Im Jahr 2026 will die ungarische Staatsbahn MÁV 860 Mrd. HUF (2,22 Mrd. EUR) für die Erneuerung der Schieneninfrastruktur ausgeben. Der Vorstand des Unternehmens hat den Vorschlag von MÁV-Chef Zsolt Hegyi angenommen, das gemeinsam von der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem ungarischen Staat finanzierte Infrastrukturentwicklungsprogramm in Höhe von rund 800 Mrd. HUF, für das kürzlich ebenfalls die letzte administrative Hürde genommen wurde, mit 60 Mrd. HUF an eigenen Mitteln für Gleissanierungen aufzustocken. Im Jahr 2025 lag der Betrag dagegen nur 25 Mrd. HUF.
Die insgesamt 860 Mrd. HUF für die Instandhaltung und Erneuerung der Gleise sind eine Summe, die bei der ungarischen Eisenbahn seit Jahrzehnten nicht mehr erreicht wurde.
Aus den eigenen Mitteln in Höhe von 60 Mrd. sollen 2026 folgende wichtige Gleissanierungen durchgeführt werden:
- Zwischen Budapest-Nyugati (Városliget elág.) und Kőbánya-Kispest wird der Oberbau erneuert und zehn Weichen an den Bahnhöfen Kőbánya-Teher und Kőbánya-Kispest ausgetauscht. Dadurch können auf dem derzeit in sehr schlechtem Zustand befindlichen Streckenabschnitt die Langsamfahrstellen von 40 bis 60 km/h aufgehoben und wieder die ursprüngliche Höchstgeschwindigkeit (vmax) von 80 km/h erreicht werden.
- Im Gesamtnetz ist der Austausch von etwa 40 abgenutzten Weichen geplant, wobei man sich auf die verkehrsreichsten Strecken und Bahnhöfe konzentriert. Budapest-Kelenföld, Rákospalota-Újpest, Kőbánya-Kispest, Debrecen, Maglód, Újszász, Herceghalom und Biatorbágy sind die Standorte, an denen Züge aktuell häufig aufgrund eines defekten Weichenantriebs gezwungen sind, ihre Geschwindigkeit zu drosseln.
- Auf der Strecke Miskolc – Nyíregyháza werden Brückenreparaturen, Gleisbettungsarbeiten, Austausch von Schienen und Weichen und der Umbau von Bahnübergängen durchgeführt. Ziel ist es, die Langsamfahrstellen im Abschnitt Mezőzombor – Nyíregyháza aufzuheben und die vmax 120 km/h auf einer möglichst langen Strecke wiederherzustellen.
- Zwischen den Bahnhöfen Gyékényes und Berzence wird auf einer Länge von 15 km das Gleis saniert. Ziel ist es, die ursprüngliche vmax 80 km/h wiederherzustellen.
- Eine der Ursachen für die regelmäßigen Verspätungen auf der Linie 1 Budapest – Györ – Hegyeshalom sind die auffallend vielen Störungen der Sicherheitseinrichtungen. Hier startet ein auf drei Jahre verteiltes Programm, in dessen Rahmen 2026 isolierte Schienen und Komponenten ersetzt sowie Reparaturen an der Außenverkabelung durchgeführt werden, wodurch eine deutliche Verringerung der zu Verspätungen führenden Störungen erwartet wird.
- Auf den derzeit auf 160 km/h ausgebauten Streckenabschnitten werden vorrangige Instandhaltungsarbeiten durchgeführt, damit die Höchstgeschwindigkeit kontinuierlich aufrechterhalten werden kann. Es werden auf Vorbereitungen getroffen, dass ab 2027 zwischen Szajol und Lőkösháza Züge mit einer vmax von 160 km/h verkehren können.

