeiger publizierte Jahresabschluss des Unternehmens.
Trotz Pandemieauswirkungen konnte der Gesamtumsatz von 27,264 Mio. EUR aus dem Jahr 2019 auf 29,677 Mio. EUR in 2020 (+ 8,9%) gesteigert werden. Die Steigerung resultiert hauptsächlich aus geplanten und zum Teil umgesetzten Neuverkehren durch die CFL Gruppe (Intermodal). Hier werden durch die CFL Cargo Deutschland GmbH Zugpreise abgerechnet, während das Auslastungsrisiko teilweise durch die CFL Multimodal getragen wird. Bei sehr geringer Auslastung der Züge werden diese zum Teil kurzfristig storniert.
Das erste Quartal des Geschäftsjahres 2020 zeigte eine sehr positive Geschäftsentwicklung (Umsatz I. Quartal 2020: 8,306 Mio. EUR; Budget I. Quartal 2020: 7,120 Mio. EUR). Im Schnitt lag der Umsatz im ersten Quartal um ca. 15% über den budgetierten Annahmen. In Folge der Corona-Pandemie und der daraus immer wieder folgenden „Lockdowns“ im gesamten europäischen Binnenmarkt, verstärkt durch eine erhöhte Krankenquote auf Grund von angeordneter Quarantäne, erreichte der Umsatz in den folgenden drei Quartalen nur ca. 83% (Budget II-IV 26,277 Mio. EUR) des budgetierten Niveaus. Vor allem im Bereich der „intermodalen Transporte“ war ein erhöhter Rückgang des Transportniveaus zu verzeichnen. Als Grund sind hier die teilweise sehr niedrigen Frachtraten im Bereich der LKW-Speditionen zu erkennen.
Da die Kostenstruktur vor allem im Bereich der Mietlokomotiven für einen budgetierten Umsatz von 33,397 Mio. EUR ausgelegt war, konnten trotz höherer Umsätze keine Gewinne erzielt werden (Materialaufwand 2019: 19,834 Mio. EUR; Materialaufwand 2020: 21,916 EUR).
Die Personalkosten stiegen um 0,738 Mio. EUR auf 3,957 Mio. EUR (Vorjahr: 3,219 Mio. EUR), was vor allem auf den Bereich der Triebfahrzeugführer in Verbindung mit dem erwartet höheren Transportaufkommen zurückzuführen ist. Auf Grund des Fachkräftemangels hat die CFL Cargo Deutschland auch während der Abschwächung des Transportvolumens ab dem zweiten Quartal ganz bewusst entschieden, keine Kurzarbeit einzuführen oder Leih- Triebfahrzeugführer aus den Verträgen zu kündigen, um einem ggf. kurzfristigen Auftragsanstieg nicht entgegenzustehen. Kosten wurden hier mit Arbeitnehmerüberlassungen an andere Unternehmen (vor allem im Bereich des Schienenpersonennahverkehrs) zum Teil kompensiert. Weitere negative Effekte bei den Personalkosten gab es durch Nachzahlungen im Bereich der Arbeitnehmeraltersvorsorge.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind von 2019 (4,317 Mio. EUR) auf 2020 (4,951 Mio. EUR) um 0,634 Mio. EUR gestiegen. Zum größten Teil resultiert diese Veränderung aus der Erhöhung der Managementfee um 0,360 Mio. EUR und der EDV-Wartungskosten (u. a. Einrichtung der Homeoffice-Arbeitsplätze) um 0,066 Mio. EUR.
In Bezug auf die Auswirkungen der Corona Pandemie wurden seitens der CFL Cargo Deutschland GmbH mehrere Maßnahmen zur unterjährigen Kostenreduzierung eingeleitet. Allerdings konnte hierdurch nicht das zuvor geplante Jahresergebnis in Höhe von 0,619 Mio. EUR erreicht werden. Das Ergebnis hat sich daher von 0,487 Mio. EUR in 2019 auf -0487 EUR in 2020 verändert.

