Dem PVC-Werk von Vynova in Wilhelmshaven mit 360 Mitarbeitern droht das Aus: Das Amtsgericht Wilhelmshaven ordnete am 12.12.2025 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Vynova Wilhelmshaven GmbH an und bestellte Dr. Christian Kaufmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Grund für die Insolvenz seien die hohen Energiekosten, eine geringe Binnennachfrage sowie die Konkurrenz durch billige Importe, teilte das Unternehmen aus Niedersachsen mit.
Vynova Wilhelmshaven betreibt eines der größten europäischen Werke für die Produktion von Suspensions-PVC (S-PVC). Darüber hinaus produziert man Vinylchlorid-Monomer (VCM), ein wesentlicher Baustein zur Herstellung von PVC.
Der Standort Wilhelmshaven, der am westlichen Rand der Nordseebucht „Jadebusen“ liegt, hat direkten Zugang zum einzigen Tiefwasserhafen Deutschlands. Der Standort verfügt über eine gut Infrastruktur für den Import und Export von Ethylendichlorid (EDC), Ethylen und VCM. Wilhelmshaven erhält zum Beispiel EDC-Lieferungen von den Vynova-Standorten in Runcorn (UK) und Tessenderlo (Belgien).
Das Werk in Voslapp wurde im Juni 1981 eröffnet. Erbaut durch ICI erfolgte 1995 die Übernahme durch EVC Deutschland. 2001 ging das Werk an Ineos, 2015 erwarb die International Chemical Investors Group (ICIG) die Anlage und fasste die Vinyl-Aktivitäten der ICIG zur Firmengruppe Vynova zusammen.
Erst im Juli dieses Jahres hatte die Vynova Gruppe angekündigt, zum Ende November ihre PVC-Erzeugung im niederländischen Beek mit einer Produktionskapazität von 225.000 jato einzustellen.


